Fußball Gelderland-Teams drehen richtig auf

Gelderland · Fußball-Bezirksliga, Gruppen 3 und 4: Der SV Walbeck gewinnt sensationell mit 7:3 gegen den SV Vrasselt. Torschütze Michael Janßen absolviert sein letztes Heimspiel. Auch Sevelen, Aldekerk und Wachtendonk punkten dreifach.

 Michael Janßen (r.) absolvierte sein letztes Heimspiel für den SV Walbeck. Der 34-Jährige beendet nach der Saison seine lange Fußball-Karriere.

Michael Janßen (r.) absolvierte sein letztes Heimspiel für den SV Walbeck. Der 34-Jährige beendet nach der Saison seine lange Fußball-Karriere.

Foto: Seybert

Nur der GSV Geldern ging in Scherpenberg leer aus.

Gruppe 4: SV Walbeck - SV Emmerich-Vrasselt 7:3 (2:2). Ja, das Ergebnis stimmt. Obwohl die Walbecker gegen Vrasselt schon zurücklagen, erspielten sie sich letztlich einen sensationellen Sieg. "Wir haben einen bombigen Tag erwischt. Das war einfach nur klasse", sagte Walbecks Trainer John Hesen. Halbzeit eins gestaltete sich noch offen, was sich auch im Pausenergebnis (2:2) widerspiegelte. Für Walbeck hatten Michael Janßen und Hubertus Arians getroffen. Nachdem Vrasselt in der 49. Minute das 3:2 markiert hatte, drehte Walbeck den Spieß um.

Die Elf spielte sich in einen wahren Rausch und nutzte Räume im Mittelfeld aus. Niklas Tebbe, Philipp Pertz, Phillip Pasch, Stephan Gorthmanns und Yannick Christiaens netzten für die Heimelf ein. "Das war unsere beste Halbzeit der gesamten Saison", lobte Hesen. Besonders schön war der Sieg für Michael Janßen. Er hatte vorige Woche angekündigt, seine Karriere zum Saisonende zu beenden und absolvierte gestern sein letztes Heimspiel am Bergsteg. Zwar stehen noch zwei Heimpartien aus, zu dieser Zeit weilt der 33-Jährige allerdings im Urlaub. "Das ist sehr schade, dass er aufhört. Ich habe immer gerne mit ihm zusammengearbeitet. Michael ist ein feiner Mensch und ein Vorbild für alle", lobte Hesen.

SV Bislich - SV Sevelen 0:2 (0:2). Nach vier Niederlagen in Folge kann der SV Sevelen nach dem Gastspiel in Bislich wieder aufatmen. Das sorgte auch bei Trainer Thorsten Fronhoffs für Erleichterung. "Wir haben gezeigt, dass wir den Sieg unbedingt wollten. Wir haben völlig verdient gewonnen", sagte er. Sevelen erwischte einen Blitzstart und lag nach fünf Minuten und einem Tor von Simon Bledzki mit 1:0 vorne. "Insgesamt war es 90 Minuten lang ein echtes Kampfspiel. Aber meine Jungs haben den Kampf super angenommen. Auch spielerisch konnten wir in der ersten Hälfte Akzente setzen." Das 2:0 stellte Philipp Langer kurz vor der Pause her. Danach hätten die Gäste weiter erhöhen können, doch die Chancenverwertung im zweiten Durchgang war dann doch mehr schlecht als recht. "Wir sind auch etwas schläfrig reingekommen", gab Fronhoffs zu. So vereitelte Markus Esters in der 50. Minute eine Bislicher Großchance, indem er den Ball "überragend", wie Fronhoffs sagte, auf der Linie klärte. "Wäre der Ball reingegangen, hätte sich der Spielverlauf wohl wieder geändert. Bis zum Schluss hatte ich aber keine Sorgen mehr, dass noch etwas anbrennt", sagte Sevelens Coach. Die Gäste hielten den Vorsprung und gingen als Sieger vom Platz.

SV Scherpenberg - GSV Geldern 3:2 (1:0). Gegen Spitzenreiter SV Scherpenberg habe der GSV Geldern laut Coach Peter Streutgens eine "Niederlage mit Ausrufezeichen" kassiert. Denn die Gäste präsentierten sich durchaus ebenbürtig und konnten das Spiel bis zum Schluss offen halten. Schon nach fünf Minuten hätten sie durch Maik Noldes in Führung gehen können, doch der Mittelfeldmann bewies kein glückliches Füßchen. Stattdessen netzte die Heimelf zum 1:0 ein. Geldern konterte nach der Pause durch Erdi Ezer, der zum 1:1 ausglich. Obwohl bei den Scherpenbergern nicht alles rund lief, gingen sie abermals in Führung - diesmal mit einem Doppelschlag. "Das Tor zum 3:1 war meiner Meinung nach aber Abseits", sagte Streutgens. Wutthichat Phonyong traf kurz vor Ende zum 2:3. Die Schlüsselszene des Spiels ereignete sich schließlich in der letzten Minute, als Noldes im Strafraum gefoult wurde. Doch der Schiri entschied nicht auf Strafstoß, der womöglich das 3:3 und somit einen Punkt für Geldern bedeutet hätte. "Insgesamt war kein Leistungsunterschied zu erkennen. Die Jungs haben super gefightet und eine tolle Moral gezeigt. Leider haben wir uns nicht belohnen können", resümierte der GSV-Trainer.

Gruppe 3: FC Aldekerk - DJK Dilkrath 5:1 (1:1). Die Aldekerker setzten ihren guten Lauf fort und blieben auch im fünften Spiel in Folge ohne Niederlage. Doch die erste Hälfte gestaltete sich zunächst einmal schwierig. Die Gäste aus Dilkrath spielten gut mit und verbuchten phasenweise mehr Spielanteile. Lohn der Mühen war das 1:0. "Wir hatten etwas Probleme beim Verteidigen. Daher konnte Dilkrath gut spielen. Chancenmäßig war der erste Durchgang aber ausgeglichen", sagte FCA-Spielertrainer Marc Kersjes. Eine Möglichkeit nutzte Tarik Benchamma kurz vor der Pause und glich zum 1:1 aus. In der Kabine sprach Kersjes die Dinge an, die bisher nicht gut gelaufen waren. Und das fruchtete. Der FCA präsentierte sich in Hälfte zwei deutlich besser. Kevin Mertens traf zum 2:1, Benchamma legte das 3:1 nach. "Damit war das Spiel entschieden", fand der FC-Coach. Denn Dilkrath ließ deutlich nach. So konnte Aldekerk sein volles Potenzial ausschöpfen. Niklas Hegmans und Jannik Wißfeld erhöhten mit ihren jeweiligen Toren zum 5:1-Endstand. "Der Sieg ist völlig verdient", sagte Kersjes.

ASV Süchteln - TSV Wa.-Wa. 1:2 (0:0). Die Taktik des TSV Wa.-Wa. ist aufgegangen. Das sorgte dafür, dass TSV-Coach Wilfried Steeger aus dem Staunen und Loben gar nicht mehr herauskam. "Meinen allergrößten Respekt für die Jungs. Das haben sie super gemacht. Der Sieg war nach unserer Negativserie sehr wichtig", erklärte er. "Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass drei Dinge eintreten müssen, um den Spitzenreiter zu bezwingen: taktische Disziplin, Glück und ein überragender Torwart. Und so war es dann auch." Die taktische Disziplin drückte sich durch eine kompakte Abwehr vor zwei "Sechsern" aus. "Wir haben aber nicht nur hinten drin gestanden, sondern auch die einen oder anderen Nadelstiche gesetzt", sagte Steeger. Das Glück zeigte sich bei den Toren. Nach dem 1:0 für den ASV glich Wachtendonk durch Christian Galster aus. Er war es auch, der den Siegtreffer herstellte, der mit Hilfe des Innenpfostens und des Rückens des Süchtelner Keeper zustande kam.

Und auch Wachtendonks Torwart Joshua Claringbold, der seinen 27. Geburtstag feierte, wie auch Dominik Idel seinen 25., wurde den Erwartungen gerecht. Claringbold entschärfte nicht nur einige brenzlige Situationen, sondern hielt auch noch zwei Elfmeter. Zudem behielt der TSV die Nerven, auch als bei Süchteln phasenweise die Emotionen in Wallung kamen. "Alles in allem war das ein tolles Spiel", resümierte Steeger.

(RP)
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