Reitsport Großer Preis: Beckmann siegt

Der Reiter gewann bei den Sevelener Reitertagen auf Lancelot das S-Springen mit Stechen. Darüber hinaus bot das Turnier trotz heftigen Regens guten und spannenden Pferdesport mit vielen Prüfungen bis zur schweren Klasse.

 Der richtige Sattel ist entscheidend.

Der richtige Sattel ist entscheidend.

Foto: AFP

Er ist schon so etwas wie ein Stammgast bei den Sevelener Reitertagen, der Gelderner Bernd Dorenkamp, zu dessen Vorliebe das Springreiten gehört. Dabei ist Dorenkamp eher ein Vertreter der leisen Töne.

Laute Zwischenrufe lässt er auf dem Abreiteplatz ebenso vermissen, wie im Springparcours. Dabei möchte man durchaus hinschauen, wenn er im Springparcours unterwegs ist. Denn er gehört zu den Reitern der "Alten Schule", die gelernt haben, mit Köpfchen zu reiten, ohne dabei ihren Springstil zu vergessen.

Eine Tugend, die Bernd Dorenkamp darüber hinaus auch an seine Tochter Christine weiter gegeben hat, die zwischenzeitlich bei Nationenpreisreiter Holger Hetzel die Pferde trainiert. Auch sie hat von klein auf von ihrem Vater gelernt, nicht mit den Pferden über die Hindernisse zu "heizen", sondern die Hindernisse reguliert im dazugehörigen Grundtempo zu überwinden.

Frentzen gewinnt Prix St. Georges

Und stilistisch schöne Ritte waren auf der Anlage des Reiterverein Blücher Sevelen am Koetherdyck zweifellos zu sehen, wo an drei Turniertagen die gesamte Bandbreite des Sports gezeigt wurde. Dabei stand die Springprüfung der Klasse S mit Stechen im Mittelpunkt auf dem hervorragend angelegten Rasenplatz, dessen Hindernisse eine Sprunghöhe von 1,35 bis 1,45 Metern aufwiesen — wobei die zwei- beziehungsweise dreifache Kombination quasi als Mindestvoraussetzung in der schweren Klasse galt.

Insgesamt konnten sich 13 Reiter für das Stechen qualifizieren, aus dem der Marler Michael Beckmann (Lancelot TN) abschließend in Bestzeit als Sieger hervorging.

Im 20 x 60 Meter großen Dressurviereck wurden Lektionen in der Hohen Schule der Dressur, also ebenfalls in der schweren Klasse gezeigt. Zu ihr gehörte neben der Traversale, eine Vorwärts-Seitwärts-Bewegung des Pferdes im Trab oder Galopp, auch der fliegende Galoppwechsel, der als eine Art Balanceakt für Pferd und Reiter verstanden wird. Diese rund sechs Minuten lange Prüfung mit ihren insgesamt 26 zu reitenden Lektionen im Prix St. Georges bot den Reitsportfreunden gleichfalls pferdesportlichen Höchstgenuss.

Den Sieg feierte Annabel Frentzen (Krefeld, Louisdora, 743 P) in der ersten Abteilung dieser Prüfung, die der Krefelder Niklaas Feilzer (Floydtina, 736 P) in der zweiten Abteilung für sich entschied.

Fazit: Mit den Sevelener Reitertagen hat der RV Blücher Sevelen um seinen Vorsitzenden Karl-Heinz Terhoeven die ihm gestellte Mammutaufgabe mit einer großen Anzahl an Helfern gut gemeistert, wobei auch das Rahmenprogramm mit Fohlenschau und Kaltblutrennen im Trab und Sulky gut ankam.

Und obwohl die Zeiteinteilung zum Ende der Veranstaltung gehörig aus den Fugen geriet, konnte Terhoeven ebenso zufrieden auf ein reitsportliches Großereignis zurückblicken wie die zahlreichen Besucher, denen im Verlauf der Veranstaltung Reitsport der Spitzenklasse geboten wurde.

(RP)
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