Handball Gegenläufige Trends prallen aufeinander

Aldekerk · Handball-Regionalliga Nordrhein: Die Männer des TV Aldekerk bestreiten heute ihr zweites Auswärtsspiel in Folge. Es geht zum Weidener TV, wo die Schürmann-Truppe nach drei Pleiten in Folge gewinnen möchte. Anwurf ist um 19.45 Uhr.

 Keine gegnerische Hand kann ihn aufhalten: Der Aldekerker Lukas Hüller erspäht die Lücke am Kreis und nutzt die freie Schussbahn.

Keine gegnerische Hand kann ihn aufhalten: Der Aldekerker Lukas Hüller erspäht die Lücke am Kreis und nutzt die freie Schussbahn.

Foto: Heinz Spütz

Man muss die Situation nehmen, wie sie ist. Da hilft kein Wehklagen und Jammern. Pragmatismus liegt dann auch in den Worten des Aldekerker Trainers Achim Schürmann, nachdem von seiner Mannschaft die letzten drei Begegnungen nicht gewonnen werden konnten. Nach dem fulminanten Saisonstart mit sieben Partien ohne Niederlage riss die Serie. Zunächst gab es die laut Schürmann "unnötige Niederlage" in Bonn, anschließend das mit einem Tor verlorene Heimspiel gegen ART Düsseldorf (Schürmann: "Das muss man akzeptieren. Gegen so eine Truppe kann man verlieren."). Vor einer Woche kam dann die Niederlage bei der HSG Rheinbach-Wormersdorf, wo der TV Aldekerk nach Aussage seines Trainers die Punkte im Abwehrverhalten Mann gegen Mann und durch eine ungenügende Torwartleistung "unnötig, aber verdient" liegen gelassen hat.

Alles das habe man unter der Woche angesprochen. Der ehemalige Nationalspieler weiß allerdings auch, wie schwierig es ist, aus einer Negativspirale auszusteigen. Weil er jedoch um die Qualität seiner Mannschaft weiß, ist Schürmann optimistisch, dass es heute Abend vor den Toren der Kaiserstadt anders als zuletzt in Rheinbach laufen wird. "Nach den Trainingseindrücken dieser Woche bin ich davon überzeugt, dass die Mannschaft insgesamt und damit jeder Einzelne alles daran setzen wird, um als Sieger die Halle zu verlassen", sagt Schürmann. Der ATV-Coach erwartet eine Aldekerker Mannschaft, die beim Weidener TV auf Wiedergutmachung aus ist und alles in die Waagschale legen wird, um den Negativtrend von drei punktlosen Spielen zu durchbrechen.

Doch das letzte Pflichtspiel in diesem Jahr wird es ein weiteres Mal in sich haben. Denn die Liga hat bisher Woche für Woche gezeigt, dass unabhängig von der Tabellenposition jeder jeden schlagen kann. Es scheint nach jetzigem Stand keine einfachen Spiele zu geben, in die man bei angezogener Handbremse und eingeschränkter Konzentration erfolgreich sein kann. Das macht diese vierthöchste Handballliga in Deutschland aber auch so interessant - für die Beteiligten wie für die Zuschauer. Nicht selten werden die Spiele hinten heraus erst entschieden - will heißen nach 50-minütigem Anlaufzeit auf einem da schon guten Niveau.

Der heutige Gastgeber, gegen den der TV Aldekerk in der Saison 2009/10 unter seinem damaligen Trainer Burkhard Heesen die Aufstiegsrelegation in die 3. Liga gewann, spielte in der Oberliga Mittelrhein in den zurückliegenden Jahren immer eine ansprechende Rolle. Auch wenn er in der vergangenen Saison bis auf die Zielgarde der Saison zittern musste, ehe die Qualifikation für die neu geschaffene Regionalliga Nordrhein, dem Verbund der besten Teams aus den Landesverbänden Nieder- und Mittelrhein, in trockene Tücher gebracht worden konnte.

Auch in der neuen Liga-Umgebung taten sich die WTV-Handballer lange Zeit schwer. Doch jetzt, vermutlich mit beeinflusst durch einen Ende November vollzogenen Trainerwechsel auf Drago Matijevic, kommen die Rot-Weißen besser in Tritt. Der Knoten scheint nach den jüngsten Siegen zu Hause gegen Rheinbach (25:19) und auswärts beim Bergischen HC II (32:27) geplatzt zu sein. In den acht Begegnungen davor gab es bei sieben Niederlagen lediglich den einen Punkt beim 28:28-Remis gegen den TV Köln-Wahn.

Streng genommen prallen beim heutigen Spiel zwischen dem TV Aldekerk und dem Weidener TV zwei gegenläufige Trends aufeinander. Erfahrungsgemäß tut sich in solchen Situation die Mannschaft leichter, die aus einer, wenn auch nur kleinen Erfolgsgeschichte kommt. Dies dürfte auch der Aldekerker Coach nicht von der Hand weisen können. Allerdings interessiert den Alt-Internationalen neben den jüngsten Ergebnissen des Gegners, die auch in der Vogteihalle aufmerksam und mit Respekt zur Kenntnis genommen wurden,weit mehr die Leistung seiner eigenen Mannschaft, die sich zuletzt selber geschlagen hat. "Wir fahren mit dem festen Willen nach Weiden, um dort über eine stabile Abwehrleistung und daraus resultierender schneller Gegenstöße zu gewinnen", sagt Schürmann. Wie das aussieht, wird man dann heute in der Halle an der Parkstraße sehen.

(RP)
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