Fußball Gerechte Punkteteilung

Nach einer spielerisch schwachen Partie trennten sich Fußball-Niederrheinligist SV Straelen und der SV Sonsbeck leistungsgerecht 1:1. Den Treffer für den SVS erzielte Danny Thönes aber erst kurz vor dem Spielende.

Der SV Straelen hat seine Anhänger gestern Abend ziemlich lange auf ein Erfolgserlebnis warten lassen. Nicht wenige der 250 Zuschauer hatten sich bereits mit der 0:1-Niederlage der Grün-Gelben abgefunden, als der Ball dann plötzlich doch noch im Sonsbecker Netz zappelte. Danny Thönes hatte sich in der 88. Minute im Strafraum von seinem Gegenspieler befreien können und brauchte am langen Pfosten die Flanke von Timo Ingenlath nur noch einzuschieben. Dessen Hereingabe von der rechten Seite flog zunächst an allen Straelener und Sonsbecker Aktiven vorbei, so dass der Stürmer leichtes Spiel hatte, sein achtes Saisontor zu erzielen.

Sportliche Magerkost

Dieser Treffer allerdings war aus Sicht der Straelener gestern Abend der einzige Höhepunkt in einem Spiel, das dem Team letztlich den erhofften Punkt einbrachte, von denen der SVS auf dem Weg zum sicheren Klassenerhalt noch einige gebrauchen kann.

Entsprechend zufrieden zeigte sich SVS-Trainer Georg Kreß auch nach der Partie über die Ausbeute. "Das war für uns ein ganz wichtiger Zähler", sagte er. Die Leistung seiner Mannschaft wollte er am liebsten gar nicht erst kommentieren – wohl wissend, dass dieses Unentschieden ziemlich schmeichelhaft war. Denn der SV Straelen lieferte über nahezu 90 Minuten spielerische Magerkost ab – stand dabei allerdings seinem Gegner in nichts nach. Sonsbecks Trainer Horst Riege sprach nach dem Schlusspfiff gar von "Fußball zum Abgewöhnen", den beide Teams insbesondere in der ersten Hälfte da abgeliefert hätten.

Ernsthaft widersprechen mochte ihm da niemand. Denn nach trostlosen ersten 45 Minuten, in denen kein Team auch nur eine ernstzunehmende Chance zustande gebracht hatte, kam zumindest im zweiten Durchgang etwas mehr Leben ins Spiel. Lukas Vengels, der für den am Knie verletzten Thomas Brouwers wieder in die Straelener Startelf rückte, hatte mit seinem Kopfball in der 50. Minute die erste Möglichkeit in der gesamten Begegnung. Sonsbecks Torhüter Andre Engels hatte aber keine Mühe mit der Abwehr. Fünf Minuten später markierte dann der eingewechselte Lutz Pastoors mit einem satten und unhaltbaren Schuss aus 14 Metern ins linke obere Eck das 1:0.

Spielerisch besser wurde die Partie durch diesen Treffer aber nicht. Der SV Straelen, dem man anmerkte, dass mit Sebastian Clarke ein wichtiger Spielgestalter im Mittelfeld verletzt fehlte, tat sich schwer im Spielaufbau, agierte ideenlos, wenig kreativ und ohne das nötige Konzept auf dem Weg zum Tor. "Nach hinten hat mir das Spiel meiner Mannschaft ja noch gut gefallen", erklärte Kreß. "Insbesondere in der ersten Hälfte haben wir gut gegen den Ball gearbeitet. In der zweiten Halbzeit aber hat die Offensive leider völlig versagt."

Die beste Torchance hatten die Straelener in der 70. Minute, die überhaupt nur gefährlich wurden, wenn der Ball schnell - und zumeist über die Außenbahn - gespielt wurde. Spielzüge wie der zwischen Philipp Brouwers, der über die linke Seite einen langen Sololauf ansetzte und danach Simon Porvitz bediente, der Danny Thönes in Schussposition brachte, gab es gestern jedoch viel zu selten zu sehen. Thönes' Schuss verfehlte das Tor in dieser Situation nur knapp.

Trainer Riege stocksauer

Und so musste sich der SVS bis zu eben jener 88. Minute gedulden, bis Thönes seinem Team noch das Unentschieden sicherte. Und damit Horst Riege ganz offensichtlich den Abend versaute. Denn der war stocksauer über die Leistung seiner Truppe und den verpassten Sieg. "Nach so einem Spiel ist für mich der Abend gelaufen", sagte er, der mit seiner Mannschaft dem Klassenerhalt ebenso gerne mit drei Zählern näher gekommen wäre.

(RP)
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