Fußball-Bezirksliga Als die Fußballwelt in Walbeck noch in Ordnung war

Gelderland · Fußball-Bezirksliga: Nach 90 Minuten musste sich der SV Walbeck gegen TuB Bocholt mit einem Unentschieden zufrieden geben. Auch in den drei Duellen auf Kreisebene gab es jeweils eine Punkteteilung.

 Geballte Freude von Holger Jansen nach seinem Treffer zum Walbecker 2:0. Dies war bereits sein zweiter Treffer in diesem Spiel.

Geballte Freude von Holger Jansen nach seinem Treffer zum Walbecker 2:0. Dies war bereits sein zweiter Treffer in diesem Spiel.

Foto: Christian Verheyen

Spiele, die unentschieden enden, machen nicht unbedingt glücklich. Das liegt zum einen daran, dass der Lohn für die 90 Minuten nur einen Punkt ausmacht und man oft den Ausgleich erst kurz vor dem Spielende kassiert. Alle Mannschaften aus dem Gelderland mussten sich am gestrigen Spieltag mit einem Punkt zufrieden gegen. Im Derby beim GSV Geldern schafften die Gäste aus Kevelaer in der Nachspielzeit noch den Ausgleich, dies gelang TuB Bocholt am Walbecker Bergsteg zum 2:2-Endstand in der 87. Minute. Beim zweiten Derby in Wachtendonk waren Tore Fehlanzeige, und auch die Sportfreunde aus Broekhuysen brachten nur einen Punkt aus Goch mit, 1:1 endete die Partie. So richtig glücklich ist also am 13. Spieltag keiner der hiesigen Vereine geworden, denn beim Fußball will man schließlich gewinnen.

GSV Geldern – Kevelaerer SV 2:2 (0:0). Machmal braucht es seine Zeit, bis aus einem Nachbarschaftsduell ein richtiges Derby wird. In Gelderlandstadion dauerte dies bis zur 86. Minute. Bis dahin führte der Aufsteiger aus der Marienstadt durch ein Tor von Sven van Bühren, der seine Farben in der 77. Minute mit einem beherzten Schuss in Führung brachte. Der Treffer war gleichzeitig der Auftakt zu einer brisanten Schlussphase, nachdem es auf der Sportanlage am Holländer See in der ersten Hälfte eher beschaulich zuging. Die Gäste aus Kevelaer waren zwar bis zum Seitenwechsel die aktivere Mannschaft, konnten allerdings aus einigen verheißungsvollen Standardsituationen und Angriffen gegen eine stabile GSV-Abwehr wenig ausrichten.

Im zweiten Durchgang war schon zu Beginn gleich mehr Schwung in der Partie, vor allem deshalb, weil Gastgeber Geldern nun besser im Spiel war. Die Akteure des GSV hatten in den ersten 15 Minuten drei gute Möglichkeiten durch Sofiane Khaled und zweimal Skerdilaid Haxhimusa. Da konnte sich der KSV bei „Fortuna“ bedanken, dass die Null danach noch stand.

Im Anschluss daran entwickelte sich ein Spiel, in dem beide Teams mit offenem Visier agierten. Der Kevelaerer David Brinkhaus scheiterte freistehend vor GSV-Schlussmann Pierre Schweren. Das Spiel wogte hin und her bis zur Kevelaerer Führung (77.). Da hätte der KSV besser das Visier heruntergeklappt, anstatt im Vorwärtsgang zu bleiben. So hatte der Gelderner Erdi Ezer in der 86. Minute Platz, um den Ball aus 18 Metern im Kevelaerer Kasten zu versenken.

Gleiches Bild vier Minuten später: Diesmal zog der GSVer Marvin Braun von der Strafraumgrenze zur 2:1-Führung ab. Doch Kevelaer gab nicht auf und glich in der Nachspielzeit durch Lukas Haeßl aus. In der emotionalen Schlussphase sah Besnik Saljijinoch noch die Ampelkarte.

„Wir haben in der Schlussphase nicht clever verteidigt“, ärgerte sich GSV-Trainer Joachim Dünn. Sein Trainerkollege Ferhat Ökce war ebenfalls nicht zufrieden: „Wir müssen nach der Führung stabiler stehen, Geldern hatte zuviel Platz.“

TSV Wachtendonk-Wankum – DJK Twisteden 0:0. Wenn ein Derby ohne Tore bleibt, dann fehlt ihm natürlich etwas. Das Salz kommt erst in die Suppe, wenn – siehe das Paralellspiel der Kevelaerer in Geldern – es einer Mannschaft gelingt, in Führung zu gehen.

Zurück nach Wachtendonk: Der erste Durchgang war recht ausgeglichen, auf beiden Seiten sahen die Zuschauer kaum nennenswerte Szenen vor den Toren. Mehr Leben kam dann im zweiten Durchgang in die Begegnung. Davon profitierten zunächst die Gastgeber, denen sich gute Möglichkeiten auftaten, um in Führung zu gehen. Zweimal hatte Michael Funken, mit viel Platz vor dem Tor ausgestattet, die Chance zum Torjubel, aber auch er patzte wie gleichermaßen Charalabos Michos.

So wäre der Schuss fast nach hinten losgegangen, denn Glück hatte der TSV bei zwei Angriffen der Twistedener. Einmal parierte Wachtendonks Keeper Joshua Claringbold, bei der anderen guten Möglichkeit rauschte der Ball knapp am Tor vorbei. Ein wenig haderte dann TSV-Coach Günter Abel mit dem Ausgang des Spiels: „Wir haben gute Chancen herausgespielt, uns aber nicht belohnt.“

SV Walbeck – TuB Bocholt 2:2 (2:1). Knapp vorbei an einer kleinen Überraschung schlitterte der SV Walbeck gegen die ambitionierten Bocholter. Zwar machten zunächst die Gäste Druck, doch bereits nach zwölf Minuten setzte sich Holger Jansen durch und erzielte die Führung. Beide Teams zeigten ein gutes Spiel, die Gäste waren zwar dominanter, doch Walbeck hielt dank seiner guten Offensive dagegen. Maurice Koppers leitete mit einer Franke das 2:0 ein, die Holger Jansen mit seinem zweiten Treffer einköpfte. Eine Minute bis zur Pause zeigte der Schiedsrichter an, die Bocholter nutzen dies dann noch zum Anschlusstreffer. Die große Chance zum 3:1 (55.) vergab dann der Walbecker Philipp Elspaß, der einen Strafstoß nicht im Bocholter Kasten unterbringen konnte. Die Gäste erhöhten den Druck, die Heimelf, die immer wieder Nadelstiche setzte, hielt dem bis zur 87. Minute stand. Dann glich TuB doch noch aus. „Um zu gewinnen, hätten wir vorne effektiver sein müssen, am Ende war die Punkteteilung gerecht“, meinte SVW-Coach Jörg Hegmans.

Viktoria Goch – Sportfreunde Broekhuysen 1:1 (0:0). Das Spiel war kein Leckerbissen für die Freunde des gepflegten Rasensports. Das traf auf beide Teams zu, die je eine Chance durch Finn Helders und Gochs Christian Offermanns hatten. Letzterer traf dann zur Führung in der 52. Minute, als die Sportfreunde den Ball nicht aus der Gefahrenzone bringen konnten. Kurz darauf hielt Marek Schaffers mit einer Glanzleistung sein Team im Spiel. Erst dann lief es bei den Sportfreunden besser, die in der 63. Minute durch Fabian Göckler ausglichen. „Wir haben es in diesem Spiel nicht geschafft, unser spielerisches Potenzial abzurufen“, meinte Trainer Sebastian Clarke nach dem Schlusspfiff.

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