Lokalsport Auf geht's zur Schul-WM in der Türkei

Niederrhein · Die zwei Aldekerkerinnen Katharina Hufschmidt und Jessica Jochims reisen mit ihrer Schul-Handballmannschaft des Liebfrauenschule Mülhausen zur Weltmeisterschaft. Dort gehen sie als Außenseiter ins Rennen, sind aber topmotiviert.

 Das deutsche Team: Hintere Reihe (v.l.): Torhüterin Jessica Jochims, Katharina Weiss, Carolin Baaken. Mittlere Reihe (v.l.): Annika Ingenpaß, Lena Spettmann, Nele Rottwinkel. Vordere Reihe (v.l.): Antonia Schlimgen, Katrin Ellerwald, Anne Ellerwald, Katharina Hufschmidt. Hinten: Betreuer Felix Ehren (l.) und Trainer Horst Simons. Es fehlt: Birga van Neerven, die jedoch bei der WM nicht starten darf, da sie zu jung ist. Sie reist als Reporterin mit.

Das deutsche Team: Hintere Reihe (v.l.): Torhüterin Jessica Jochims, Katharina Weiss, Carolin Baaken. Mittlere Reihe (v.l.): Annika Ingenpaß, Lena Spettmann, Nele Rottwinkel. Vordere Reihe (v.l.): Antonia Schlimgen, Katrin Ellerwald, Anne Ellerwald, Katharina Hufschmidt. Hinten: Betreuer Felix Ehren (l.) und Trainer Horst Simons. Es fehlt: Birga van Neerven, die jedoch bei der WM nicht starten darf, da sie zu jung ist. Sie reist als Reporterin mit.

Foto: Olaf Ostermann

Von Anspannung ist nichts zu merken. Die Mädchen sind gelöst, plaudern und planen bereits Shoppingtouren, Strandbesuche und kulturelle Ausflüge in der Türkei. Dabei handelt es sich bei der Reise in den Süden keineswegs um einen simplen Schulausflug. Die zehn Mädchen der Liebfrauenschule Mülhausen vertreten ganz Deutschland bei der Handball-Schulweltmeisterschaft. Nachdem sie sich im vergangenen Jahr in Berlin gegen die 15 weiteren Bundesländer durchsetzt haben, vertreten sie ab Samstag die Bundesrepublik in der Türkei. Mit zu dem Team gehören unter anderem die zwei Aldekerkerinnen Jessica Jochims (18) und Katharina Hufschmidt (15).

 Die beiden Aldekerkerinnen Jessica Jochims (l.) und Katharina Hufschmidt.

Die beiden Aldekerkerinnen Jessica Jochims (l.) und Katharina Hufschmidt.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

"Das ist etwas ganz Besonderes für uns", sagt Torhüterin Jochims. "Eine Weltmeisterschaft ist der höchste Wettkampf im Sport." Zwar sind die beiden Aldekerkerinnen mittlerweile Erfolg gewöhnt - in der Oberliga setzten sie sich mit dem TV Aldekerk ungeschlagen an die Spitze und sicherten sich zuletzt erneut ein Ticket für die Bundesliga - jedoch betonen beide, dass "das mit einer Schulmannschaft etwas ganz Anderes ist". Hufschmidt ergänzt: "Wir mussten uns gegen die großen Sportinternate durchsetzen, deren Teams jeden Tag zusammen trainieren und bei denen man schon zittert, wenn man nur den Namen liest", sagt sie. "Den Erfolg haben wir uns wirklich hart erarbeitet."

Das Erfolgsrezept der Niederrheiner klingt dabei eigentlich simpel: "Wir haben uns immer gesagt: Wir sind Außenseiter. Lasst uns das Beste draus machen", sagt Jochims. Und das gelang den Handballerinnen der Liebfrauenschule - obwohl die Spielerinnen ein zusammengewürfeltes Team aus Akteurinnen verschiedener Vereine sind. "Während wir im Verein wissen, wie jeder läuft, spielt, reagiert, ist das in der Schulmannschaft überhaupt nicht der Fall. "Auch haben wir zusammen nicht wirklich trainieren können, außer auf ein paar Turnieren auf Kreisebene", sagt Hufschmidt.

Dennoch gelangen ihnen nach dem Sieg bei den Kreismeisterschaften zwei siegreichen Runden auf der Bezirksebene. Anschließend ging es nach Berlin zur deutschen Schulmeisterschaft. Dort setzten sich die Mädels vom Niederrhein letztlich im Finale gegen das Sportgymnasium Leipzig knapp durch, das von Maik Novak, Frauenkoordinator des Deutschen Handball Bundes, trainiert wird. 30 Sekunden vor Abpfiff führten die NRW-ler mit einem Punkt, Leipzig bekam einen Siebenmeter zugesprochen. "Die ganze Halle war gegen uns. Doch die Leipzigerin hat daneben geworfen", erinnert sich Jochims. Hufschmidt ergänzt: "Nee, du hast ihn auch noch pariert." So oder so, die beiden Aldekerkerinnen und ihr Team sicherten sich das Ticket für die WM. Dass sie in Berlin siegen würden, hätten sie absolut nicht erwartet. "Unser Ziel war es, nicht Letzter zu werden, und plötzlich standen wir im Finale", sagt Jochims.

Und auch für die WM lautet das Ziel: "Nicht Letzter werden", sagt die Torhüterin. Hufschmidt ist etwas mutiger: "Wir wollen unser Bestes geben und schauen, wie weit wir damit kommen", sagt die 15-Jährige. Und sollte das nicht klappen, dann warten schließlich auch noch der Strand, die Einkaufsgeschäfte und vor allem viel Spaß unter den einzelnen Schulmannschaften - abseits des Platzes. "So ein Kulturaustausch ist immer wieder lustig", sagt Jochims, die aber topmotiviert ist. "Unser Vorteil ist, dass wir nicht so verbissen sind."

(RP)
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