Fußball Broekhuysen siegt im Neun-Meter-Krimi

Straelen · Beim Straelener Mitternachtsturnier stemmen die Sportfreunde Broekhuysen den Pokal verdient in die Höhe. Im spannenden Penalty-Schießen besiegt die Mannschaft von Trainer Marc Kersjes den Vorjahressieger SV Straelen mit 4:3.

 Grenzenloser Jubel kurz nach Mitternacht: Die Sportfreunde Broekhuysen feiern nach einer nervenaufreibenden Endrunde den Turniersieg und dürfen den Pokal ihr Eigen nennen.

Grenzenloser Jubel kurz nach Mitternacht: Die Sportfreunde Broekhuysen feiern nach einer nervenaufreibenden Endrunde den Turniersieg und dürfen den Pokal ihr Eigen nennen.

Foto: Gerhard Seybert

Konzentriert läuft Christian Jacobs auf den Neun-Meter-Punkt zu, legt sich den Ball zurecht, schießt diesen souverän in die Maschen und die Sportfreunde Broekhuysen somit zum Titel. Der Jubel kennt keine Grenzen mehr.

 Christian Jacobs verwandelt den Siegtreffer im Neun-Meter-Schießen.

Christian Jacobs verwandelt den Siegtreffer im Neun-Meter-Schießen.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Das Mitternachtsturnier in der Straelener Stadthalle hätte kein besseres und vor allem spannenderes Ende finden können. Schon früh war zu erkennen, dass die beiden Vorjahresfinalisten Broekhuysen und SV Straelen I den Titel erneut unter sich ausmachen würden — zu souverän hatten sich beide Teams in der Vorrunde durchgesetzt. Dabei hatten die Sportfreunde im Finale bereits während der regulären Spielzeit von zwölf Minuten den Titel vor Augen. Mit 1:0 führte das Team von Trainer Marc Kersjes. Doch vier Sekunden vor Schluss netzte Straelens Lukas Nabbefeld zum Ausgleich ein. Das Neun-Meter-Schießen musste die Entscheidung bringen, das Broekhuysen letztlich mit 4:3 für sich entscheiden konnte. "Kompliment an das gesamte Team — vor allem dafür, dass wir nach dem Ausgleich noch so konzentriert im Neun-Meter-Schießen waren. Besser hätte man das Drehbuch nicht schreiben können", sagte Kersjes zufrieden. "Unterm Strich haben wir den Titel auch verdient gewonnen. Und nach einem dritten Platz vor zwei Jahren und dem Vizetitel im Vorjahr, musste der Rechnung zufolge dieses Mal der Pokal her."

Sandro Scuderi, Coach der unterlegenen Straelener Mannschaft gratulierte fair: "Ich kann mit der Niederlage leben. Für uns stand der Spaß im Vordergrund", sagte er, und lobte vor allem den Einsatz der drei Spieler aus der zweiten Mannschaft, die für Straelens Erste aufgelaufen waren. Die Grün-Gelbe Zweitvertretung musste sich dagegen mit einem bescheidenen zehnten Platz begnügen. Trainer Rainer Filla sprach von "vielen verpassten Torchancen und einer kollektiv schwachen Leistung" seiner Jungs. "Aber vielleicht habe ich als Trainer auch nicht immer die richtige Konstellation gefunden", erklärte Filla selbstkritisch.

Sei es drum — für alle zwölf Mannschaften stand der Spaß am Hallenfußball im Vordergrund, wirkliche Ambitionen hatte kaum jemand. Und so ging auch nicht wirklich die Fußballwelt unter, als sich die meisten Bezirksligisten bereits in der Vorrunde geschlagen geben mussten. "Traumnote: teilgenommen", sagte Veerts Co-Trainer Helmut Hetzel ironisch. Seine Mannschaft musste nach Niederlagen gegen die Kreisligisten Union Wetten und DJK Twisteden als Achtplatzierter die Heimreise antreten. "Die Jungs hatten aber ihren Spaß und das Turnier eignet sich gut, um Leute zu treffen und Neuigkeiten zu erfahren", sagte Hetzel.

Ähnlich sah es Sevelens Coach Wilfried Steeger. "Wir wollten was holen, aber der Spaß stand bei uns im Fokus", erklärte er. Einen bitteren Beigeschmack hatte allerdings die schwere Verletzung von Sevelens Simon Bledzki, der sich bereits in der ersten Partie des Turniers eine schwere Schulterverletzung zuzog und ins Krankenhaus musste. "Das war eine ganz unglückliche Situation. Simon ist während eines Zweikampfes ohne gegnerische Absicht blöd gefallen", sagte Steeger.

Bis auf Bledzkis Verletzung überstanden alle anderen Akteure die teilweise harten Bandenduelle unbeschadet. Auch das Schiedsrichter-Duo um Farshid Farhadi und Veit Vehreschild sprach von einem insgesamt fairen Turnier. "Mit der Dauer des Turniers wurden einige Spieler unzufriedener. Darauf mussten wir uns einstellen", sagte Vehreschild, der sich mit Kollege Farhadi alle zwei Spiele abwechselte. "Die Intervalle waren aber echt anstrengend. Vor allem die trockene Hallenluft zehrte an den Kräften."

Die schienen bei den meisten Zuschauern noch weit nach Mitternacht vorhanden zu sein, immerhin konnten sie sich in "Tüffis Papp" stärken. Grund zum Feiern hatte auch der Drittplatzierte TSV Wa./Wa., aber vor allem Max Büren vom viertplatzierten TSV Weeze. Mit insgesamt fünf Treffern avancierte Büren zum besten Torschützen des Turniers. "Damit habe ich nicht gerechnet, aber Torschützenkönig wird man nicht alleine. Das Team hat dabei geholfen", sagte Büren. Teamkollege Kai Jaschek freute sich mit seiner Mannschaft über den vierten Platz. "In der Gruppenphase haben wir kein einziges Spiel verloren. Mit Platz vier können wir wirklich zufrieden sein." Zum besten Torwart wurde Thorsten Schindler vom GSV Geldern gekürt.

Auch auf Seiten der Organisatoren gab es nichts zu mäkeln. Norbert Peters moderierte das Turnier gemeinsam mit Theo Schaap in gewohnt souveräner Art und Weise und Peter Lüfkens, Orga-Chef des veranstaltenden Fördervereins des SV Straelens brachte es nach insgesamt sieben langen Stunden Budenzauber auf den Punkt: "Alles hat hundert Prozent gepasst. Und das Finale zwischen den Sportfreunden Broekhuysen und dem SV Straelen hat noch einmal die gewisse Würze hineingebracht."

(cad)
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