Leichtathletik Viktoria nimmt Abschied von „Et löpt“

Winnekendonk · Das war’s wahrscheinlich mit dem Golddorf-Lauf. Der alte Sportplatz in Winnekendonk soll einem Supermarkt weichen. Die Organisatoren der beliebten Veranstaltung vom Lauftreff der Viktoria sehen keine Alternativen.

 Leider schon wieder Geschichte: Volkslauf-Stimmung in Winnekendonk.

Leider schon wieder Geschichte: Volkslauf-Stimmung in Winnekendonk.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Die perfekte Balance zwischen einer Sportveranstaltung und einem Dorffest – dieses gar nicht so einfache Kunststück gelang dem Lauftreff  des SV Viktoria Winnekendonk auch bei der 16. Auflage des Golddorflaufs. Das groß angelegte Rahmenprogramm mit Kuchenzelt, Grillstationen und einer Kinderbetreuung mit Hüpfburg lockte viele Besucher zu den Wettbewerben, die  Ferdi van Heukelom fachkundig und mit Wortwitz moderierte.

Die Resonanz auf den beliebten Volkslauf, der wahrscheinlich keine Zukunft hat, konnte sich erneut mehr als sehen lassen. Die Viktoria begrüßte 860 Starter – davon rund die Hälfte Kinder und Jugendliche. Maria Hendricks vom Organisationsteam zeigte sich sehr zufrieden: „Damit hatten wir nicht unbedingt gerechnet, da die Anmeldungen im Vorfeld nur sehr schleppend eintrudelten. Die Wettervorhersagen waren ja nicht günstig für uns.“ Sie erinnerte an „Et löpt“ im vergangenen Jahr, als strahlende Sonne und 30 Grad den Sportlerinnen und Sportlern schwer zu schaffen machten. „Diesmal  hatten wir sogar die eine oder andere Schneeflocke im Angebot.“

Wie immer gab’s auch einige sportliche Höhepunkte. So stellte Viktoria-Eigengewächs Nele Schwalenberg über 2000 Meter in 7,12 Minuten einen neuen Streckenrekord bei den „W 15“-Schülerinnen auf. Für ein weiteres herausragendes Ereignis sorgte die 20-jährige Sonja Vernikov:  Die Aachenerin hatte sich für zwei Wettbewerbe angemeldet und  lief beim Jedermann-Lauf über 5000 Meter 17,49 Minuten und im Hauptlauf über 10.000 Meter 39,28 Minuten. Mit diesen Zeiten belegte sie  jeweils den ersten Platz in ihrer Altersklasse.

Unter den 200 „Jedermann-Läufern“ befand sich auch ein prominentes Gesicht: Landrat Wolfang Spreen, der als Ausgleich zu seiner Arbeit regelmäßig die Laufschuhe schnürt, beendete seinen Lauf über fünf Kilometer deutlich unter 30 Minuten und wurde in der Altersklasse „M 60“ achtbarer Siebter.

Nach den zahlreichen Auszeichnungen und Siegerehrungen gab’s wie immer auf dem Sportplatz die „Golddorflauf-Fete“, bei der allerdings auch etwas Wehmut aufkam. Denn die 16. Auflage von „Et löpt“ könnte einen besonderen Platz  in der Viktoria-Chronik erhalten. Aus einem traurigen Grund:  Nach Stand der Dinge hat es sich um den letzten Golddorflauf gehandelt. Der Sportplatz wird einem Supermarkt weichen müssen, Alternativen sind nicht in Sicht. Dorothe Ophey, stellvertretende Vorsitzende der Viktoria: „Wie soll man da Alternativen schaffen? Das ist unmöglich. Wir haben alles durchgespielt. Es war heute definitiv der letzte Lauf, leider.“

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