Fußball-Regionalligist bestreitet zwei Testspiele SV Straelen hat noch Sand im Getriebe

Straelen/Wachtendonk · Der Fußball-Regionalligist setzt sich im Testspiel beim Landesligisten TSV Wachtendonk-Wankum knapp mit 2:1 durch. TSV-Stürmer Kevin Zülsdorf verletzt sich. Einen Tag später folgt ein 0:2 beim Oberligisten Germania Ratingen 04/19.

 TSV-Keeper Joshua Claringbold vereitelt eine Chance des SV Straelen, der deutlich höher hätte gewinnen können.

TSV-Keeper Joshua Claringbold vereitelt eine Chance des SV Straelen, der deutlich höher hätte gewinnen können.

Foto: Norbert Prümen

Für 21 Jungen und Mädchen der Jugendfußball-Abteilung des TSV Wachtendonk-Wankum war der Samstagnachmittag ein ganz besonderer Tag, denn sie durften gemeinsam mit den Spielern des Landesliga-Teams auf der heimischen Anlage einlaufen und den zahlreichen Zuschauern, die sich das Duell mit dem Regionalligisten SV Straelen ansahen, kräftig zuwinken.

Für die Zuschauer, die in der Erwartung gekommen waren, den einen oder anderen fußballerischen Leckerbissen serviert zu bekommen, war es eher eine Ernüchterung. Der SVS gewann nur knapp mit 2:1 (0:0).

Die Partie war so gerade ins Rollen gekommen, als sie nach etwa 20 Minuten und einem harmlosen Zweikampf durch den guten Schiedsrichter Lars Aarts unterbrochen wurde. Offensichtlich schwerer verletzt, blieb Wachtendonks Stürmer Kevin Zülsdorf auf dem Rasen liegen. Zahlreiche Betreuer kümmerten sich sofort um den Spieler. Ein Abtransport von der Spielfläche schien nicht möglich gewesen zu sein. Der Rettungswagen wurde angefordert. Zusätzlich traf auch der Notarztwagen ein. Eine Infusionsflasche wurde angelegt, die Behandlung erfolgte weiter auf dem Rasen. Nach etwa 40 Minuten konnte der 30-jährige Stürmer auf einer Trage in den Krankenwagen transportiert und ins Krankenhaus gefahren werden. Noch auf dem Rasen teilte der Notarzt im Vorbeigehen mit, dass der Spieler schon wieder zu Späßen aufgelegt war und sich vermutlich eine Fraktur am Fußgelenk zugezogenen hatte.

Beide Mannschaften hatten sich zwischenzeitlich darauf geeinigt, das Testspiel wegen der langen Unterbrechung direkt mit der zweiten Halbzeit fortzusetzen. Der Außenseiter TSV Wa.-Wa. nutze in diesem Durchgang seine einzige Chance und ging durch Neuzugang Markus Keppler in Führung. In den Schlussminuten konnten die Straelener die Partie durch Tore von Tobias Peitz und Kanta Ishii noch drehen.

„Genug Chancen, das Ergebnis deutlicher zu gestalten, waren da, trotzdem haben es die Wachtendonker in der Defensive geschickt angestellt“, sagte SVS-Coach Benedict Weeks. „Doch insgesamt war ich mit der Vorstellung einiger Spieler nicht zufrieden.“

Ganz anders war natürlich die Stimmungslage bei TSV-Trainer Guido Contrino, der seiner Mannschaft nicht nur aufgrund deren kämpferischen Einstellung lobte: „Meine Jungs haben alles in die Waagschale geworfen und die Vorgaben eingehalten. Die Aktion ist unglücklich gelaufen. Da kann man keinem einen Vorwurf machen.“

Am Tag danach spielte der SV Straelen beim Oberligisten Germania Ratingen 04/19 und verlor den Test mit 0:2 (0:1). Wie schon am Samstag lief der SVS auch gegen Ratingen mit einer Mannschaft auf, die überwiegend aus Testspielern und Neuverpflichtungen bestand.

Der Begriff Testspiel kann getrost durch das Wort Auswahlverfahren ersetzt werden, denn bis zum Wochenende wird es die Aufgabe der Mannschaftsverantwortlichen sein, die Spreu vom Weizen zu trennen und sich von Akteuren zu verabschieden oder sie vertraglich an den Verein zu binden. Nach dieser Sondierung wird der Kader feststehen, mit dem man sich gezielt auf die neue Spielzeit vorbereiten wird. Das Spielgeschehen in Ratingen ist schnell erzählt. Weeks mischte sein Team wieder durch und wechselte siebenmal aus. Der Regionalligist spielte 90 Minuten lang überlegen, kassierte nach 30 Minuten aber das erste Gegentor. Nach der Pause erhöhte der Oberligist durch ein SVS-Eigentor auf 2:0.

Das Fazit aus den beiden Testspielen zog der Sportliche Leiter des SVS, Rudi Zedi: „Testspiel-Ergebnisse zu so einem frühen Zeitpunkt sollte man nicht überbewerten. Trotzdem habe ich die Lauf- und Kampfbereitschaft vermisst. Grundtugenden wie Präsenz und Wille sind mir kaum aufgefallen.“

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