Tennis Die vielseitigen Tennis-Brüder aus Issum

Issum · Thomas und Mathias Hunsmann schlagen für die Herren 40-Auswahl des TC Blau-Weiß in der Niederrheinliga auf.

 "Generation Becker": Thomas (links) und Mathias Hunsmann starteten in den 80er Jahren von ihrer Heimatstadt Moers aus eine erfolgreiche Tennis-Laufbahn. Seit vergangenem Jahr sind die Brüder gemeinsam für die Herren 40 des TC Blau-Weiß Issum im Einsatz.

"Generation Becker": Thomas (links) und Mathias Hunsmann starteten in den 80er Jahren von ihrer Heimatstadt Moers aus eine erfolgreiche Tennis-Laufbahn. Seit vergangenem Jahr sind die Brüder gemeinsam für die Herren 40 des TC Blau-Weiß Issum im Einsatz.

Foto: Stefan Mülders

Es waren goldene Zeiten für den weißen Sport: die 1980er und '90er Jahre, als mit Boris Becker und Steffi Graf zwei Deutsche das Tennisgeschehen beherrschten. Es waren die Zeiten, als der Zulauf in die Vereine keine Grenzen kannte, Sportartikelhersteller und Mäzene Clubs und Spieler mit Sponsorengeldern bedachten, von denen heute nur noch geträumt werden darf. Von dieser Zeit durfte auch das Brüderpaar Thomas und Mathias Hunsmann profitieren.

"Durch Tennis war es uns beiden möglich, unser Studium selbst zu finanzieren", sagt Thomas, Jahrgang 1968 und nach seinem ersten Schuljahr zum Sport gekommen. "Ich musste erst gute Noten nach Hause bringen, dann durfte ich Tennis spielen", erinnert er sich. Vater Hunsmann war Anfang der 1970er Jahre in den Club eingetreten, als dieser gegenüber des Wohnhauses die Anlage eröffnete. Mathias, acht Jahre jünger und das Nesthäkchen der Familie, hatte die schulische Hürde nicht. Er durfte bereits als Fünfjähriger ans Netz. "Ich habe mir im Keller mit Klebeband das Netz an der Wand markiert und dann dort meine eigenen Gran-Slam-Turnier gespielt." Und das teilweise mitten in der Nacht. Auch Bruder Thomas hatte bereits im Keller gegen die Wand gespielt, wenn der Tennisplatz mal gerade nicht zur Verfügung stand. "Wir sind in der Zeit von John McEnroe, Björn Borg und später Boris Becker groß geworden und haben von dem Boom persönlich profitiert", sagt Thomas. Und Mathias ergänzt: "Tennis hat uns beiden viel gebracht, nicht nur finanziell. Die Reisen zu Turnieren in aller Welt waren Erfahrungen, die ich heute nicht mehr missen möchte."

Mathias hatte es schnell über das Kreis- und Niederrheintraining bis in den DTB-Jugendkader geschafft, wurde auch persönlich von Sponsoren unterstützt. "Mein Bruder war besser als ich und hatte das Zeug zum Tennisprofi", sagt Allgemein- und Sportmediziner Thomas. Aber der Jüngere entschied sich anders, zog das Studium der Wirtschaftswissenschaften vor und spielte nach mehreren Niederrheinmeister-Titeln, dem Gewinn der Westdeutschen Jugendmeisterschaft 1995 und den Bundesligazeiten bei Blau-Weiß Neuss "nur" noch in der Niederrhein- und Verbandsliga, damals für Solingen und Moers. Thomas war für BW Neuss und BW Krefeld jeweils acht Jahre lang in der Zweiten Bundesliga aktiv, spielte mit den Herren 30 in seiner Heimat Schwafheim zwei Jahre lang in der Bundesliga.

Vor 13 Jahren schloss sich Mathias Hunsmann den Issumer Herren an und spielte mit seinen Teamkollegen auch in den Herren 30 (mittlerweile Herren 40) auf hohem Niveau. Im vergangenen Jahr holte er Thomas in die Mannschaft, den Team und Clubleben ebenso mitreißen wie seinen jüngeren Bruder. 2017 war das erste Mal, dass die beiden Tennisbrüder gemeinsam auf dem Platz standen. "Wir waren zwar in Moers schon mal ein Jahr in derselben Mannschaft gemeldet, konnten aber damals leider nie am gleichen Spieltag antreten", erinnert sich Mathias.

Während Mathias sich neben seinem Beruf voll dem Sport verschrieb - unter anderem war er sechs Jahre lang als Jugendtrainer in St. Hubert im Einsatz - widmete sich Thomas auch noch der Musik. Seit seinem 18. Lebensjahr ist er als Organist in der Duisburger Dorfkirche Friemersheim tätig und tourt mit Christian Behrens als Kleinkunstgruppe "Kleine Welten Niederrhein" durch die Lande. Die Lieder komponiert der Endvierziger selbst.

(stemu)
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