Fußball GSV Geldern stürmt in die Bezirksliga

Geldern · Fußball-Kreisliga A: GSV Geldern besitzt nach dem gestrigen 3:0 im Lokalduell gegen Grün-Weiß Vernum glänzende Karten im Kampf um den Aufstieg. Die Mannschaft um Trainer Peter Streutgens bot eine erstklassige Leistung.

 Deniz Gencer (gelb-blaues Trikot) - hier im Duell mit Justin Tschada - befindet sich schon seit Wochen in bestechender Form. Gestern Abend brachte er den GSV Geldern kurz vor der Pause auf die Siegerstraße.

Deniz Gencer (gelb-blaues Trikot) - hier im Duell mit Justin Tschada - befindet sich schon seit Wochen in bestechender Form. Gestern Abend brachte er den GSV Geldern kurz vor der Pause auf die Siegerstraße.

Foto: Olaf Ostermann

Wilfried Steeger, Trainer des Fußball-Bezirksligisten TSV Wachtendonk/Wankum, nutzte gestern Abend schon einmal die Gelegenheit, um einen künftigen Ligarivalen zu beobachten. Die launige Erklärung für seinen Besuch im Gelderlandstadion: "Ich habe keinen Bock auf Bayern München."

Ähnlich dachten rund 70 Fußballfreunde, die mit einem sehenswerten Amateurspiel belohnt wurden. Zumindest Gastgeber GSV Geldern, der sich mit einem verdienten 3:0 (1:0)-Erfolg gegen den Lokalrivalen Grün-Weiß Vernum auf den zweiten Platz in der Kreisliga A verbesserte, lieferte über weite Strecken eine erstklassige Vorstellung. Die Mannschaft um Trainer Peter Streutgens hat jetzt 43 Punkte auf ihrem Konto und besitzt neben Spitzenreiter SV Walbeck die besten Karten im Kampf um den Aufstieg.

Ganz nebenbei schrieb das gestrige Derby auch noch einige schöne Geschichten. Beispielsweise der Jubellauf von Godwin Arthur-Tay. Der Ghanaer im GSV-Trikot, der soeben Vater geworden ist, tauchte in der 40. Minute auf der Kunstrasenanlage auf und begrüßte freudig seine Kollegen auf der Ersatzbank. Ganze 120 Sekunden später gab's für ihn kein Halten mehr, nachdem Deniz Gencer den Ball ganz cool zum 1:0 ins Vernumer Tor befördert hatte: "Mensch, ich hab euch Glück gebracht !"

Oder das Trikot mit der Nummer 66, mit dem GSV-Stürmer Kai Rietz ausnahmsweise auflief. "Die Nummer 9 ist weg. Das Trikot hat er zwar vorhin in der Kabine noch in der Hand gehabt. Aber dann war es plötzlich verschwunden", verriet Peter Streutgens. Wäre da noch die Geschichte vom Vernumer Unglücksraben Daniel Wecker, der in der 20. Minute gegen seine ehemalige Mannschaft unbedingt zum Elfmeter antreten musste, nachdem Arlind Gashi ein Handspiel unterlaufen war. "Nicht mit mir", dachte sich GSV-Keeper Thorsten Schindler und wehrte den schwachen Versuch mit dem Fuß ab.

Danach hatte der GSV Geldern das Geschehen fest im Griff. In der zweiten Halbzeit bekamen die Zuschauer noch die Maik-Noldes-Show geboten. In der 52. Minute setzte Ednart Baba-Alig entschlossen nach und bediente den ehemaligen Oberliga-Kicker (Schwarz-Weiß Essen, TuS Bösinghoven). Nolde schlenzte den Ball mit dem Außenrist am Vernumer Keeper Dave Statetzny vorbei zum 2:0 ins Tor - so etwas sieht man normalerweise im Kreisliga-Oberhaus nicht.

Spätestens mit diesem Treffer war die Moral der Grün-Weißen gebrochen, die Trainer Sascha Heigl in der Pause noch lautstark zum "positiven Denken" aufgefordert hatte. Die Vernumer Gesichter wurden in der Schlussphase sogar noch etwas länger, nachdem erneut Maik Noldes zum 3:0-Endstand getroffen hatte - bereits sein 19. Saisontor.

Während der GSV Geldern munter in Richtung Bezirksliga stürmt, müssen die Vernumer möglicherweise im Saisonendspurt auf ihren Torjäger verzichten. Malte Heitbrede humpelte in der 50. Minute nach einem Zusammenprall mit Waldemar Jagel verletzt vom Platz.

(RP)
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