Ein Hoch auf 2020 Das Jahr der Meisterfeiern im Gelderland

Gelderland · Die Fußballer des SV Straelen und des TSV Wa.-Wa. sind praktisch schon am Ziel. Auch in anderen Sportarten läuft’s mehr als rund.

 Dieser glückliche Augenblick ist noch gar nicht so lange her: Vor eineinhalb Jahren durfte sich der damalige Straelener Torhüter Marian Gbur von seinen Mitspielern nach geglücktem Aufstieg in die Regionalliga hochleben lassen.

Dieser glückliche Augenblick ist noch gar nicht so lange her: Vor eineinhalb Jahren durfte sich der damalige Straelener Torhüter Marian Gbur von seinen Mitspielern nach geglücktem Aufstieg in die Regionalliga hochleben lassen.

Foto: Evers

Man muss kein guter Prophet sein. Und schon gar nicht hellseherische Fähigkeiten besitzen. Mitunter reicht ein Blick auf Tabellen, die frühzeitig Fakten geschaffen haben, um einen unverstellten Blick in die Zukunft werfen zu können. Deshalb steht fest: 2020 wird für viele Sportlerinnen und Sportler im Gelderland ein Erfolgsjahr. Zwei Fußball-Mannschaften aus der Region dürfen schon lustige T-Shirts anfertigen lassen und eine große Mallorca-Sause planen. Auch in anderen Sportarten stehen die Chancen auf unvergessliche Ereignisse nicht schlecht.

SV Straelen: Trainerin Inka Grings wird in guter, preußischer Tradition weiterhin gebetsmühlenartig von harter Arbeit reden, die vor den Erfolg gesetzt ist. Sportlicher Leiter Stephan Houben wird noch eine ganze Weile lang die Qualitäten des Verfolgers FC Monheim hervorheben. Mehr als ein verschmitztes Lächeln des stillen Genießers lässt sich auch Präsident Hermann Tecklenburg als rheinische Frohnatur nicht entlocken. Doch die Aussage auf den Meistertrikots 2018 war noch nie so wahr wie heute: „22 Spieler jagen 90 Minuten einem Ball hinterher. Und am Ende gewinnt immer der SV Straelen.“

Diese durchaus gewagte These konnte in 18 Meisterschaftsspielen bislang nur der FC Monheim Lügen strafen. 17 Siege sind der Beweis: Der SV Straelen ist einfach zu stark für die Oberliga Niederrhein. Die Mannschaft wird sich die Rückkehr in die Vierte Liga nicht mehr nehmen lassen. Entscheidender Unterschied zur Aufstiegsparty vor zwei Jahren: Damals traf der Triumph die Verantwortlichen relativ unvorbereitet. Diesmal haben die Zeichen von Anfang an auf Regionalliga-Rückkehr gestanden.

„Frühestens im April“ lautet zwar die offizielle Sprachregelung. Doch selbstverständlich ist das Macher-Trio von der Römerstraße hinter den Kulissen längst damit beschäftigt, einen Kader auf die Beine zu stellen, der für das neuerliche „Abenteuer Regionalliga“ gerüstet ist. Auch 101 Jahre nach der Gründung präsentiert sich der SV Straelen in Feierlaune. Auf dem Platz läuft’s. Und ganz nebenbei rüstet sich der Verein mit dem neuen „Sportpark Straelen“ samt Kunstrasen für eine erfolgreiche Zukunft.

TSV Wachtendonk-Wankum: Frank Goldau hat’s schon einmal getan. 2012 durfte sich der Trainer-Experte unter Deutschlands Polizeibeamten im Sportpark Laerheide als Meistermacher feiern lassen. Zwei Spielzeiten verbrachte der TSV Wa.-Wa. anschließend in der Fußball-Landesliga – in diesem Jahr gibt’s ein freudiges Wiedersehen. Vor dem Start hatte Sportlicher Leiter Peter Streutgens an einem Kader vom Allerfeinsten gebastelt. Frank Goldau hat aus den Einzelkönnern eine Mannschaft geformt, die sich bestens versteht und die Bezirksliga dominiert. Maik Noldes und Lewis Brempong blühen nach ihrer eher unglücklichen Station SV Sonsbeck wieder auf. Sandro ­Meyer erzielt einen Treffer nach dem anderen. Und Ex-Profi Markus Müller stellt sich selbstlos in den Dienst der Mannschaft und schießt seine Tore notfalls auch als Innenverteidiger. Das Ergebnis: 19 Spiele, keine Niederlage, 53 Punkte. Die Landesliga darf sich auf den TSV Wachtendonk-Wankum freuen.

 Frank Goldau hat Routine: Der Trainer des TSV Wachtendonk-Wankum durfte sich 2012 schon einmal als Meistermacher feiern lassen.

Frank Goldau hat Routine: Der Trainer des TSV Wachtendonk-Wankum durfte sich 2012 schon einmal als Meistermacher feiern lassen.

Foto: ja/siwe
 An tanzende Frauen in der Vogteihalle haben sich die Kerkener Handballfreunde in den vergangenen Jahren gewöhnen dürfen. In Zukunft bekommen die Zuschauer eventuell sogar Zweitliga-Spektakel geboten.

An tanzende Frauen in der Vogteihalle haben sich die Kerkener Handballfreunde in den vergangenen Jahren gewöhnen dürfen. In Zukunft bekommen die Zuschauer eventuell sogar Zweitliga-Spektakel geboten.

Foto: Seybert

TV Aldekerk: Für die größte Überraschung sorgen indes die Handballerinnen in Grün und Weiß, die sich gerade anschicken, für einen der größten Erfolge in der Vereinsgeschichte zu sorgen. Unter Regie der neuen Trainerin Yvonne Fillgert mischt die Mannschaft mit spektakulärem Tempo-Handball die Dritte Liga auf. Wie schon so oft in der Vergangenheit erntet die kleine Handball-Hochburg vom Niederrhein die Früchte ihrer ausgezeichneten Jugendarbeit. Viele Spielerinnen haben in der Juniorinnen-Bundesliga das Rüstzeug für höhere Aufgaben mit auf den Weg bekommen. Der TV Aldekerk hat sich als verdienter Tabellenführer in die Winterpause verabschiedet. Die Mannschaft spielt die Rolle des frechen Außenseiters in Perfektion. Wenn sie sich jetzt nicht nervös machen lässt, stehen die Zeichen in der Vogteihalle auf Zweitliga-Handball.

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