Ein Leben für den Radsport

„Ich wollte immer schon Rennen fahren, alles andere war mir zu langweilig“, erinnert sich Guido Tersteegen. Durch seinen Cousin von Kindesbeinen an zum Radsport gekommen und seinen Vater unterstützt holte er schon 1977 mit zehn Jahren den ersten Bezirksmeistertitel. Im Gegensatz zum Cousin blieb er auch in der Folge dem Radsport treu.

Mit 18 Jahren holte er sich seine erste C-Rennlizenz und musste in seiner Laufbahn später darauf achten nicht weiter aufzusteigen. „Für eine B- oder A-Lizenz wäre der Trainingsaufwand zu hoch, deswegen achten viele Radfahrer darauf, im C-Bereich zu bleiben“, erklärt Tersteegen. Seine Rennen kann er schon lange nicht mehr zählen, es müsste langsam auf das 1000 zugehen.

Siege zu erringen ist schwierig, aber über eine gute Platzierung freut er sich genauso. „Ich habe vielleicht nur zehn Rennen gewonnen, aber das Teilnehmerfeld ist stets stark, da sind oft ehemalige Deutsche Meister dabei“, sagt Tersteegen. In den vergangenen Jahren hat er es ruhiger angehen lassen. Den Altersunterschied zu den gerade 18-jährigen merkte er immer stärker.

Tersteegen bezeichnet sich als trainingsfaul und nennt die Zahl von 500 Trainingskilometern im Monat. Im Sommer trainiert er meist allein, im Winter mit seinen Kollegen von der RSG Straelen – in der Gruppe ist die Motivation bei schlechtem Wetter einfach höher. Heute fährt der 41-jährige bei den Senioren mit, jetzt will er noch einmal angreifen. „Dazu werde ich meine Trainingsleistung verdoppeln müssen, denn auch bei den Senioren fahren viele Topleute mit, die vor einigen Jahren noch Profis wahren“, sagt er.

Mit einem nagelneuem Rennrad ist der Sprintertyp nun wieder verstärkt auf der Rennstrecke, In seinem Element ist er, wenn er sich auf der Zielgeraden zum Sprint aufraffen muss. Mit Spitzengeschwindigkeiten von 60 bis 70 Km/h rauschen die Fahrer dann über die Ziellinie, oft entscheiden nur Zentimeter über den Sieg.

Mehr als 30 Jahre nach seiner ersten Bezirksmeisterschaft holte Tersteegen sich diesen Titel wieder, diesmal bei den Senioren. Dopinggeständnisse wie das Eric Zabels machten ihn zwar traurig, direkten Einfluss habe das aber nur auf seinen Radsport-TV-Konsum. Auf der Strecke ist er weiter mit Begeisterung dabei.

Neben seinen Erfolgen hat Tersteegen einen weiteren Grund dem Radsport treu zu bleiben. „Mein Patenkind Christian Platen (14) hat auch mit dem Radsport angefangen. Wann immer es passt, fahren wir zu den Rennen“, sagt Tersteegen und ergänzt: „Ich hoffe, dass ich ihm noch Tipps geben kann.“

(RP)
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