Judo Ein Ticket für die Judo-WM

Lokalsport · Annika Syben (15) muss noch einen letzten Wettkampf erfolgreich bestreiten, um sich für die Judo-WM 2013 in Mexiko zu qualifizieren. Die Geldernerin trainiert bereits seit jungen Jahren. Sie besitzt den braunen Gürtel.

Begonnen hatte alles damit, dass Annika Syben im Kindergartenalter von ihrer Mutter beim Verein "Samurai Straelen/Walbeck" zum Judo angemeldet wurde, "damit ich lerne, mich selbst zu verteidigen", sagt die Geldernerin. Inzwischen ist Annika Teenager und als Judoka auf dem besten Weg zur Weltmeisterschaftsteilnahme in Mexiko 2013. Einen letzten Wettkampf muss die 15-Jährige dafür noch am Samstag in Essen bestreiten. Kommt die Geldernerin dort in der Platzierung unter die besten drei Teilnehmerinnen ihrer Altersgruppe (U17), hat sie das Ticket für Mexiko in der Tasche.

Der Weg bis zur WM-Qualifizierung war lang. "Aber meine Familie hat mich immer unterstützt, wenn ich mal nicht mehr wollte", sagt die Realschülerin. Bis Ende der Grundschulzeit trainierte Annika in Straelen, wechselte dann mit ihrem Stiefvater und Trainer, Stephan Leifeld, nach Essen zum TVE Burgaltendorf. "Das war anfangs nicht so schön, weil ich keinen kannte", sagt die 15-Jährige. "Da hatte ich dann eine Weile keine Lust mehr. Sie hielt trotzdem durch. "Heute bin ich froh, dass ich dabeigeblieben bin."

Zahlreiche Lehrgänge bestritt die Trägerin des braunen Gürtels bereits, zudem wurde sie 2010 Vize-Europameisterin. Um sich fit für die WM in Mexiko zu machen, haben sie und ihre Vereinskameraden, von denen mehrere in Mexico antreten möchten, ihr Trainingsprogramm derzeit besonders auf diesen Wettkampf ausgerichtet. Das bedeutet neben Technik- und Krafttraining auch vermehrte Übungskämpfe.

Seit rund einem halben Jahr trainiert die Zehntklässlerin zudem als Co-Trainerin selber eine Judo-Kindergruppe beim "Samurai Straelen/Walbeck". Dort vermittelt sie den Jüngeren, dass Judo viel mehr ist als nur ein Sport. "Respekt und Achtung vor dem Anderen sind wichtig", erläutert sie. So souverän wie sie im Gespräch über ihren Sport wirkt, so groß sei ihr Lampenfieber vor den Kämpfen, verrät sie lächelnd. "Einmal hat meine Hand vorher so gezittert, dass selbst aus einem fast leeren Becher noch die Tropfen rausschwappten", erinnert sie sich.

Durch den Sport ist Annika Syben auch in eine Filmproduktion ihres Stiefvaters, Stephan Leifeld, involviert. "Ich bin im Lehrfilm bei den Würfen zu sehen", sagt sie. Auch wenn sich derzeit vieles um die Vorbereitung auf die WM dreht, sieht Annika Syben ihren beruflichen Weg erst einmal nicht im Sport. Sie möchte kommendes Jahr zum Gymnasium wechseln, ihr Abitur machen und anschließend Grafikdesign studieren. Denn eines ihrer Hobbys neben ihrem Gemüsegarten ist, Mangas zu zeichnen. "Ich möchte später als Art-Direktorin in der Werbung arbeiten." Annika Syben steckt sich gerne Ziele — nicht nur im Sport.

(rih)
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