Fußball-Regionalliga Aufwärtstrend ist schon wieder verpufft

Straelen · Fußball-Regionalligist SV Straelen verliert eine Woche nach dem 0:2 in Wiedenbrück mit 1:2 gegen die U 21-Auswahl des 1. FC Köln und fällt auf Rang 13 zurück. Lichtblick: Kapitän Ferry de Regt feiert in der Schlussphase sein Comeback.

 Die Straelener Adli Lachheb (Mitte) und Vedran Beric klären mit vereinten Kräften. Doch kurz nach der Pause war die Abwehr zweimal nicht im Bilde.

Die Straelener Adli Lachheb (Mitte) und Vedran Beric klären mit vereinten Kräften. Doch kurz nach der Pause war die Abwehr zweimal nicht im Bilde.

Foto: Norbert Prümen

Für den Abstiegskampf zu stark, für einen Platz im oberen Tabellendrittel zu schwach – dem Fußball-Regionalligisten SV Straelen steht allmählich eine eher langweilige Saison ins Haus. Jedenfalls hat sich der Aufwärtstrend, der sich nach der Beurlaubung von Trainer Benedict Weeks mit sieben Punkten aus drei Spielen abgezeichnet hatte, schon wieder erledigt. Eine Woche nach der 0:2-Niederlage beim SC Wiedenbrück verlor die Mannschaft vor 220 Besuchern im Stadion an der Römerstraße mit 1:2 (1:0) gegen den 1. FC Köln II.

Unmittelbar nach dem Abpfiff ließ Straelens erfahrener Abwehrchef Adli Lachheb seinem Unmut freien Lauf. „Wir lernen einfach nicht dazu. Da gibt man 90 Minuten alles. Und am Ende stehen wir wieder mit leeren Händen da“, sagte er. „Bei den beiden Gegentoren haben wir ein viel zu sorgloses Abwehrverhalten gezeigt“, bemängelte Trainer Rudi Zedi in der Pressekonferenz.

Bei nasskalter Witterung erlebten die Zuschauer eine spielstarke U 21-Auswahl des Bundesligisten aus Köln, die auf eine Heimelf traf, die insbesondere in der zweiten Halbzeit die nötige Entschlossenheit vermissen ließ.

Die Anfangsminuten waren von Zurückhaltung und taktischer Disziplin geprägt. Die Gäste aus der Domstadt hatten zunächst große Schwierigkeiten, ihr gefürchtetes Offensivspiel aufzuziehen. Dennoch gehörte die erste halbe Stunde dem Kölner Nachwuchs, der unter anderen mit zwei Pfostentreffern Pech hatten.

Wie aus dem Nichts fiel das erste Tor des Nachmittags allerdings auf der anderen Seite. Nach einer einstudierten Eckball-Variante war Straelens Torjäger Cagatay Kader zur Stelle und markierte das schmeichelhafte 1:0 für den Gastgeber. Anschließend blieb die Kölner Mannschaft zwar am Drücker. Doch mit der knappen Führung der Zedi-Elf wurden die Seiten gewechselt.

„In der Halbzeitpause haben wir uns vorgenommen, im zweiten Durchgang couragierter aufzutreten und die Angriffsbemühungen zu verstärken“, sagte Zedi. Doch dieser Zahn wurde dem SV Straelen schnell gezogen. Neun Minuten nach Wiederanpfiff wurde Tim Lemperle bei seiner punktgenauen Hereingabe von zwei Straelener Spielern lediglich eskortiert. Völlig frei stehend hatte Mathias Olesen keine Mühe, per Kopfball den Ausgleichstreffer zu erzielen. Ähnlich pomadig verhielt sich der Abwehrverbund des Gastgebers vier Minuten später. Ein Kölner Angreifer wurde an der Torauslinie nur halbherzig angegriffen. Seine Flanke landete beim kurz zuvor eingewechselten Ricardo Henning, der die Einladung annahm und von der Strafraumgrenze aus zur 2:1-Führung der Gäste traf.

Die große Möglichkeit zum 2:2 vergab Cagatay Kader in der 71 Minute. Auf der anderen Seite hätte sich die Zedi-Auswahl nicht beschweren dürfen, wenn Kölns Torgarant Florian Dietz knapp zehn Minuten später den Deckel auf die Partie gemacht hätte. Alleine lief er auf Torhüter Kevin Kratzsch zu, der ein weiteres Mal den Vorzug vor Robin Udegbe erhalten hatte. Doch der 19-Jährige, der bei den beiden Gegentreffern machtlos war, verhinderte mit einer gekonnten Fußabwehr die vorzeitige Entscheidung.

Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit hätte Irwin Pfeiffer den Ausgleich erzielen müssen. Völlig frei stehend fiel ihm fünf Meter vor dem Tor der Ball vor die Füße. Doch der Neuzugang schloss überhastet ab und traf nur das Außennetz.

„Ich bin zufrieden mit unserer Leistung, weil wir uns ein Chancenplus erarbeitet haben. Deshalb geht der Sieg auch in Ordnung“, sagte FC-Trainer Mark Zimmermann. „Der frühe Doppelpack nach der Pause hat uns natürlich in die Karten gespielt.“Rudi Zedi nahm seine Mannschaft anschließend etwas in Schutz. „Die Jungs haben alles gegeben. Und eine starke Mannschaft wie Köln kommt nun einmal zu ihren Chancen. Wegen der langen Verletztenliste ist uns etwas die spielerische Komponente weggebrochen“, sagte er.

Trotz der Niederlage gibt es auch eine erfreuliche Nachricht für den SV Straelen. Innenverteidiger und Mannschaftsführer Ferry de Regt feierte nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback, als er in der 83. Spielminute für Jiha Yoo eingewechselt wurde.

Bereits am Freitag ist der SV Straelen ab 19.30 Uhr auf dem Tivoli gefordert. Gastgeber Alemannia Aachen steht zwar noch auf einem Abstiegsplatz. Aber unter Regie ihres neuen Trainers Fuat Kilic kassierte die Mannschaft bei Spitzenreiter RW Essen das entscheidende 1:2 erst in der Nachspielzeit.

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