Fußball Fehlentscheidung kann Aufstieg kosten

Straelen/Geldern · Fußball-Oberliga: SV Straelen hat nach dem 1:1 (1:1) gegen ETB SW Essen vier Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Sportfreunde Baumberg. Schiedsrichter Michael Menden verweigert dem Gastgeber einen klaren Elfmeter.

 Abgesehen von der Szene, die in der ersten Hälfte zum Ausgleich führte war die Straelener Abwehr - hier Innenverteidiger Barkin Cömert (am Ball) und Jannik Stevens - jederzeit Herr der Lage. Unter dem Strich sprang für die Gelben dennoch nur ein Punkt heraus.

Abgesehen von der Szene, die in der ersten Hälfte zum Ausgleich führte war die Straelener Abwehr - hier Innenverteidiger Barkin Cömert (am Ball) und Jannik Stevens - jederzeit Herr der Lage. Unter dem Strich sprang für die Gelben dennoch nur ein Punkt heraus.

Foto: Gottfried Evers

Sollten den Grün-Gelben in der Endabrechnung zwei Punkte zum Aufstieg fehlen, wissen sie schon jetzt, bei wem sie sich bedanken dürfen. Schiedsrichter sind zwar auch nur Menschen. Aber solch eine krasse Fehlentscheidung, wie sie sich Michael Menden (TSV Urdenbach) gestern vor 250 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz im Gelderner Gelderland-Stadion erlaubte, darf auf solchem Niveau eigentlich nicht passieren.

Noch fünf Minuten waren zu spielen, als der Straelener Angreifer Rene Jansen unwiderstehlich in den gegnerischen Strafraum eindrang. Sein Kontrahent Danny Walkenbach wusste sich nur noch mit einem Foul zu helfen - sofort ertönte auch der Pfiff. Schiri Menden zeigte dem Essener Verteidiger, der zuvor bereits verwarnt worden war, die Gelb-Rote Karte. Doch zum Entsetzen der Mannschaft und des Straelener Anhangs schritt er anschließend nicht zum Elfmeterpunkt, sondern verlegte den Tatort außerhalb des Strafraums - unfassbar !

"Das tut mir leid für den SV Straelen. Ich dachte immer, solche Dinge passieren nur bei uns in der Kreisliga", sagte Ferhat Ökce, Trainer des A-Ligisten Kevelaerer SV, der gestern mit Sandro Scuderi, sportlicher Koordinator des KSV, das Spiel verfolgte. "Den ersten Kontakt gibt's zwar außerhalb des Strafraums. Aber erst der zweite Kontakt im Strafraum bringt den Spieler zu Fall. Ein klarer Elfmeter", urteilte Martina Voss-Tecklenburg, ihres Zeichens immerhin Schweizer Nationaltrainerin. "Der war doch zwei Meter im Strafraum", rief Straelens Trainer Dietmar Schacht. Rene Jansen eilte sofort zum Assistenten, der beste Sicht auf das Geschehen hatte - alles vergeblich. Linienrichter Khaled El-Rifai zuckte nur mit den Schultern. Vielleicht hatte der junge Mann ganz einfach nur nicht den Mut, den Chef des Gespanns auf seinen Fehler hinzuweisen.

So gab's nur einen Freistoß, der nichts einbrachte. Der Elfmeter hätte zwar auch erst einmal verwandelt werden müssen. Doch mit großer Wahrscheinlichkeit hat die Fehlentscheidung dem SV Straelen zwei wertvolle Punkte gekostet, die im Kampf um den Regionalliga-Aufstieg von entscheidender Bedeutung sein können.

Der Rückstand auf Spitzenreiter Sportfreunde Baumberg, der sich nach anfänglichen Problemen mit einem 4:0 gegen den Vorletzten VfR Fischeln schadlos hielt, beträgt jetzt bereits vier Punkte. Straelens sportlicher Leiter Kato Sürün wollte das 1:1 allerdings nicht nur am Aussetzer des Gespanns festmachen: "Wir haben es gegen einen sehr kompakt stehenden Gegner einfach nicht geschafft, unsere spielerischen Vorteile zu nutzen und uns die entsprechenden Chancen zu verschaffen. Die Mannschaft kann es besser."

Dabei schienen die Dinge beim zweiten Auftritt des SV Straelen im Gelderlandstadion zunächst noch den erwarteten Lauf zu nehmen. In der 13. Minute gab's mal wieder einen typischen Abdelkarim. Der Fußball-Feingeist auf dem linken Straelener Flügel tanzte zwei Kontrahenten aus und beförderte den Ball zum 1:0 ins lange Eck. Doch die frühe Führung brachte nicht die erhoffte Sicherheit in die Aktionen der Grün-Gelben. Noch vor der Pause schlug der Top-Torjäger der Oberliga zu. Kevin Weggen brachte in der 34. Minute einen gegnerischen Angreifer in Strafraumhöhe zu Fall. Marvin Ellmann schnappte sich den Ball zum Freistoß - wenige Augenblicke später zappelte er im Netz. 19 Einsätze, 19 Tore - schöne Grüße vom Phantom vom Uhlenkrug.

Es blieb beim 1:1, das für den Titelanwärter SV Straelen selbstverständlich viel zu wenig ist. Weiter im Programm geht's am kommenden Sonntag - dann wahrscheinlich mit einer echten Heimspiel-Premiere. Zu Gast ist dann der Tabellensechste Germania Ratingen, der gestern wegen der Spielabsage aus Vohwinkel zum Zuschauen verurteilt war und sich mit 34 Punkten noch in Lauerstellung befindet.

(RP)
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