Fußball Die zwei Gesichter des SV Walbeck

Walbeck · In der Meisterschaft hat der Vorletzte der Bezirksliga erst einen Sieg geschafft. Im Pokal trumpft die Mannschaft anders auf. Sie trifft bald auf den Drittligisten MSV Duisburg – ein Spiel für die Geschichtsbücher.

 Walbecker Jubel nach dem Pokalsieg gegen die SGE Bedburg-Hau  – der Lohn dafür ist ein Heimspiel gegen den MSV Duisburg.

Walbecker Jubel nach dem Pokalsieg gegen die SGE Bedburg-Hau  – der Lohn dafür ist ein Heimspiel gegen den MSV Duisburg.

Foto: SVW

Der SV Walbeck war in der bisherigen Fußball-Saison eine Mannschaft mit zwei Gesichtern. Wenn man auf die bisher absolvierten Begegnungen in der Meisterschaft blickt, so erkennt man eine Konstante, die in den vergangenen Spielzeiten in der Bezirksliga schon zu verfolgen war. Das Team befindet sich erneut im Abstiegskampf. Nach sieben Begegnungen steht der SV Walbeck mit nur drei Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Und die Zähler, die das Team auf der Habenseite hat, holte es sich direkt im Eröffnungsspiel beim aktuellen Schlusslicht SV Budberg, das mit 3:2 gewonnen wurde. Dem hoffnungsvollen Auftakt folgten sechs Niederlage in Folge und die frühe Gewissheit, dass es erneut ein Kampf ums Überleben in der Liga werden wird. Eine Überraschung ist dies indes nicht. Denn weil der SV Walbeck nach der vergangenen Saison einige gute Spiele verloren hat, war eine erneut schwierige Saison programmiert.

Doch das Team zeigte auch ein anderes Gesicht. Wenn in der Woche eine Pokal-Partie auf dem Programm stand, dann rieb sich so mancher Zuschauer verwundert die Augen. Denn plötzlich spielte die Mannschaft Fußball fast wie von einem anderen Stern. Das galt für das Kreispokal-Spiel Ende September gegen den Ligarivalen Sportfreunde Broekhuysen, das zwar in der Verlängerung mit 6:7 verloren wurde. Doch die Walbecker hatten da schon ungeahnte Kräfte freigesetzt.

Drei Wochen später folgte dann der Coup im Qualifikationsspiel zum Niederrheinpokal gegen die SGE Bedburg-Hau. Der Landesligist wurde am Bergsteg mit 3:2 besiegt – und das nicht einmal unverdient. Allein in diesen beiden Pokalspielen erzielte die Mannschaft schon zwei Treffer mehr als in den sieben Begegnungen in der Meisterschaft. Der Erfolg gegen die SGE Bedburg-Hau bescherte dem SV Walbeck zudem ein Traumlos – ein Heimspiel gegen den Drittligisten MSV Duisburg.

Für Walbecks Trainer Klaus Thijssen wird es nach dem Ende der aktuellen Corona-Zwangspause die Aufgabe sein, die Mannschaft auch in der Meisterschaft in die richtige Spur zu bringen. „Wir sehen immer gut aus, wenn Teams uns mitspielen lassen. Probleme gibt es immer gegen Gegner, die mit einem aggressiven Pressing agieren. Da kommen wir schwer ins Spiel. Daran müssen wir arbeiten. Natürlich fehlt der jungen Mannschaft auch das Selbstvertrauen. Ich denke aber, dass die Leistungen im Pokal da schon etwas bewirkt haben“, sagt der Coach.

Der Pokal-Hit gegen den MSV Duisburg ist für den SV Walbeck ein absolutes Highlight. Denn noch nie in der Geschichte des Vereins wurde ein Pflichtspiel gegen eine Profi-Mannschaft ausgetragen. „Das ist ein Spiel für die Geschichtsbücher“, sagt Vorsitzender Wolfgang Holla. „Wir können nur hoffen, dass die Partie erst stattfindet, wenn sich die Corona-Pandemie abgeschwächt hat und wir wieder Zuschauer zulassen dürfen.“ Erste Gespräche zur Organisation des Spiels hat der SV Walbeck mit dem MSV bereits geführt. Eines steht dabei fest: Die Begegnung gegen den ehemaligen Bundesligisten soll auf jeden Fall am Bergsteg angepfiffen werden.

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