Fußball GSV Geldern hat keine Aufstiegs-Angst

Geldern · Fußball-Bezirksliga: Mit einem Sieg gegen den Abstiegskandidaten SV Sevelen kann sich der GSV heute Abend zumindest vorübergehend auf den zweiten Platz verbessern. Sportlicher Leiter Rolf Niersmans hat jede Menge zu tun.

GSV Geldern - SV Sevelen (heute, 19.30 Uhr). In Sachen Fußball laufen beim GSV Geldern die Fäden bei Rolf Niersmans zusammen. Über einen Mangel an Arbeit kann sich der sportliche Leiter momentan nun wirklich nicht beklagen. Denn der 49-Jährige muss einen Umbruch in Angriff nehmen und gestalten, der sich gewaschen hat. Zunächst hatte sich in der Winterpause Trainer Peter Streutgens verabschiedet, der inzwischen für den benachbarten Landesligisten SV Sonsbeck Talente sichtet. Ein Nachfolger war schnell gefunden: Assistent Timo Pastoors wurde kurzerhand zum Chef befördert. Doch wie berichtet, kehrt auch der 34-Jährige im Sommer dem Gelderland-Stadion den Rücken, um beim B-Ligisten SV Veert noch einmal zu kicken und mit seinem Kumpel Daniel Neuer Aufbauarbeit zu leisten.

Auf der neuerlichen Trainersuche ist Niersmans schon wieder fündig geworden. Ab der nächsten Saison trägt B-Lizenz-Inhaber Marcel Blaschkowitz die sportliche Verantwortung. Der "Mann für alle Fälle" beim GSV nimmt das Wechseltheater gelassen und bleibt den Protagonisten freundschaftlich verbunden. "Timo ist ein toller Typ und Trainer, den wir gerne behalten hätten. Aber ich habe Verständnis für seine Entscheidung. Und mein Freund Peter kann sich jetzt ein Jahr lang in Sonsbeck die Hörner abstoßen, um dann vielleicht als Co-Trainer zu uns zurückzukommen", sagt Niersmans mit einem Augenzwinkern.

Er muss in nächster Zeit auch noch andere Baustellen beackern. Denn die Mannschaft wird in der nächsten Saison in jedem Fall runderneuert. Nach Torjäger Cristian Voicu, der bereits im Winter gegangen ist, feiert auch Spielmacher Maik Noldes im Sommer in Sonsbeck ein Wiedersehen mit Streutgens. Abwehrchef Stefan Maletic, der einst bei den Stuttgarter Kickers schon Drittliga-Erfahrung gesammelt hat, hört auf, weil er sich künftig als Jugendtrainer in den Niederlanden engagieren möchte. Mittelfeld-Talent Max Brusius kehrt wieder zu seinem Heimatverein TSV Nieukerk zurück. Und ob die 42-jährige Torwart-Legende Marcel Siepmann noch ein Jahr dranhängt, muss ebenfalls abgewartet werden.

Ausgerechnet in dieser komplizierten Zeit besitzt die Gelderner Mannschaft auch noch gute Chancen auf den Aufstieg in die Landesliga - klingt nach einem energischen "bloß nicht". Doch Rolf Niersmans kennt keine Scheu und sieht das etwas anders: "Wenn die Jungs erfolgreich sind und sich als Tabellenzweiter für die Aufstiegsrunde qualifizieren sollten, werde ich sie garantiert nicht daran hindern. Man muss das ja auch einmal so sehen: Wer erfolgreich ist, wird für potenzielle Neuzugänge interessant."

Zunächst einmal wird der GSV Geldern einigen Jungs aus den eigenen Reihen sein Vertrauen schenken. Rolf Niersmans ist von den Qualitäten der Talente Jeremie Dohrmann, Nico Peter und Marvin Jeuken überzeugt: "An denen werden wir noch viel Freude haben." Angreifer Stefan Goldbeck kehrt nach seinem Gastspiel beim TSV Wachtendonk-Wankum ins Gelderland-Stadion zurück. Vom A-Liga-Spitzenreiter Kevelaerer SV kommt der Nigerianer White Chuku - das war's bislang. Der sportliche Leiter sieht aber keinen Grund, Trübsal zu blasen oder gar Aufstiegs-Angst zu entwickeln. "Man sollte auch nicht vergessen, dass uns 80 Prozent der aktuellen Spieler erhalten bleiben", sagt Niersmans.

Nach der 1:2-Niederlage beim SV Budberg - dem ersten Rückschlag im neuen Jahr - geht die Saison heute Abend mit dem Derby gegen den Abstiegskandidaten SV Sevelen in die entscheidende Phase. Noch belegt der GSV Geldern punktgleich mit dem Tabellenzweiten TSV Wachtendonk-Wankum, der noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat, Rang drei. Heute Abend möchte Timo Pastoors mit seinen Jungs vorlegen, muss dabei aber wiederum auf Maik Noldes verzichten, der noch einige Wochen gesperrt ist. Gegner SV Sevelen muss sich bei neun Punkten Rückstand auf das rettende Ufer allmählich mit dem Gedanken anfreunden, im nächsten Jahr wieder im Kreisliga-Oberhaus zu kicken. Trainer Thorsten Fronhoffs hat sich noch nicht mit dem Abstieg abgefunden: "Wir werden in den letzten Spielen alles geben."

(RP)
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