Handball SV Straelen: Starke Frauen, Männer im Pech

Straelen · Handball: Glänzender Saisonstart für Regionalliga-Frauen. Verbandsliga-Männer für aufopferungsvollen Kampf nicht belohnt.

 Anika Sewing steuerte fünf Treffer zum verdienten Heimsieg der Straelener Frauen bei, die sich auch von einer kurzen Schwächephase nach der Pause nicht aus dem Konzept bringen ließen.

Anika Sewing steuerte fünf Treffer zum verdienten Heimsieg der Straelener Frauen bei, die sich auch von einer kurzen Schwächephase nach der Pause nicht aus dem Konzept bringen ließen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

(terh) Handball-Regionalliga der Frauen: SV Straelen – TuS Königsdorf 27:25 (15:12). Es gab sie wieder, diese vogelwilde Phase, in der die Grün-Gelben sich selbst ein Bein stellen. Diesmal kam sie zwischen der 45. und 52. Minute. Zeit genug, um nach einer 20:17-Führung einem 21:23-Rückstand hinterherzulaufen. „Ich war mir trotzdem sicher, dass wir dieses Spiel nicht verlieren würden“, sagte SVS-Coach Thomas Floeth nach einem nervenaufreibenden Finale.

Zu gut habe sein Team in der ersten und in Teilen der zweiten Halbzeit agiert, den Gegner phasenweise nach allen Regeln der Handballkunst beherrscht. „Das war ziemlich genau so, wie wir es uns vorgestellt und vorgenommen haben“, zeigte sich Straelens Trainer mit dem ansehnlichen Auftritt seiner Mannschaft hochzufrieden. Die fand schnell ins Spiel, machte nicht nur im Angriff, sondern auch in der Verteidigung vieles richtig.

Floeth: „Die Mädels waren von Anfang an voll da, haben in der Abwehr gekämpft wie die Löwen, Königsdorf kaum einfache Tore erlaubt.“ Logische Konsequenz: Die Blumenstädter gaben eine Halbzeit lang die Schlagzahl vor, bauten ihre Führung zwischenzeitlich auf 11:6 aus (21. Minute), um schließlich doch „nur“ mit einer 15:12-Führung in die Kabine zu gehen.

Der Start in Hälfte zwei verlief dann alles andere als planmäßig. In Unterzahl kassierten die Grün-Gelben viel zu schnell den Ausgleich. Kein Grund zur Panik. Souverän wurde auf Basis einer sattelfesten Abwehr erneut eine Drei-Tore-Führung herausgeworfen, ehe es vogelwild wurde. Riskante Pässe zum gedeckten Kreisläufer, unnötiges Verzetteln in Eins-gegen-Eins-Aktionen, ein verworfener Siebenmeter.

Doch den Gastgeberinnen gelang es, sich selbst wieder aus diesem Loch herauszuziehen. Und das auf eine beeindruckende Art und Weise. Jeweils zwei Treffer von Maren Prior und der bärenstarken Zoé Daguhn sorgten für den umjubelten Ausgleich (25:25), ehe ein Doppelschlag von Elena Fiedler die endgültige Wende zum Guten herbeiführte. Der Rest war Jubel in Grün- und Gelb.

SV Straelen: Schumann, Lennartz – Daguhn (7), Sewing (5/1), Linßen (4), K. Janssen (4), Fiedler (3/1), Prior (2), Geelen (1), Heuvels (1), Heckmanns, Maes, Sieben, Kohle.

Verbandsliga der Männer: SV Straelen – DJK Adler Königshof 29:33 (15:16). Es war der Aufreger des Spiels und bezeichnend für eine wilde Schlussphase. SVS-Akteur Jens Groetelaers läuft beim Stand von 27:30 mit Ball aufs verlassene Königshofer Tor zu und wird im Sprung von einem Gegenspieler attackiert. Der Wurf aus neun Metern landet deutlich neben dem Tor, während Groetelaers eine Bruchlandung hinlegt. Die Unparteiischen entscheiden auf Abwurf. Die Halle kocht. Und Straelens Trainer Dieter Pietralla hält es nicht mehr auf seiner Bank. „Ich habe im Handball schon viel gesehen, eine solche Fehlentscheidung aber noch nicht“, ärgert er sich auch noch Minuten nach dem Pfiff über eine von zahlreichen strittigen Szenen.

„Einige davon haben uns richtig weh getan“, so der SVS-Coach weiter, der den Grund für die zweite Niederlage jedoch nicht nur an den hüben wie drüben unglücklich agierenden Unparteiischen festmachen wollte: „Königshof war nicht besser, aber in den entscheidenden Situationen cleverer als wir.“

Die Blumenstädter fanden gut ins Spiel. Nichts war zu sehen von der großen Unsicherheit, die ihnen zum Saisonstart eine Klatsche in Kapellen eingebracht hatte. Mit reichlich Dampf gingen die Grün-Gelben in ihre Offensivaktionen, fanden immer wieder Mittel und Wege, die Abwehr der Adler zu knacken. Auf der anderen Seite hatte man jedoch seine Liebe Müh und Not, die gegnerische Achse Spoo/Spoo auch nur ansatzweise in den Griff zu bekommen. So entwickelte sich ein munteres Torewerfen, in dem Straelen nach 20 Minuten mit 12:10 führte. Zur Pause waren es dann jedoch die Gäste, die knapp mit 16:15 vorne lagen.

Nach Wiederanpfiff legte Königshof Jens Groetelaers an die kurze Leine. Eine Maßnahme, die kurzzeitig Wirkung zeigte. Der SV Straelen agierte im Angriff plötzlich fahrig, verzettelte sich zunehmend in Einzelaktionen. Die Adler zogen auf 22:18 davon. Der Anfang vom Ende? Nein. Die Grün-Gelben kämpften sich im Anschluss gleich zweimal zurück ins Spiel und waren beim Spielstand von 29:30 drauf und dran, die Partie zu kippen. Königshof antwortete nach Schema F. Alexander Spoo passt zu Thorsten Spoo am Kreis, der den Ball humorlos im Kasten unterbringt. Auf der Gegenseite landet ein Straelener Wurf am Aluminium. Das war‘s. Die Blumenstädter unterliegen am Ende unglücklich mit 29:33. Pietralla: „Da war mehr drin.“

SV Straelen: M. Pieper, Löbbers – Groetelaers (8), Sonnen (6), Mangelmann (5), Verbeek (5/4), Beyer (3), Jacobs (1), Rufatovic (1), Schaap, Tophoven, Linden, Rath.

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