Fußball Marvin Domagalla wagt ein neues Abenteuer beim TuS Xanten

Geldern/Xanten · Der 29-Jährige ist die neue Nummer eins des Bezirksligisten. Mit dem Aufsteiger möchte der Keeper noch viel erreichen. Zuletzt stand er mehrere Jahre im Tor des A-Ligisten Arminia Kapellen-Hamb. Auch beim SV Veert kennt man ihn noch sehr gut.

 Im südlichen Kreis Kleve ist Marvin Domagalla sprichwörtlich bekannt wie ein bunter Hund. Nach seinem Wechsel zum TuS kann er sich nun in der Domstadt einen Namen machen.

Im südlichen Kreis Kleve ist Marvin Domagalla sprichwörtlich bekannt wie ein bunter Hund. Nach seinem Wechsel zum TuS kann er sich nun in der Domstadt einen Namen machen.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Bisher kam Marvin Domagalla für den TuS Xanten in fünf von sechs Vorbereitungsspielen zum Einsatz. Bei der bisher einzigen Testspiel-Niederlage gegen den Landesligisten VfL Tönisberg musste der Neuzugang, der in der vergangenen Saison beim A-Ligisten Arminia Kapellen-Hamb im Kasten stand, zum Auftakt dreimal hinter sich greifen. Gegen sein ehemaliges Team hielt der 29-Jährige vor eineinhalb Wochen sein Tor erstmals sauber. So kann es weitergehen.

Auch TuS-Trainer Thomas Dörrer würde sich eine solche Bilanz von Domagalla im Ligabetrieb nur allzu gerne wünschen. Der Coach ist hellauf begeistert. „Er ist ein sehr sicherer Keeper und charakterlich ein super Typ“, sagt der Coach. In der Bezirksliga stand Domagalla letztmals vor fünf Jahren zwischen den Pfosten, damals noch im Trikot des SV Veert.

Dort spielte er zuvor auch lange in der Jugend. „Nach einem Kreuzbandriss bin ich damals mit ein paar anderen Spielern nach Kapellen gewechselt“, sagt Domagalla. Die schwere Verletzung hat er gut überstanden. Im besten Fußballer-Alter von 29 Jahren will er es nun noch einmal wissen. „Ich wurde um zwei Jahre zurückgeworfen und fühle mich deshalb auch jünger“, sagt er. Mit der Arminia gelang ihm gleich im ersten Jahr der Aufstieg in die Kreisliga A. Bis heute hat der 29-Jährige seinen Wohnsitz in Kapellen. Dort ist er verwurzelt. Domagalla reifte bei der Arminia zum Führungsspieler und wurde Kapitän.

Die Zeit beim A-Ligisten will er keineswegs missen – im Gegenteil. Da er parallel seinen Master im Sozialmanagement machte, den er kürzlich abschloss, war er froh, keine weiten Fahrtwege zu haben. Die Anreise wird eine Liga höher wieder länger. Das nimmt er aber gerne in Kauf. „Auch wenn mir der Abschied nicht leicht gefallen ist, und ich mich für die fünf schönen Jahre bedanken möchte, habe ich nochmal Lust auf etwas Neues“, sagt Domagalla. Schon jetzt fällt auf, dass seine Vorfreude auf die neue Herausforderung beim TuS Xanten riesengroß ist.

Nach dem Durchmarsch aus der Kreisliga B in die Bezirksliga möchte der TuS mit dem Abstieg möglichst schnell nichts zu tun haben. „Es ist definitiv etwas drin. Wir wollen eine gute Rolle spielen und an die erfolgreichen alten Zeiten anknüpfen. Hier könnte etwas Größeres entstehen“, sagt der Torhüter. Die Vorbereitung (eine Niederlage, fünf Siege) lief bisher mehr als ordentlich. Ruft der TuS seine starke Form ab September Woche für Woche ab, muss er sich keineswegs verstecken. Die nötige Qualität im aufgerüsteten Kader ist definitiv vorhanden, dementsprechend ambitioniert sind die Ziele des Neuzugangs.

Der Kontakt zu den Xantenern kam in erster Linie über seinen gleichaltrigen Kumpel Thomas van de Loo zustande, der gemeinsam mit ihm zum TuS wechselte. Die beiden Routiniers fühlten sich auf Anhieb gut aufgenommen und wollen als Ansprechpartner und Teamplayer auf und neben dem Platz vorangehen. Van de Loo spielte bereits beim SV Sonsbeck unter Thomas Dörrer. „Ich war nach dem ersten Gespräch sofort überzeugt und habe gemerkt, dass hier viel Potenzial vorhanden ist“, sagt der 29-Jährige. Das Gesamtpaket aus routinierten Akteuren, ehemaligen Spielern, die bereits höherklassig gekickt haben, und den immer stärker werdenden Eigengewächsen stimmt.

Auch wenn sein Torwart-Trikot derzeit noch in Arbeit ist, die Nummer eins auf dem Rücken hat Marvin Domagalla bereits sicher. Sein Vorgänger Daniel von Sarnowski fällt wegen einer schweren Ellbogenverletzung ohnehin noch länger aus. Julian Schmelzer (17) ist sogar noch in der A-Jugend spielberechtigt. „Was ich von ihm schon gesehen habe, war sehr gut. Wir sind im Tor gut aufgestellt“, sagt Domagalla. Bleibt nur zu hoffen, dass keine erneute Verletzung oder aber ein Platzverweis dazwischenkommt.

Dreimal sah Marvin Domagalla in den vergangenen zwei Jahren die Rote Karte. Nicht, weil er ein unsportlicher Typ ist, sondern weil sein Auftreten als mitspielender Torwart gewisse Risiken mit sich bringt. Genau nach diesem Anforderungsprofil hielt Thomas Dörrer vor der Saison Ausschau.

Dass Domagalla aktiv ins Spielgeschehen eingreift, liegt auch daran, dass er in der Jugend noch nicht das Tor hütete. Damals war er noch Feldspieler. Außerhalb des Kastens setzte er in der Vergangenheit den einen oder anderen Stich und bewegte sich auf den Spuren von Jens Lehmann oder Hans-Jörg Butt. Für Arminia Kapellen-Hamb erzielte der 29-Jährige im Jahr 2017 zwei Treffer. „Wir hatten Personalmangel und ich habe das Spiel gedreht“, sagt Domagalla.

Der Kapellener beschreibt sich selbst als ehrgeizigen Typ, der nur schlecht verlieren kann. „Ich bin sehr kommunikativ und versuche, meine Vorderleute durch Anweisungen immer zu unterstützen“, sagt der 29-Jährige. Nicht umsonst strebt der Mitarbeiter der Stadtverwaltung Kamp-Lintfort, der im Amt für Schule, Jugend und Sport angestellt ist, auch im Berufsleben eine Führungsposition an. Dem TuS Xanten tut die Verpflichtung des erfahrenen Schlussmannes schon jetzt gut.

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