Nachruf Der SV Walbeck trauert um einen ganz Großen des Sports

Walbeck · Hermann Deckers ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Ob Tischtennis, Fußball, Volleyball oder Skifahren – er hat mehrere Generationen mitgerissen.

 Bis ins hohe Alter hinein zeigte Hermann Deckers an der Tischtennisplatte sein Können.

Bis ins hohe Alter hinein zeigte Hermann Deckers an der Tischtennisplatte sein Können.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Der SV Walbeck trauert um Hermann Deckers, der im Alter von 81 Jahren gestorben ist. Mit ihm hat ein Großer die Sportbühne verlassen, sein Name ist wie kein anderer mit der Tischtennis-Abteilung im Spargeldorf verbunden. Hier war er Spieler, Trainer, Obmann, Motivator, Macher und Freund. Er gehörte 1965 zu den Gründern der Tischtennisabteilung, spielte aber damals noch als Student der Sporthochschule München beim PSV Augsburg, mit dem er den Aufstieg in die Tischtennis-Bundesliga schaffte.

Nach seiner Rückkehr nach Walbeck verhalf Hermann Deckers seinen Mitspielern zu einem Durchmarsch von der Kreisklasse bis hinauf in die Bezirksliga. In den folgenden Jahrzehnten gehörte er zu den Walbecker Sportlern, die als Spieler und Trainer entscheidend am Höghenflug der Walbecker Tischtennisabteilung beteiligt waren, der in den 80er Jahren bis in die Verbandsliga führte. Dem Tischtennis blieb er bis ins hohe Alter verbunden, feierte mit 76 Jahren ein Comeback in der Landesliga, als ältester Spieler Deutschlands in dieser Spielklasse. Er wollte damals der Mannschaft helfen und noch einmal ein Einzel gewinnen, was ihm auch gelang.

Die sportliche Vita von Hermann Deckers lässt sich nicht auf den Tischtennissport reduzieren. Alle Sportarten habe er gleichermaßen gerne gemacht, sagte er anlässlich seines 80. Geburtstages. So profitierte die Fußballabteilung Anfang der 60er Jahre von seiner Schnelligkeit. Er war mehrfacher Torschütze in den Aufstiegsspielen zur Bezirksklasse gegen Alemannia Pfalzdorf. Spielertrainer war er bei mehreren Vereinen im Altkreis Geldern, bei den SF Broekhuysen, Arminia Kapellen und dem FC Aldekerk.

Dass es für den Allrounder keinen Tag ohne Sport gab, lag auch daran, dass er als Lehrer der Anne-Frank-Schule morgens Sportunterricht gab. Mittags gab er Übungsleiterlehrgänge, Tischtennistraining der Walbecker Jugend und abends ging es zum Volleyball-Training zum TV Sevelen, deren Frauenmannschaft er 30 Jahre lang trainierte. Beim Kreissportbund leitete er 25 Jahre lang als Skilehrer die Fahrten in die Schweizer Alpen.

Seine letzten Lebensjahre musste Hermann Deckers wegen einer Krankheit dann ruhiger angehen, was für ihn als aktiven Menschen nicht immer einfach war. Doch er genoss weiterhin die Fahrrad-Touren mit seiner Hündin Ella durch die niederrheinische Landschaft.

Hermann Deckers bleibt allen Menschen, die ihn als Spieler oder Trainer erleben durften, in lebhafter und guter Erinnerung. „Ich hatte ein schönes Leben“, lautet sein letzte Botschaft – dem kann nicht widersprochen werden.

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