Lokalsport Die Tecklenburgs und der SVS

Lokalsport · Der Sponsor, Vorsitzende und Jugendtrainer ist eng verwurzelt mit dem Straelener Klub. Seine eigene Geschichte beginnt bereits in der Jugend – nun folgt die nächste Generation: sein Sohn Hermann De Shi Tecklenburg.

 Vater und Trainer: Hermann Tecklenburg übt mit Sohn Hermann De Shi Tecklenburg auf dem Platz des SV Straelen.

Vater und Trainer: Hermann Tecklenburg übt mit Sohn Hermann De Shi Tecklenburg auf dem Platz des SV Straelen.

Foto: gerhard seybert

Der Sponsor, Vorsitzende und Jugendtrainer ist eng verwurzelt mit dem Straelener Klub. Seine eigene Geschichte beginnt bereits in der Jugend — nun folgt die nächste Generation: sein Sohn Hermann De Shi Tecklenburg.

Hermann De Shi Tecklenburg ist ehrgeizig. Das muss der C-Jugendspieler des SV Straelen auch sein, denn sein Vater erwartet viel von ihm. Hermann Tecklenburg ist nicht nur Vater, sondern auch Vorsitzender, Sponsor und vor allem Trainer des SVS. Er setzt sich stark für die Jugendarbeit ein.

Schließlich liegt der SV Straelen dem Unternehmer sehr am Herzen. Er ist sein Heimklub, für den er bereits vor vielen Jahren seine Fußballschuhe schnürte. Diese Leidenschaft möchte er nun an seinen Sohn weitergeben. Damit sich auch die nächste Generation der Tecklenburgs um den SVS kümmern kann.

"Mein Vater ist ein super Trainer", sagt der Nachwuchskicker. "Er versteht es, das Team zu motivieren und leiten." Der 14-Jährige hat die Figur eines Sportlers — er ist groß und schlank. Und offenbar setzt der gebürtige Straelener die Anforderungen seines Vaters auch zu dessen Zufriedenheit um. "Vor drei Jahren ging er noch jedem Zweikampf aus dem Weg", sagt Tecklenburg nun ganz in der Rolle des Trainers. "Später habe ich mit ihm im Garten Zweikampfverhalten geübt. Heute gibt er keinen Ball kampflos her. Er könnte ein guter Fußballer werden."

Während die C-Jugend des SVS erfolgreich in die Saison gestartet ist, bereitet die erste Seniorenmannschaft noch Sorgen. Für Fußballobmann Dieter Niersmans liege das an den Leistungsträgern, die nach ihren Verletzungen immer noch nicht richtig fit sind. Ihre Präsenz konnte offensichtlich nicht ausgeglichen werden — zumindest bis zum Spiel gegen den Mülheimer SV. "Nur die Ruhe, das wird schon", sagt Niersmans. Mehr möchte er gar nicht sagen. Doch klar sei, dass es bisher gar nicht gut laufe.

Es ist schon sehr lange her, da lief alles rund: Der SVS hatte gute Stürmer, gute Verteidiger und Jos Luhukay war bester von allen. Hermann Tecklenburg hatte etwas Großes angefangen. Alle — auch die kritischen Zuschauer und Spieler — freuten sich über diese Entwicklung. Damals hatte eins ins andere gegriffen. Lang, lang ist das her.

Der Straelener wurde später erster Vorsitzender beim KFC Uerdingen, wo sich zuletzt bei wichtigen Spielen allerdings nur noch 1000 Zuschauer im Stadion verloren. "Tecklenburg hat hier aber etliches durchgeboxt", lobt ein Vorstandsmitglied rückblickend den hartgesottenen Geschäftsmann, der privat aber ein weiches Herz hat. Der Aufstieg der Düsseldorfer Fortuna in die Bundesliga war die Fortsetzung dieser Geschichte. Der Mann mit den Teamchefqualitäten hatte sich dort in den Beirat wählen lassen. Diese Arbeit macht er mit Freude, weil sie ihm in acht Jahren unvergessliche Momente schenkte.

Und schließlich: die Liebe. Tecklenburg ist mit Martina Voss, die in der Schweiz die Frauen-Nationalmannschaft trainiert, immer noch glücklich. Folglich kann er auch nicht regelmäßig bei den Heimspielen der ersten Mannschaft sein. Vom Fußballobmann erfuhr er aber Beruhigendes: "Das Team gibt derzeit ein besseres Bild ab." Die Aufregung ist allerdings weiter groß, weil die ersten Spiele in der Landesliga fast alle verloren wurden und die gesamte Elf strauchelt. Man darf überlegen, ob sich der Sponsor angesichts der finanziellen Grenzen einen Fußball sucht, der derzeit zum Verein passt. Zu ändern ist im Moment wohl nichts.

Emphatisch bejaht Tecklenburg aber die Förderung junger Spieler. Deshalb ist er oft genug dort, wo die Jugendlichen von qualifizierten Übungsleitern trainiert werden: auf den Plätzen an der Römerstraße. Er selbst debütierte ebenfalls als Jüngling beim SV Straelen. Er rannte begeistert los wenn er den Ball bekam und suchte den richtigen Mitspieler für den richtigen Pass. Er hatte auch keine Angst etwas falsch zu machen. So war er eben, und obwohl er kein Schönspieler war, wurde er sofort akzeptiert.

Jahre später trägt erneut ein eleganter junger Kicker das grün-gelbe Trikot des SV Straelen — sein Name ist Hermann De Shi Tecklenburg."

(hem)
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