Fußball Auf den SV Straelen wartet ein Top-Team

Straelen · Fußball-Oberliga: Am Sonntag gastiert der Tabellenzweite SV Straelen beim letztjährigen Vizemeister. Angepfiffen wird die Partie um 15 Uhr.

 Immer wieder schlugen die Straelener die Bälle in den gegnerischen Strafraum geschlagen. Meistens jedoch mit überschaubarem Erfolg.

Immer wieder schlugen die Straelener die Bälle in den gegnerischen Strafraum geschlagen. Meistens jedoch mit überschaubarem Erfolg.

Foto: Gerhard Seybert

Da verliert Oberliga-Aufsteiger SV Straelen sein Heimspiel gegen Speldorf mit 1:3 - und trotzdem entdeckt man auf Straelener Seite kaum ein trauriges Gesicht. Klar, gewinnen ist immer noch um einiges schöner als gute Miene nach einer Niederlage zu machen, aber die fast schon aufgeräumte Stimmung am vergangenen Sonntag im gut gefüllten Clubhaus schien nicht einmal aufgesetzt zu sein.

Einer der Gründe dafür könnte Angstgegner Speldorf gewesen sein, gegen den die Straelener seit drei Jahrzehnten nicht gewinnen konnten. Davon wusste jedenfalls Dieter Niersmans zu berichten. Wenn es so ist, dann ist es eben so. Gegen derart stabile Serien kann man nicht anspielen. Denn ansonsten wären es keine. Punkt. Aus.

Speldorfs Trainer Christian Mikolajczak hatte beim Eintreffen auf der Straelener Sportanlage von dieser Langzeit-Serie erfahren - zum ersten Mal, wie er bei der Pressekonferenz erzählte. "Dann bleibt das also so", sagte der ehemalige Fußball-Profi und ergänzte: "Ich freue mich." Das Grinsen als Ausdruck seiner Freude über den zu hoch ausgefallenen Sieg seiner Mannschaft und das Fortschreiben der Serie wollte gar nicht mehr aus seinem Gesicht weichen. Damit hob er sich von den auch nicht unglücklich aussehenden Anhängern der Grün-Gelben um einiges ab.

Spüren wir einem weiteren Grund für den Gemütszustand der SVS-Sympathisanten nach. Das ist dann wohl auch der eigentliche Grund dafür, weshalb Spieler wie Anhänger des SV Straelen weit von einer wie auch immer gearteten Depression entfernt waren. Sie hatten nämlich bei kühlem und windigem Herbstwetter einen unterhaltsamen Fußball-Nachmittag mit einer engen Folge von Tormöglichkeiten ihrer Mannschaft gesehen. Zum Haareraufen allerdings waren zwei Sachen: die Top-Angreifer des SV Straelen bekamen das Spielgerät nur einmal im gegnerischen Kasten unter. Und zum anderen hatte die Straelener Defensive bei den wenigen, aber effizient gesetzten Kontern der Gäste keine besonders lichten Momente. Wäre nur einer der misslichen Dinge zum Tragen gekommen, hätte Straelen wenigstens einen Punkt behalten - so aber hatte der Gegner das glücklichere Ende auf seiner Seite und sein Trainer einen vergnüglichen Rest-Sonntag.

Die Niederlage des bis dahin die Tabelle anführenden SV Straelen hat auch mit dazu beigetragen, dass die Mannschaften in der ersten Hälfte des Oberliga-Tableaus noch enger zusammenrückten. Der SC Düsseldorf-West, Vorgänger von Grün-Gelb als Aufsteiger, führt mit 25 Punkten das Klassement an, einen Zähler dahinter liegt jetzt der SV Straelen, und dann folgen mit drei Punkten Rückstand sieben Teams, die nur zwei Punkte auseinanderliegen.

Zum letzteren Pulk zählt auch Straelens sonntäglicher Gegner, die Spielvereinigung Schonnebeck, die in heimischer Umgebung bisher zu nahezu genauso vielen Punkten gekommen ist wie auswärts. Das sieht beim SV Straelen anders aus. Die Fußballer von Trainer "Didi" Schacht haben von ihren sieben Begegnungen auf fremdem Geläuf nur eines verloren und nehmen infolgedessen in der Auswärtstabelle den ersten Platz ein.

Man darf gespannt sein, ob die Straelener die Serie am Sonntag fortschreiben können. Denn sie treffen auf eine Essener Mannschaft, die nach ihrem Aufstieg in der Saison 2014/15 ihre dritte Spielzeit in der Oberliga verbringt. Und das machen sie unter Coach Dirk Tönnies, der bereits eine gefühlte Ewigkeit die sportliche Verantwortung bei der Spielvereinigung trägt, ausgesprochen gut: Platz fünf im ersten Oberliga-Jahr, Vize-Meister im zweiten. Aus dem letztjährigen Kader sind noch 15 Spieler dabei, ergänzt um einige vor allem junge, exzellent ausgebildete Fußballer. Sie alle wissen, wie man mit dem Ball umgeht - erst recht auf einem künstlichen Rasen.

(RP)
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