Fußball Eine Spielgemeinschaft startet durch

Lüllingen/Twisteden · Aus SV Lülligen und DJK Twisteden wurde die Damenmannschaft Lü./Twi. Nun spielen die Kickerinnen ihre erste Saison zusammen. Die Mannschaft von den Trainern Daniel Mülders und Stefan Kahl setzt sich direkt an die Spitze.

Die Stimmung könnte nicht besser sein in der Kabine in Twisteden. Um Trainer Daniel Mülders sind die Fußballerinnen der Spielgemeinschaft Lüllingen/Twisteden versammelt. Die bisherige Bilanz: Die Mannschaft ist ungeschlagen. Sechs Siege, ein Remis und keine Niederlagen lautet das Ergebnis in der Kreisliga A. Dabei gibt es die Spielgemeinschaft erst seit dieser Saison. Während die Bundesligavereine noch darüber fachsimpeln, wer mit wem kann und Zugänge immer etwas argwöhnisch beäugt werden, packen die Damen in der Kreisliga es einfach an und haben Erfolg.

Ins Gehege gekommen sind sich die Damen aus Lüllingen und Twisteden in der Vergangenheit ohnehin nicht. Twisteden spielte in der Bezirksliga, Lüllingen in der Kreisliga A. Nötig wurde die Zusammenlegung, um überhaupt weiter Fußball spielen zu können. "Twisteden war gerade abgestiegen und hatte einen schwachen Kader", sagt Trainer Daniel Mülders. Ein paar Mädchen hatten sich für ein Auslandsjahr verabschiedet und aus der Jugend kamen noch keine Neuen nach.

Auch in Lüllingen fehlten irgendwann die Stammkräfte. Studium und Verletzungen verhinderten, dass der Spielbetrieb der Damen im Heidedorf aufrechterhalten werden konnte. Die Lösung sollte die Spielgemeinschaft bringen. Denn ein Leben ohne Fußball war für die Kickerinnen nicht vorstellbar. Wer die zündende Idee hatte, das ist schwer zu sagen. "Wir sind ziemlich gleichzeitig aufeinander zugegangen", sagt Mülders. Sicher ist aber, dass keiner gegen den anderen Ressentiments hegte. "Zu Lüllingen ist kein schlechtes Wort gefallen", sagt Mülders, der bis dato die Twistedenerinnen trainierte und sich nun mit Stefan Kahl um die Spielgemeinschaft kümmert. Ein Pluspunkt dabei ist die Nähe der beiden Ortschaften. "Ein Katzensprung", sagt Spielerin Meike Hüsges. Wer will, kann zum Training im Nachbarort mit dem Fahrrad fahren.

Das erste Kennenlernen fand lange vor einer gemeinsamen Planwagenfahrt statt. "Die Lüllingerinnen hatten ihre Saison schon beendet, wir in Twisteden waren aber noch dran. Wer Lust hatte, der kam aus Lüllingen zum Training einfach dazu", erinnert sich Mülders an die Anfänge. Es wurde nicht lange überlegt, sondern dem gemeinsamen Hobby gefrönt. "Wir haben einfach zusammen trainiert, und wenn wir jemand Neues gesehen haben, haben wir einfach gefragt: Wer bist du denn?", berichtet Jessica Peters. So einfach kann es sein.

Die Altersstruktur ist gut durchmischt. Die Spielerinnen sind zwischen 17 und 35 Jahre alt. Mittelfeldspielerin Anne Claßen ist gerade aus der Babypause zurück. Rangeleien um angestammte Plätze gab es bei der Neufindung der Mannschaft nicht. "Nein, es ist gut so, wie es ist", sagt Meike Hüsges. Vom Sturm wechselte sie ins zentrale Mittelfeld. "Wir sind optimal aufgestellt", lautet ihre Einschätzung. Dass das nicht nur dahingesagt ist, zeigt das vergangene Spiel gegen den VfL Pont. Die Damen der Spielgemeinschaft Lü./Twi. fegten die Ponterinnen mit einem fulminanten 20:0-Sieg vom Platz.

Ob es Angstgegner gebe? Winnekendonk kristallisiere sich noch als Gegner heraus, resümiert Trainer Daniel Mülders. Worauf ihn Nicola Keuler, Spielerin im defensiven Mittelfeld, erinnert, auch gegen die Truppe schon 3:1 gewonnen zu haben. Das Ziel ist klar gesteckt: "Wir wollen Tabellenerster bleiben", sagt Mülders. Weiter geht es für die ambitionierte Elf jedoch nicht, weil sie als Spielgemeinschaft nicht aufsteigen können. Das trübt die gute Stimmung in der Kabine aber nicht.

(bimo)
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