Handball ATV macht es erneut spannend

Handball · Nach überzeugendem Beginn tat sich der TV Aldekerk gegen MTV Dinslaken schwer, seine Serie fortzusetzen. Am Ende jedoch behielt der ATV im neunten Spiel in Folge zum achten Mal die Oberhand. Diesmal mit 30:29 (14:16).

 Ein Bild mit Symbolkraft: Für Dinslakens Spielertrainer Marius Timofte (r.) blieb, wie in dieser Szene durch den Aldekerker Tobias Culm zum Audruck gebracht, der Weg zum gegnerischen Tor weitgehend versperrt.

Ein Bild mit Symbolkraft: Für Dinslakens Spielertrainer Marius Timofte (r.) blieb, wie in dieser Szene durch den Aldekerker Tobias Culm zum Audruck gebracht, der Weg zum gegnerischen Tor weitgehend versperrt.

Foto: jürgen venn

Die Aldekerker Handballer stellen derzeit die Nerven ihrer Anhänger auf eine harte Probe. Nach dem mühevoll erreichten Unentschieden gegen Hamborn 07 und dem Last-Minute-Sieg bei der HSG Düsseldorf II erreichte der Spannungsbogen auch in der Partie gegen MTV Dinslaken wieder in den Schlussminuten seinen Kulminationspunkt.

Beim Stand von 30:29 bekamen die Gäste mit dem letzten, zentral ausgeführten Freiwurf noch die Möglichkeit, zum Ausgleich zu kommen. "Christian, sprich dich mit der Abwehr ab", rief Florian Lindenau von der Bank aus seinem jungen Torwart-Kollegen Christian Thommessen zu, während Dinslakens Spielertrainer Marius Timofte an der Freiwurflinie den Ball in den Händen knetete.

Der Rat von Außen war Gold wert. Plötzlich schien alles ganz einfach – die eine Ecke des Tores verriegelten die ausgestreckten Arme und Hände des Aldekerker Abwehrblockes, die andere übernahm Thommessen, der keine Mühe zu haben schien, den Wurf von Timofte abzuwehren. Damit hatten die Aldekerker Handballer innerhalb einer Woche ein zweites Mal im letzten Moment den Sieg gerettet. Einen Sieg, der vielleicht an einem noch dünneren Faden hing als vor einer Woche in Düsseldorf.

Dabei schien die Begegnung zwischen dem ATV und dem MTV, die die Rechtsrheinischen beim ersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften in dieser Saison mit neun Toren Unterschied für sich entschieden hatten, einen eindeutigen Verlauf zu nehmen. Wie von ihrem Trainer angemahnt, zeigte sich die Aldekerker Mannschaft von der ersten Minute an hellwach. In der Defensive schob sie Dinslakens Spielgestalter Marius Timofte weit vom eigenen Kreis weg, so dass dessen Schlagwürfe aus der Rückraummitte und die durch ihn ermüdend langsam praktizierten Anspiele an den Kreis wirkungsvoll reduziert wurden.

Ihren Angriff unterfütterten die Aldekerker – auch wenn ihnen aus der ersten Welle zunächst wenig gelang – mit reichlich Tempo und mit großer Treffsicherheit. 7:3 führte der ATV nach zehn Minuten und vieles schien – vergleichbar mit dem Spiel bei TuSEM II – einen vorhersehbaren Gang zu nehmen.

Doch in der Folge gesellten sich bei den Gastgebern zu dem einen oder anderen Fehlwurf Latten- und Pfostentreffer sowie technische Fehler – und knapp zehn Minuten später lagen die Dinslakener beim Stand von 13:11 mit zwei Treffern in Führung. Bis zum Seitenwechsel änderte sich an dem Vorsprung der Gäste nichts. Und so sah man, wie die Aldekerker Trainer Uwe Möcking und Burkhard Heesen vor dem Gang in die Kabine einige Zeit die Köpfe zusammensteckten. Offensichtlich brüteten sie über einem Alternativkonzept, wie sie wieder Leben in das zunehmend ideenlos wirkende Aldekerker Spiel bringen könnten.

Das nachhaltigste Ergebnis der Überlegungen war die Einwechslung von Can Greven, der dann auch gleich fünfmal in Serie traf. Dazu nahm die linke Außenposition für den bis dahin im Angriff glücklosen Stefan Pietralla Nachwuchsmann Maik Schäfer ein. Ergänzt wurde das taktische Konzept durch Wechsel zwischen Abwehr- und Angriffsformation sowie eine besser verteidigende Abwehrreihe, hinter der sich dann auch der mit den größeren Spielanteilen versehene Thommessen wirkungsvoll einbringen konnte.

Mit dem erfreulichen Ergebnis, dass der ATV ab der 37. Spielminute mit bis zu drei Toren in Führung lag. Die Gäste konnten in dieser Phase nur noch einmal zum 28:28 (50.) ausgleichen, was aber verdeutlicht, wie eng diese Partie die gesamte Zeit über blieb. Eben bis zum Freiwurf von Timofte nach Ablauf der Spielzeit.

(RP)
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