Fußball (G)eheimfavorit (S)ehr (V)orsichtig

Geldern · Fußball-A-Ligist GSV Geldern hat sich sehr gut verstärkt. Viele Konkurrenten betrachten die Mannschaft als Titelkandidaten. Trainer Peter Streutgens möchte davon allerdings nichts wissen und zunächst einmal die Abstiegszone auf Distanz halten.

 Die Mannschaft des GSV Geldern vor dem Vobacup-Halbfinale gegen den SV Veert: Aytac Azmaz, Deniz Gencer, Deme Istrefi, Arlind Gashi, Shani Veckolari, Ümit Ezer, Bektas Sahin, Kai Rietz, Michael Jefferey, Imat Omeirat, Betreuer Wilfried Schoofs, Trainer Peter Streutgens (obere Reihe von links), Ednart Baba-Alig, Brahmin Pakiyanathar, Waldemar Jagel, Adrian Raducan, Maik Noldes, Thorsten Schindler, Simon Kreis, Aykut Songur, Betreuer Willi Kremer und Stephan Goldbeck (untere Reihe von links).

Die Mannschaft des GSV Geldern vor dem Vobacup-Halbfinale gegen den SV Veert: Aytac Azmaz, Deniz Gencer, Deme Istrefi, Arlind Gashi, Shani Veckolari, Ümit Ezer, Bektas Sahin, Kai Rietz, Michael Jefferey, Imat Omeirat, Betreuer Wilfried Schoofs, Trainer Peter Streutgens (obere Reihe von links), Ednart Baba-Alig, Brahmin Pakiyanathar, Waldemar Jagel, Adrian Raducan, Maik Noldes, Thorsten Schindler, Simon Kreis, Aykut Songur, Betreuer Willi Kremer und Stephan Goldbeck (untere Reihe von links).

Foto: Markus van Offern

geldern Fast 30 Spieler stehen im Kader des Fußball-A-Ligisten GSV Geldern für die neue Spielzeit. Es gibt Konkurrenten, die wären im Training der Saisonvorbereitung schon mit der Hälfte zufrieden. Gelderns Trainer Peter Streutgens hat so gesehen eigentlich ein Luxusproblem. Aber aus eigener Erfahrung weiß er: Wenn das Verletzungspech geballt zuschlägt, dann nützen auch 28 Spielerpässe nichts, wenn nur zwölf Mann gesund sind. In der abgelaufenen Spielzeit musste Streutgens sich selbst auf die Ersatzbank setzen - das soll in Zukunft nicht mehr passieren.

Um vier Mann ist der Kader zum Stichtag 1. Juli gewachsen. Aus der eigenen A-Jugend kommen Yannik Bloemen und Michael Jeffery als Verstärkung. Beide haben schon seit Jahresbeginn Seniorenluft geschnuppert und an den Trainingseinheiten der ersten Mannschaft teilgenommen. Die Talente aus den eigenen Reihen verstärken die Abwehr des GSV um die Routiniers Bektas Sahin und Amir Hashani. Glaubt man Peter Streutgens, machen die Jungen in der Vorbereitung ihre Sache recht gut. Er sieht die Nachwuchsspieler gleichzeitig in der Pflicht: "Sie müssen zeigen, dass sie mit der neuen Spielklasse zurechtkommen." Ebenfalls aus den eigenen Reihen kommt Sven Müller, der für die Abteilung Angriff reaktiviert wurde. Zwei weitere neue Spieler kommen aus anderen Vereinen - und haben aufgrund ihrer Prominenz schon für Aufregung bei der Konkurrenz gesorgt.

Der eine ist Kai Rietz, der jahrelang als Torjäger für den TSV Wachtendonk-Wankum in der Bezirks- und Landesliga aktiv war. Als zur Winterpause bei Wa.-Wa. offensichtlich kein Platz mehr für den 29-jährigen war, kam dieser zum GSV Geldern und hielt sich dort seit den Wintermonaten im Training fit. Auch wenn der GSV in der vergangenen Saison 66 Tore erzielte, kann ein Stürmer mit höherklassiger Erfahrung bestimmt nicht schaden.

Das gilt auch für das Mittelfeld, wo Maik Noldes als zweiter dicker Fisch geangelt wurde. Der 27-jährige kommt vom Niederrheinligisten TuS Bösinghoven nach Geldern und soll das Offensivspiel über die Flügel beleben. Trainer Peter Streutgens verrät aber auch, dass auch ein Einsatz von Maik Noldes im zentralen Mittelfeld denkbar ist.

Bei solchen Hochkarätern vom Transfermarkt hat so mancher Ligarivale den GSV Geldern sofort zum Kreis der Aufstiegskandidaten gezählt. Peter Streutgens nimmt Druck aus dem Kessel und beschwichtigt: "Die Kreisliga A ist so stark, dass es sich eigentlich um eine verkappte Bezirksliga handelt. Spieler wie Kai Rietz und Maik Noldes erhöhen nur die Gewissheit, die Klasse zu halten." Außerdem lässt der Gelderner Trainer durchblicken, dass seine Neuen noch nicht in Bestform sind: "Man darf nicht vergessen, dass Maik Noldes schon einen Kreuzbandriss hinter sich hat. Und Kai Rietz muss nach einem guten halben Jahr Pause erstmal wieder Spielpraxis sammeln."

Streutgens ist unabhängig von der Form seiner Neuen davon überzeugt, dass seine Mannschaft noch lange nicht im Spaziergang durch die Saison kommt. Der Hauptgrund: der Verlauf der Vorbereitung. "Müsste ich uns dafür eine Schulnote geben", sagt Streutgens, "dann wäre sie irgendwo zwischen befriedigend und ausreichend angesiedelt." Zur Zeit reiche es nur für rund 70 Minuten Kreisliga-A-Niveau pro Spiel. Die bislang gezeigten Leistungen in den Testspielen haben Streutgens nur ansatzweise überzeugt. "Im Halbfinale um den Voba-Cup haben wir am Mittwoch gegen den SV Veert eine starke Vorstellung geliefert. Zuvor war das nicht überragend, was wir gezeigt haben. Uns fehlt noch Leichtfüßigkeit, vieles ist noch zu verkrampft", erklärt der Trainer

Die Favoritenrolle nimmt der GSV nicht an. Aber wen sieht der Gelderner Coach vorne? Die schnelle Antwort lautet: "In dieser Liga ist kein Favorit auszumachen."

(buer)
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