Lokalsport Fußballgolf: Kleine Löcher, großer Ball

Walbeck · Die erste Fußballgolf-Anlage am Niederrhein öffnet am Samstag im Walbecker Waldfreibad ihre Tore. Bis zur Badesaison Ende Mai können sich die Besucher auf einem Hindernisparcours ausprobieren.

 Michael Janßen und Tobias van Leuven sind gerüstet. Und mit ihnen ist es die Fußballgolf-Anlage auf dem Gelände des Walbecker Freibades.

Michael Janßen und Tobias van Leuven sind gerüstet. Und mit ihnen ist es die Fußballgolf-Anlage auf dem Gelände des Walbecker Freibades.

Foto: Seybert

Der halb eingegrabene Treckerreifen verheißt nichts Gutes. Da muss der Ball durch. Anders geht es nicht. So lauten die Regeln. Die sollten allerdings nicht zu ernst genommen werden, betonen Michael Janßen und Tobias van Leuven. Gemeinsam mit Christian Pentzeck, Kim de Ryck und Ulf Croonenbroeck haben sie im Waldfreibad Walbeck eine Fußballgolf-Anlage auf den Weg gebracht. Am kommenden Samstag ist ab 11 Uhr die offizielle Eröffnung - oder besser: Anpfiff.

"Eigentlich kann man sich das wie Minigolf vorstellen, nur mit einem großen Ball. Statt Schläger hat man den Fuß", lautet die Kurzbeschreibung von Tobias van Leuven. Oder, um es offizieller auszudrücken, die erste Spielregel lautet: "Der Ball soll mit möglichst wenigen Schüssen direkt vom Boden aus in das Ziel befördert werden, wobei ein Fuß immer den Boden berühren muss." Gespielt wird mit niegelnagelneuen Fußbällen. "Wir als Fußballer wissen: Es gibt nichts Schlimmeres als eine ausgelutschte Pille", sagt Michael Janßen.

Insgesamt 18 Stationen sind zu bewältigen, Distanzen zwischen 25 bis 100 Meter zu überwinden. Die erste Station ist zum Aufwärmen noch ohne Hindernis. Aber dann erhöht sich der Schwierigkeitsgrad durch Pfähle, halboffene Türen oder eben Treckerreifen. "Es ist eine Sportart für jeden", sagen die Initiatoren. Aber ein gewisses Ballgefühl sei von Vorteil. Es gilt: Der Bambini mit fußballerischen Grundkenntnissen hat es einfacher als der Erwachsene, der noch nie gegen einen Ball getreten hat.

Die Idee hatten die Initiatoren, die im normalen Leben Bankkaufmann, Gärtner, Lehrer und Informatikkaufmann sind, bei einem Urlaub in Dänemark. In ihrem Ferienort gab es gleich zwei Fußballgolfanlagen, und die Fünf wurden nicht müde, die Plätze zu besuchen. "An der Technik gibt es immer noch etwas zu verbessern", sagt Michael Janßen als Begründung. So ist die Fußballgolfanlage im Waldfreibad Walbeck auch nicht am Reißbrett entstanden. "Sondern von Praktikern für Praktiker", nennt es Janßen. Gebaut wurde mit handelsüblicher Baumarktware. Die Geschichte fand solchen Anklang, dass bereits alle 18 Bahnen an Sponsoren verkauft werden konnten und am ersten Tag auf Facebook gleich über 300 "Gefällt mir"-Angaben eingingen.

Die ersten Gäste haben auch schon gebucht, um Jungegesellenabschied auf der Fußballgolf-Anlage zu feiern. Die steht nur solange, bis der normale Schwimmbetrieb wieder aufgenommen wird. "Der Bäderverein war direkt Feuer und Flamme", erinnert sich Janßen an die erste Reaktion, als man anbot, die Fläche in der freien Zeit fürs Fußballgolfen zu nutzen. Während der Badesaison werden die Löcher, in die normalerweise die Fußballgolfer ihre Bälle versenken, zugedeckelt. Der TÜV hat die Anlage abgenommen. "Wenn, dann machen wir das richtig", betont Janßen.

Fußballaffine Spieler müssen einfach nur ihre Sportschuhe einpacken (Multi-Noppen geht, aber keine Stollenschuhe) und loslegen. Die Initiatoren sind überzeugt, dass der eine oder andere Fußballfreund eine Überraschung erleben wird. "Unheil ist vorprogrammiert an Station 14", sagt Janßen aus eigener Erfahrung. "Da stehst du zwei Meter vor dem Hindernis und denkst, das passt schon und dann..." Es ist also nicht nur fußballerische Kraft, sondern auch Gefühl und Geschick gefragt.

Neue Ideen sind auch schon am Start. Angedacht ist zum Beispiel eine Stadt- oder Kreismeisterschaft mit allen Fußballvereinen. Aber erst einmal ist jetzt am Samstag um 11 Uhr offizieller Anstoß.

(bimo)
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