Ehrenamtler aus Leidenschaft Christian Koppers und die Sache mit den Opa-Genen

Straelen · Der Abteilungsleiter der Fußballsenioren des SV Straelen, Stephan Dix, staunte nicht schlecht, als sich im Sommer Christian Koppers bei ihm vorstellte und fragte, ob es im Verein eine ehrenamtliche Aufgabe gäbe. Die bescheidene Anfrage kam für Dix wie gerufen, denn er war damit beschäftigt, eine Reservemannschaft zu installieren. Einen Trainer hatte er schon, einige Spieler auch. Was auf jeden Fall fehlte, war ein Mannschaftsbetreuer.

 Christian Koppers vom SV Straelen. 

Christian Koppers vom SV Straelen. 

Foto: Heinz Spütz

Eine Bedingung stellte Koppers: Er wollte den üblichen Obolus nicht haben. Stattdessen sollte Dix einen neuen Trikotsatz kaufen und dieser sollte das Logo von Koppers‘ Kfz–Firma tragen – der Deal war gemacht.

Der 37–jährige gelernte Tankwart spielte beim SV Straelen bis zur A–Jugend Fußball und wechselte zu den Sportfreunden aus Broekhuysen. In den letzten fünf Jahren kümmerte er sich um seine Karriere und hatte mit Fußball nichts mehr am Hut. Einen Grund für sein plötzliches Engagement beim SVS konnte er nicht nennen: „Ich bin Straelener und Fußballer und wollte mich einfach um was kümmern“, lautete seine Antwort. Dabei wollte er nicht ausschließen, dass seine Entscheidung zur ehrenamtlichen Tätigkeit auch genetische Ursachen haben könnte. Denn sein Großvater ist eine Straelener Institution und Ehrenvorsitzender des SV Straelen – der mittlerweile 90 Jahre alte Hans Dietze. „Ja, das stimmt“, erinnert sich der Dietze-Enkel, „auf seinem runden Geburtstag wurde viel darüber erzählt, was er so alles gemacht hatte und da schossen mir Gedanken durch den Kopf.“

 Christian Koppers SV Straelen RP-Foto: Heinz Spütz

Christian Koppers SV Straelen RP-Foto: Heinz Spütz

Foto: Heinz Spütz

Mannschaftbetreuer und Trikotsponsor, als ob das nicht reichen würde – zuverlässig und lange vor der Mannschaft erscheint er mit Sporttasche zu jeder Trainingseinheit und hält sich fit – falls er als Spieler einspringen muss. Und wer seine hinterlegte Karte beim Heimspiel der ersten Mannschaft abholen möchte, wird sich seitlich der Eintrittskassen an Christian Koppers wenden müssen. Dass seine Reservemannschaft im großen Schatten der Regionalligamannschaft steht und dort die Arbeit auf vielen Schultern verteilt und zum Teil von Hauptamtlichen gestemmt wird, stört den Ehrenamtler überhaupt nicht­. Er macht seinen Job aus Überzeugung und fühlt sich äußerst gut dabei.

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