Fußball-Regionalliga SV Straelen weiter ohne Punktgewinn

Straelen · Die Mannschaft verliert gegen den 1. FC Kaan-Marienborn mit 0:1. Entscheidend ist, dass der Neuling die reifere Spielanlage hat, während beim SVS vieles noch unfertig wirkt.

 Der Einsatz stimmte bei Ken Mata (links) und seinen Teamkollegen, doch der letzte spielerische Feinschliff fehlte.

Der Einsatz stimmte bei Ken Mata (links) und seinen Teamkollegen, doch der letzte spielerische Feinschliff fehlte.

Foto: Norbert Prümen

Der SV Straelen wartet weiter auf den ersten Punktgewinn in der Saison 2022/2023. Der Fußball-Regionalligist musste sich am Mittwochabend vor 430 Zuschauern im Stadion an der Römerstraße in der Heimpartie gegen den Aufsteiger 1. FC Kaan-Marienborn mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Es war die dritte Niederlage im dritten Spiel für das Team des neuen Trainers Sunday Oliseh.

„Ich war unzufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft in der ersten Halbzeit. Die zweite Hälfte war dann besser. Man hat gesehen, dass es immer noch viel Arbeit gibt, weil wir ein Team mit vielen unerfahrenen Akteuren haben. Doch das kann man nicht für alles als Ausrede gelten lassen“, sagte Oliseh. Er hatte die Startelf im Vergleich zum 1:2 bei RW Oberhausen auf drei Positionen verändert. Heni Ben Salah, Francis Ubabuike und Moulaye Ndiaye rückten für Dacain Dacruz Baraza, Joep Munsters und Amoros Nshimirimana ins Team.

Der Gastgeber begann forsch und hatte in den ersten Minuten mehr vom Spiel. Doch der 1. FC Kaan-Marienborn bekam die Partie dann schnell in den Griff, weil es einen entscheidenden Unterschied zwischen den Kontrahenten gab. Der SV Straelen agierte zwar engagiert und mit viel läuferischen Einsatz. Doch den Aktionen fehlte der letzte Feinschliff, vieles wirkte noch unfertig, was wiederum so überraschend nicht ist, weil Sunday Oliseh ein fast komplett neues Team in wenigen Wochen zusammenschweißen musste. Da wird es noch brauchen, bis alle Abläufe stimmen, auch wenn so viel Zeit nicht bleibt, weil der Druck nach einem verpatzten Start wächst.

Das reifere, abgeklärtere Spiel zeigte der Aufsteiger, der einen überragenden Strippenzieher auf der wichtigen Position im defensiven Mittelfeld hatte. Der 33-jährige Kapitän Markus Pazurek, der in der Dritten Liga schon für den VfB Stuttgart II, den 1. FC Saarbrücken und Fortuna Köln aufgelaufen ist, war der Mann, bei dem alle Fäden zusammenliefen. Er ordnete das Spiel des Neulings, der ohne großes Tempo, aber zielstrebig agierte.

Das Team hatte erst nur nach Standardsituationen die eine oder andere etwas gefährlichere Annäherung ans Ziel, ehe ein Straelener dem Gast in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit beim Führungstreffer entscheidende Hilfestellung leistete. Toshiaki Miyamoto vertändelte den Ball am eigenen Strafraum gegen den langjährigen Zweitliga-Spieler Julian Schauerte, der passte zu Daniel Hammel, der aus kurzer Distanz traf (45.+1). Auch da hatte die größere Routine den Unterschied ausgemacht.

Sunday Olyseh reagierte mit einer taktischen Umstellung auf die ungleichen Kräfteverhältnisse in Hälfte eins. Er schickte sein Team nach der Pause mit einer offensiveren Ausrichtung aufs Feld. Der SV Straelen spielte jetzt mit nur noch einem Sechser und zwei offensiven Mittelfeldakteuren, um nicht nur mehr Druck im Angriff zu entwickeln, sondern auch, um die Gäste konsequenter beim Aufbau zu stören.

Der SV Straelen kam dadurch besser ins Spiel. Der Gast hatte nach dem Wechsel kaum noch nennenswerte Offensivaktionen. Und der SVS schien zunächst drauf und dran zu sein, die Partie zu drehen. Francis Ubabuike (54., 62., 63.) vergab drei große Chancen zum 1:1 – das war’s dann aber auch.

Denn je länger das Spiel dauerte, desto mehr Abstimmungsprobleme und Ungenauigkeiten gab es wieder in der Offensive beim Gastgeber, der in vielen Szenen zu ungestüm und ungeduldig agierte. Das galt auch für Heni Ben Salah, der bei seinem Startelf-Debüt in der 87. Minute wegen eines überflüssigen Fouls die Gelb-Rote Karte sah.

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