Fußball Den (Geiß-)Bock umstoßen

Fußball-Oberliga: Nach der Dattenfeld-Pleite klammert sich der SV Straelen an den vielleicht letzten Strohhalm. Bei der U23 des 1. FC Köln soll heute (15 Uhr) der Knoten platzen – auf dem Rasen und in den Köpfen.

Woraus kann eine Fußballmannschaft Hoffnung ziehen, wenn eigene Leistung und Tabellenplatz wenig Anlass dazu geben? Ein legitimer und fast schon traditioneller Weg, um die eigenen Unzulänglichkeiten zu kaschieren, ist, die Schwächen des Gegners zu betonen. Beispiel gefällig? „Sicher, in Homberg haben die Kölner gewonnen, aber vor der Winterpause hatten sie auch eine lange Negativserie“, erzählt Wolfgang Maes, Manager beim SV Straelen. Exakt neun Spiele blieb der FC-Nachwuchs ohne Sieg, zwischen dem 7. Oktober und dem 16. Dezember holte man nur ganze vier Zähler. Klingt also ganz nach einem Kaliber für den SVS. „Wir brauchen uns vor keiner Elf zu verstecken“, sagt Maes.

Im Franz-Kremer-Stadion im Rhein-Energie-Sportpark liegt er also, der womöglich letzte Strohhalm für die Gelb-Grünen für die in weite Ferne gerückte NRW-Liga. Die Frage, die die Tecklenburg-Truppe am heutigen Samstag mit ihrer Leistung beantworten muss, lautet, ob eben dieser Strohhalm eine verunsicherte Mannschaft tragen kann (Maes: „ Es ist alles eine Kopfsache.“), oder – wie sie – unter dem Druck zusammenbrechen droht. „Wir müssen hart und kompromisslos in die Zweikämpfe gehen und den jungen FC-Spielern die Lust am Kombinieren nehmen“, gibt Maes die Marschroute vor. Was nach Selbstverständlichkeiten schreit, gehört in der Situation des SVS jede Woche neu zur Basis-Arbeit.

Gefahr bei Standardsituationen

Maes kennt sich aus im Amateurfußball der Region und weiß deshalb auch um die Stärken, aber auch um die Anfälligkeiten einer Profireserve wie der Kölner U23-Truppe. „Das sind fast nur junge, hungrige, lauffreudige Spieler, die bedingungslos nach vorne spielen wollen, starke Jungs wie Laux, Hartmann oder Schlösser“, erklärt Maes und fügt hinzu, „dadurch ergeben sich natürlich Lücken, die wir durch unsere schnellen Spieler wie Litimba, Siberie, Levering oder Schwarz nutzen wollen.“ Ruht der Ball dagegen, sprich bei Ecken und Freistößen, droht Gefahr für das Straelener Gehäuse. Dann rücken die Verteidiger wie Stefan Schwellenbach auf. Beide Tore beim 2:1 in Homberg fielen per Kopf nach Standardsituationen.

Die Verantwortlichen von der Römerstraße hoffen auf einen Einsatz von Gerrit Bürk. Der Innenverteidiger sollte im Abschlusstraining voll belasten, ein Einsatz entscheidet sich kurzfristig. Sicher dabei ist Tim Janz, der seine Magen-Darm-Grippe überwunden hat. Selbige hat nun Thomas Pütters ereilt. Weiter verzichten muss Trainer Hermann Tecklenburg auf Sebastian Ludwik (Oberschenkelverletzung).

(RP)
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