Volleyball-Regionalliga der Frauen Eintracht Geldern setzt die Zukunft ein

Geldern · Trainer Eung-Zoll Chung stellt sich auf die Teilnahme an der Abstiegsrunde ein und vertraut auf den Nachwuchs. Beim 2:3 beim Hildener AT mischen drei der größten Talente des Vereins mit.

 Der VC Eintracht Geldern – hier Katharina Haag (vorne) und Libera Sarah Patzke – kämpft in der laufenden Saison um den Klassenerhalt.

Der VC Eintracht Geldern – hier Katharina Haag (vorne) und Libera Sarah Patzke – kämpft in der laufenden Saison um den Klassenerhalt.

Foto: Norbert Prümen

Die sportliche Situation ist zurzeit zwar alles andere als rosig. Das 2:3 (13:25, 25:22, 25:22, 19:25, 12:15) beim Verfolger Hildener AT bedeutete bereits Niederlage Nummer fünf in Serie – so etwas hat der amtierende Vizemeister VC Eintracht Geldern in der Volleyball-Regionalliga der Frauen schon lange nicht mehr erlebt. Die Mittelblockerinnen Dörthe Kallweit (Knieverletzung) und Anja Schoofs (Auslandsreise) fehlen ebenso wie Zuspielerin Alina Verheyen (erkrankt) und Kapitänin Nicole Gey (ebenfalls Auslandsreise) – der personelle Aderlass hinterlässt Spuren. „Damit fällt nun einmal das komplette Gerüst unserer Mannschaft aus. Das lässt sich nicht auffangen“, sagt Trainer Eung-Zoll Chung.

Und dennoch herrscht aktuell bei der Eintracht eine positive Aufbruchstimmung. Trübsal war gestern, inzwischen setzt der Verein seine Zukunft ein. Die zwölfjährige Libera Eni Katana, die 14-jährige Außenangreiferin Lia Flüggen und die 17-jährige Mittelblockerin Sara Schulz gehören eigentlich zum Kader der vierten Mannschaft und sollen vom Trainer-Duo Katrin van Meegen und Thomas Cöhnen behutsam an höhere Aufgaben herangeführt werden. Bereits seit einigen Wochen trainiert das Trio freitags mit dem Regionalliga-Team. Angesichts der personellen Engpässe wirft sie Eung-Zoll Chung früher als eigentlich geplant ins kalte Wasser der Vierten Liga. „Von diesen Spielerinnen wird man in Zukunft noch viel hören. Sie haben ihre Sache in Hilden ganz ausgezeichnet gemacht und gezeigt, dass wir noch viel Freude an ihnen haben werden“, so Chung. Zwei Spieltage vor dem Abschluss der Vorrunden-Gruppe 2 hat die Eintracht zwar noch theoretisch die Möglichkeit, den Tabellendritten TV Gladbeck abzufangen und sich damit für die Aufstiegsrunde zur Dritten Liga zu qualifizieren.

Doch damit beschäftigt sich in Reihen des Vereins niemand mehr. „Solche Gedankenspiele sind reine Energieverschwendung“, bringt es der erfahrene Trainer auf den Punkt. Die volle Konzentration gilt der Abstiegsrunde. Gegen die drei Mitbewerber aus der eigenen Gruppe hat die Eintracht bislang neun Punkte gesammelt. Mindestens ein weiterer soll noch hinzukommen, wenn der aktuelle Tabellenvierte am Samstag, 10. Dezember, beim TV Hörde II antritt. Im neuen Jahr stehen dann noch acht Spiele gegen die vier Kontrahenten aus der Gruppe 1 auf dem Programm, in denen der Klassenerhalt perfekt gemacht werden soll – bei insgesamt vier Absteigern eine nicht unbedingt einfache Aufgabe. Der Auftritt in Hilden lässt die Verantwortlichen allerdings positiv in die Zukunft blicken.

Im ersten Satz waren die Gäste zwar chancenlos – nach dem 13:25 sprach einiges für eine glatte Niederlage. Anschließend zeigte die junge Gelderner Mannschaft jedoch, welches Potenzial in ihr steckt. Die Eintracht geriet zunächst mit 5:10 in Rückstand, ehe die Spielerinnen zur Aufholjagd ansetzten und ausgelassen den Ausgleich zum 1:1 (25:22) feierten. Der „Kindergarten“ der Gäste blieb jetzt konsequent am Drücker und entschied auch den dritten Durchgang mit 25:22 für sich – damit war ein wertvoller Punkt schon einmal in der Tasche. „Sicherlich hätten wir anschließend gegen einen etwas verunsicherten Gegner vielleicht auch den Sack zumachen können. Doch in den folgenden beiden Sätzen hat uns leider etwas der nötige Mut gefehlt. Das ist dann eine Sache der Erfahrung“, so Chung.

Trotz der 2:3-Niederlage demonstrierte die Eintracht erneut, dass sie bereit ist für den Abstiegskampf. In den entscheidenden Spielen im neuen Jahr sind zumindest Anja Schoofs und Nicole Gey wieder dabei. Außerdem besteht die leise Hoffnung, dass Dörthe Kallweit und Alina Verheyen in der laufenden Saison noch am einen oder anderen Ballwechsel beteiligt sind. Damit ihre jungen Nachfolgerinnen auch in Zukunft Regionalliga-Luft schnuppern können.

VC Eintracht Geldern: Katana, Haag, Brauweiler, Flüggen, Walter, Baumann, Mülders, Patzke, Schuldt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort