Fußball-Regionalliga SV Straelen kassiert die erste Niederlage

Straelen · Fußball-Regionalliga: Nach fünf Minuten bringt Cagatay Kader den Gastgeber in Führung. Doch danach läuft kaum noch etwas. Unter dem Strich springt ein 1:4 (1:1) gegen den Wuppertaler SV heraus. Benedict Weeks reagiert gelassen.

 Vom Straelener Angriff – hier Gianluca Rizzo am Ball – ging am Samstag nur selten Gefahr aus.

Vom Straelener Angriff – hier Gianluca Rizzo am Ball – ging am Samstag nur selten Gefahr aus.

Foto: Norbert Prümen

Der Höhenflug des SV Straelen ist gestoppt. Nach drei Siegen zum Saisonauftakt, die der Mannschaft die Tabellenführung in der Fußball-Regionalliga beschert hatten, setzte es am Samstag vor 410 Zuschauern im Stadion an der Römerstraße eine verdiente 1:4 (1:1)-Niederlage gegen den Wuppertaler SV.

Vor dem Anpfiff hatte ein Banner vor dem leeren Gästeblock für Gesprächsstoff gesorgt. „Hier stirbt die Fankultur. Wuppertaler sind keine Verbrecher“, lautete die Botschaft. Im Straelener Fanblock war das Plakat mit der Aufschrift „Keine Gästefans = keine Stimmung“ zu sehen. Hintergrund: Gästefans waren aus Sicherheitsgründen von der Begegnung ausgeschlossen worden. „Für die gezeigte Reaktion gilt mein ganzer Respekt den Fans des SV Straelen“, kommentierte WSV-Trainer Björn Mehnert die Aktion auf der Pressekonferenz.

Fußball gespielt wurde an der Römerstraße selbstverständlich auch. Der Spitzenreiter erwischte einen Blitzstart. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, als sich Kelvin Lunga mit seiner enormen Antrittsgeschwindigkeit am rechten Flügel gegen zwei Abwehrspieler durchsetzte. Der Neuzugang aus Bergisch-Gladbach drang in den Strafraum ein und hatte ein Auge für den mitgelaufenen Cagatay Kader. Der Straelener Torjäger musste den Ball aus fünf Metern nur noch über die Linie schieben und erzielte seinen sechsten Treffer in der laufenden Saison.

Mit zunehmender Spieldauer rissen die Gäste das Geschehen auf dem Platz immer mehr an sich. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis das engmaschig gespannte Abwehrnetz der Hausherren löchrig werden sollte. Nach 38 Minuten war es soweit – Kevin Hagemann kam im Strafraum aus elf Metern frei zum Abschluss und glich aus. Mit diesem Spielstand verabschiedeten sich die Protagonisten in die Halbzeitpause.

Ohne personelle Veränderungen ging es in die zweite Runde. Und auch die Machtverhältnisse auf dem Platz blieben gleich. Der WSV hielt den Druck auf die Straelener Defensive konstant hoch. Vereinzelte Entlastungsangriffe der Gastgeber sorgten nicht für die nötige Entlastung der Abwehr. Nach 57 Minuten bejubelten die Wuppertaler den Kopfballtreffer zur 2:1-Führung durch Marco Königs. Straelens Trainer Benedict Weeks versuchte alles, um die drohende Niederlage abzuwenden. Er nahm einige taktische Umstellungen und Auswechslungen vor, deren erhoffte Wirkung jedoch verpuffen sollte. Zehn Minuten nach dem Führungstreffer war es wiederum Hagemann, der mit seinem zweiten Treffer für die Vorentscheidung sorgte.

Ein sichtbarer Wille, die Partie noch drehen zu wollen, war beim Gastgeber nicht gerade erkennbar. „Wir hatten Probleme, Zugriff auf die Partie zu bekommen“, meinte Weeks nach der Partie. Und so kam es, wie es kommen musste. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit setzte Semir Saric einen Freistoß aus 20 Metern zum 4:1 ins Torwart­eck. Die Gäste ließen nichts mehr anbrennen und schaukelten die Partie clever und routiniert über die Zeit.

„Den guten Charakter meiner Mannschaft möchte ich überhaupt nicht in Frage stellen. Aber heute war so ein Tag, an dem wir nicht unser Leistungsmaximum erreicht haben und uns Grenzen aufgezeigt wurden. Wir sind jetzt wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Das kann auch mal ganz guttun, das weiß die Mannschaft auch“, sagte Weeks.

„Es war auch in dieser Höhe ein verdienter Sieg meiner Mannschaft. Wir haben uns nach dem frühen Rückstand gegen abwehrstarke Straelener eine Vielzahl von Chancen erspielt. Meine Mannschaft hat heute nach der Heimniederlage gegen Rot-Weiss Essen die richtige Reaktion gezeigt“, zeigte sich Mehnert auf der Pressekonferenz sichtlich zufrieden.

Am kommenden Samstag wartet bereits der nächste dicke Brocken auf den SV Straelen. Dann ist die Mannschaft ab 14 Uhr in der Kölner Südstadt bei der dortigen Fortuna gefordert.

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