Handball Favorit ins Wanken gebracht

In der 3. Liga unterlag der TV Aldekerk der TSV Altenhagen-Heepen mit 31:33 (17:18). Trotz personeller Engpässe schickte ATV-Trainer Heesen eine Aldekerker Mannschaft aufs Feld, die sich bravourös behauptete.

Das Schlussbild, das die Zuschauer aus der Vogteihalle mit in den Samstagabend nahmen, wollte nicht so richtig zu dem passen, was sich gut 60 Minuten lang zwischen dem TV Aldekerk und der TSG Altenhagen-Heepen zugetragen hatte. Die Spieler der Gäste bildeten in dem einen Teil der Halle, wo sie sich wenige Augenblicke vorher noch den auf den Ausgleich drängenden Aldekerkern entgegengestemmt hatten, einen Kreis, tanzten und freuten sich über einen wahrlich glücklich zustande gekommenen 33:31-Sieg.

Derweil lehnte Aldekerks Trainer Heesen in Gedanken versunken an der Hallenwand und schien die Jubelgesänge nicht an sich herankommen lassen zu wollen. Er fand erst wieder zurück in die Wirklichkeit, als sich seine Spieler vor der Tribüne verneigten und ihnen daraufhin als Dank für ihren wirklich beherzten Kampf gegen den in der Tabelle um 16 Punkte besser gestellten Drittplazierten der Applaus der Anhänger entgegen brandete.

Die Voraussetzungen zu diesem Auftritt der Aldekerker Mannschaft waren denkbar schlecht. Die erfahrenen Andreas Reimers und Tobias Culm fehlten dem Team aus Verletzungsgründen, während Christoph Kleinelützum, der krankheitsbedingt nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, das Spiel 20 Minuten lang nur von der Auswechselbank beobachtete. Bis zu diesem Zeitpunkt bewährte sich eine Aldekerker Mannschaft, in der mit Matthias Opper als Regisseur und Christian Thommessen im Tor zwei Spieler in ihrem ersten Seniorenjahr stehen. Dazu kam der noch A-Jugendliche Christian Welzel. Nach der Pause stieß dann auch noch Karsten Wefers dazu, der vorher mit der A-Jugend in St. Tönis gespielt hatte.

Bei diesen personellen Vorzeichen schien es auf Seiten der Gastgeber nur darum zu gehen, die Niederlage in einem halbwegs erträglichen Rahmen zu halten. Doch es kam anders. Nicht zuletzt deshalb, weil jeder Aldekerker Spieler die Chance, die auf dem Papier gar nicht bestand, engagiert nutzte. Von der ersten Minute an war die defensiv ausgerichtete und notgedrungen auf einigen Positionen umgebaute Aldekerker Abwehr gegen den wurfgewaltigen Rückraum der Gäste so präsent, dass dahinter der bereits im Hinspiel starke Christian Thommessen den Vorzug vor dem später eingewechselten und ebenfalls gut haltenden Florian Lindenau rechtfertigte. Dazu kam eine im Vergleich zu den letzten Spielen verbesserte Wurfausbeute auf Aldekerker Seite, obgleich immer noch zu viele Gegenstöße überhastet vergeben wurden. Die Aldekerker Spieler ließen jedoch nach solchen Fehlern nicht die Köpfe hängen, kämpften sich auch aus anderen Tälern während des Spiels (doppelte Unterzahl) immer wieder heraus und begegneten den Gästen auf Augenhöhe.

In der Schlussphase nutzte der ATV die 90-sekündige Überzahlsituation, um einen Drei-Tore-Rückstand mittels einer sehr überlegt ausgeführten Manndeckung so weit zu verkürzen, dass er mit dem letzten Angriff und der Einwechslung eines siebten Feldspielers die Möglichkeit hatte, den Ausgleich zu erzielen. Doch der letzte Pass von Simon Welzel erreichte nicht seinen Bruder sondern fand die Hände des Gegenspielers, der den Ball zum 33. Treffer der Gäste ins leere Aldekerker Tor warf.

(RP)
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