Fußball-Kreisliga A Kleve/Geldern Die Bank des SV Sevelen ist eine Bank
Issum · Der enorm ausgeglichene Kader ist der große Trumpf des Tabellenzweiten. Trainer Micky Foehde und alle Spieler haben bereits die Zusage für die kommende Saison gegeben.
Micky Foehde hatte Klartext gesprochen kurz vor dem Start der Fußball-Saison. Denn dem Trainer hatte überhaupt nicht gefallen, wie die Vorbereitung des SV Sevelen auf die Spielzeit in der Kreisliga A Kleve/Geldern verlaufen war. „Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets und deshalb ein Freund klarer Worte. Ich habe mit der Mannschaft Tacheles geredet. Und offenbar haben die Spieler gut zugehört“, sagt Foehde.
Der 62-jährige Coach hatte seinen Akteuren damals unter dem Eindruck der happigen Niederlagen im Kreispokal gegen Viktoria Winnekendonk (0:6) und beim Voba-Cup gegen den TSV Weeze (1:7) attestiert, dass sie in dieser Verfassung auf keinen Fall ein Kandidat auf den Aufstieg seien. Seitdem wird Foehde von seinem kickenden Personal Woche für Woche eines Besseren belehrt. Der SV Sevelen steht auf Aufstiegsplatz zwei und liefert sich aktuell ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem nur einen Punkt besseren Tabellenführer Uedemer SV. Der Vorsprung vor Rang drei beträgt schon acht Zähler – der SV Sevelen hält klar Kurs auf die Rückkehr in die Bezirksliga, die der Verein 2018 verlassen musste.
Doch Micky Foehde ist nicht nur ein Kind des Ruhrgebiets, sondern auch ein gebranntes Kind. Deshalb setzt er beim Thema Aufstieg nach den Erfahrungen der vergangenen Saison auf ganz kontrollierte Defensive. „Es ist sicherlich gut, dass wir acht Punkte vor Rang drei liegen. Doch eine Vorentscheidung ist noch lange nicht gefallen. Das wissen wir gerade beim Blick zurück auf die vergangene Saison“, sagt Foehde. Da hätte sein Team nur eines seiner letzten beiden Spiele gewinnen müssen, um wieder Bezirksligist zu sein. Doch nach zwei Unentschieden war der Traum geplatzt.
Jetzt lebt er wieder. Und dafür gibt es gute Gründe. Der entscheidende Grund ist für Micky Foehde, dass der Kader extrem ausgeglichen besetzt ist. „Wir haben die stärkste Bank der Liga und können jeden Akteur ersetzen – selbst Philipp Langer“, so der Trainer. Langer, der mit 19 Treffern die Torschützenliste der Liga anführt, fehlte zuletzt gesperrt und wird aus beruflichen Gründen auch in der kommenden beiden Partien nicht dabei sein.
Ein weiterer Trumpf des SV Sevelen ist die große Verbundenheit der Spieler mit ihrem Klub. „19 der 21 Akteure im Kader kommen aus Sevelen. Sie identifizieren sich mit dem Verein. Und die Kameradschaft ist außerordentlich gut“, sagt der Trainer. Das macht es auch leichter, bittere Erfahrungen wie in der vergangenen Saison zu verkraften. Und das erleichtert dem Verein wiederum die Zukunftsplanung.
Denn schon jetzt steht fest, dass die Mannschaft für die kommende Saison komplett zusammenbleiben wird – egal, in welcher Klasse der SV Sevelen dann aufläuft. Und Micky Foehde wird weiter an der Linie stehen. Er hat dem Klub ebenfalls schon für die nächste Spielzeit zugesagt. „Das war nur eine Fomsache. Das Gespräch mit dem Vorstand hat keine dreieinhalb Minuten gedauert“, sagt Foehde.
Denn dem Kind des Ruhrgebiets gefällt es, wie die Dinge am Niederrhein beim SV Sevelen angegangen werden. Dazu gehört, dass der Aufstieg in die Bezirksliga kein Muss für das Team ist. Micky Foehde setzt ohnehin andere Maßstäbe an seine Arbeit. „Ich möchte, junge Spieler besser machen, Akteure aus der eigenen Jugend in die erste Mannschaft einbauen. Wenn mir das gelingt, dann habe ich Erfolg gehabt“, sagt er. Und ein Aufstieg in die Bezirksliga wäre wahrscheinlich ohnehin die logische Folge daraus.