Fußball GSV Geldern gewinnt Elfmeter-Krimi

Gelderland · Die Mannschaft um Trainer Peter Streutgens sah im Duell beim Kevelaerer SV lange wie der sichere Sieger aus. Doch die Entscheidung fiel erst im Elfmeterschießen. Am Mittwoch geht's im Halbfinale um den Voba-Cup gegen den SV Veert.

 In der 82. Minute stellte Schiedsrichter Ralf Vogels den Gelderner Abwehrchef Bektas Sahin mit Gelb-Rot vom Platz - der negative Höhepunkt einer Reihe fragwürdiger Entscheidungen.

In der 82. Minute stellte Schiedsrichter Ralf Vogels den Gelderner Abwehrchef Bektas Sahin mit Gelb-Rot vom Platz - der negative Höhepunkt einer Reihe fragwürdiger Entscheidungen.

Foto: Olaf Ostermann

Herzlichen Glückwunsch, GSV Geldern ! Die Mannschaft um Trainer Peter Streutgens hat gestern als einziger Fußball-A-Ligist den Einzug ins Halbfinale um den Voba-Cup geschafft. Dabei diktierten die Gäste gestern beim A-Liga-Neuling Kevelaerer SV über weite Strecken das Geschehen, setzten sich aber letztlich erst im Elfmeterschießen mit 7:5 (2:2, 2:0) durch. Am Mittwochabend trifft der GSV im heimischen Gelderland-Stadion auf den Bezirksligisten SV Veert, der sich parallel mit 2:1 gegen den SV Sevelen behauptete.

"Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit eine starke Leistung geboten. Am Ende mussten wir noch einmal zittern, weil wir in der Schlussphase zu viel zugelassen haben", meinte Streutgens nach dem Happy-End im Elfmeter-Krimi. "Wir haben zunächst Geschenke verteilt, die der Gegner angenommen hat. Aber am Ende hat meine Mannschaft Moral bewiesen und ist noch einmal zurückgekommen", sagte der Kevelaerer Coach Dieter Ehm.

In den ersten 45 Minuten ließ die Gelderner Mannschaft auf der Sportanlage Scholten erkennen, dass sie für den Saisonstart in drei Wochen gut gerüstet sein dürfte. Im Mittelfeld dirigierte Neuzugang Maik Noldes abgeklärt das Spiel, vorne strahlten die Angreifer Kai Rietz und Deniz Gencer permanent Gefahr aus. Dem Kevelaerer SV, der eine Woche zuvor noch einen 4:0-Erfolg gegen den Bezirksligisten Viktoria Winnekendonk gefeiert hatte, gelang hingegen im Aufbauspiel so gut wie nichts.

Folgerichtig führte der GSV Geldern zur Pause mit 2:0. In der 21. Minute hatte Maik Noldes einfach einmal trocken von der Strafraumgrenze aus abgezogen. Und in der 35. Minute war KSV-Keeper Michael Moll erneut chancenlos, als Deniz Gencer mit einem leicht abgefälschten Schuss erfolgreich war. Auch nach der Pause hatten die Gäste das Geschehen zunächst sicher im Griff. Die Gelderner Abwehr um ihren überragenden Chef Bektas Sahin ließ einfach nichts zu - vieles sprach für einen ungefährdeten Erfolg der Streutgens-Schützlinge.

Doch vor allem der 23. Mann auf dem Platz sorgte noch einmal für Spannung. In der 65. und 70. Minute pfiff Schiedsrichter Ralf Vogels (Weeze) zwei äußerst merkwürdige Freistöße für den Kevelaerer SV - zum einen hatte GSV-Keeper Pierre Schweren angeblich den Strafraum mit dem Ball in der Hand verlassen, in der anderen Situation wollte der Referee ein Foul von Maik Noldes gesehen haben. Allmählich kam Unruhe unter den GSV-Fans auf, ein Zuschauer musste sogar die Anlage verlassen.

Der A-Liga-Neuling witterte jetzt seine Chance. In der 78. Minute kam der baumlange Kevelaerer Mittelstürmer Tim Hillejan nach einer Flanke von Christian Voß erstmals mit dem Kopf an den Ball - schon stand's nur noch 1:2. Vier Minuten später musste Bektas Sahin, der sich zuvor kein einziges Foul geleistet hatte, mit Gelb-Rot vom Platz - was sich Ralf Vogels bei dieser Entscheidung gedacht hat, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Ohne den Abwehrchef brach plötzlich das Chaos in der Gelderner Defensive aus. Es kam, wie es kommen musste: Johannes Winthuis erzielte in der 86. Minute mit einem Schuss aus der Drehung das 2:2. Jetzt drängte der Kevelaerer SV auf den Siegtreffer. Dieser fiel allerdings nicht mehr, obwohl Vogels satte fünf Minuten nachspielen ließ.

Das Elfmeterschießen brachte dann die Erkenntnis hervor, dass es im Fußball manchmal noch gerecht zugeht. Christian Voß drosch den Ball über den Kasten. Für die Gäste verwandelten Aykut Songur, Stephan Goldbeck, Imad Omeirat, Ednart Baba-Alig und Aytac Azmazb sicher - der GSV Geldern steht im Halbfinale um den Voba-Cup.

(RP)
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