Fußballkreis lehnt Vorschlag ab

Mit großer Mehrheit sprachen sich die Vereine des Kreises Kleve/Geldern gegen eine Zusammenführung mit nahezu allen Moerser Klubs aus. Zahlreiche Vereinsvertreter auf dem Verbandstag zeigten sich verunsichert, ob die Ligareform tatsächlich zu kürzeren Anfahrtswegen führen würde.

KREIS KLEVE Das Votum war eindeutig. 35 von 46 in Kellen anwesenden Vereinsvertretern gaben mit ihrer Stimme die Empfehlung ab, auf dem außerordentlichen Verbandstag des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) gegen den Reformvorschlag zu stimmen, der am Montagabend präsentiert wurde. Wenn sich die 17 Delegierten des Kreises nicht der Empfehlung widersetzen, wird die Strukturreform des FVN am 28. April keine Stimme vom unteren Niederrhein erhalten.

Das Werben von Manfred Ridderskamp nützte da auch nichts mehr. Das Mitglied der Lenkungskommission stellte noch einmal die Gründe für die Reform dar und zeigte in einer Grafik, wie der zukünftige Fußballkreis Kleve/Geldern aussehen würde, wenn es nach dem Willen der Kommission ginge. Der Beirat des FVN hatte sich für die Variante entschieden, die die Fußballkreise Kleve/Geldern und Moers nahezu in einem Großkreis vereint. Einzig die linksrheinischen Vereine aus Duisburg kämen aus dem Kreis Moers nicht hinzu.

Das geografische Gebilde, das von Nordwesten nach Südosten von Kranenburg bis nach Moers reicht, fand kaum Zuspruch. Eduard Großkämper, 1. Vorsitzender der SGE Bedburg-Hau, brachte es stellvertretend auf den Punkt: "Unserem Wunsch, die Orte Alpen, Xanten und Sonsbeck in den Kreis zu integrieren, ist man nachgekommen, dem Wunsch nach Kürzung um Kamp-Lintfort, Moers und Neukirchen-Vluyn nicht." Großkämper fügte an: "Diese Idee bedeutet für unseren Verein nicht weniger, sondern mehr Fahrerei — ich bin dagegen." Ihm schlossen sich 34 weitere Vereinsvertreter an.

Es gab auch jene, die sich für den Reformvorschlag aussprachen, etwa Ralf Rösen, Fußballobmann vom TSV Wa./Wa., der anmerkte: "Wenn man die Spielklassen im neuen Kreis nach Nord und Süd aufteilte, hätte man weniger zu fahren." Viele Anwesende teilten diese Meinung, der Knackpunkt ist aber: Obwohl der Kreis Kleve/Geldern unterhalb der Bezirksligen die Staffeln beliebig aufbauen kann, "kann niemand jetzt schon sagen, wie die Ligen in Zukunft aufgebaut sein werden", sagte Heinz Geurts, Vorsitzender des Fußballkreises. "Damit steht fest, dass der Kreis Kleve/Geldern den Reformvorschlag aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen ablehnt, nicht aber aus persönlichen Gründen."

Damit erlaubte sich Geurts einen Seitenhieb auf den FVN-Geschäftsführer Rainer Lehmann. Der hatte denen, die im Beirat des FVN zuvor gegen den Reformvorschlag stimmten, eben jene "persönlichen Gründe" vorgeworfen. KOMMENTAR

(buer)
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