Lokalsport ATV hübscht seine Bilanz noch weiter auf

Aldekerk · Im Niederrheinderby der Handball-Oberliga beim TV Jahn Hiesfeld tat sich Tabellenführer TV Aldekerk schwer. Beim 29:28 (16:13) entschied am Ende nur ein Treffer über den Sieg des ATV, der mit vier Punkten Vorsprung ins neue Jahr geht.

 Fabian Schneider brachte es mit 8/3-Treffern erneut auf eine starke Quote. Einige seiner Würfe jedoch, darunter zwei Siebenmeter, verfehlten ihr Ziel. Zudem schien der Aldekerker Linksaußen mit einigen Entscheidungen der Schiedsrichter gegen ihn überhaupt nicht einverstanden zu sein.

Fabian Schneider brachte es mit 8/3-Treffern erneut auf eine starke Quote. Einige seiner Würfe jedoch, darunter zwei Siebenmeter, verfehlten ihr Ziel. Zudem schien der Aldekerker Linksaußen mit einigen Entscheidungen der Schiedsrichter gegen ihn überhaupt nicht einverstanden zu sein.

Foto: Gerhard Seybert

Vor der Auswärtsbegegnung der Aldekerker Handball-Männer beim TV Jahn Hiesfeld hatte Achim Schürmann die Glückwünsche für eine außergewöhnlich gut verlaufende Hinrunde noch abgelehnt. Mit der Bilanz von zehn Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage wollte sich der Aldekerker Coach nicht zufrieden geben. In Abwandlung der Aussage des italienschen Fußballtrainers Giovanni Trappatoni war Schürmann nämlich "mit diesem Jahr noch nicht fertig". Mit einem weiteren Sieg wollte er den Spitzenplatz in der Liga ausbauen. Dabei hatte er Borussia Mönchengladbach im Auge, das bei den stark aufstrebenden Panthern vor einer anspruchsvollen Hürde stand.

"Doch erst einmal müssen wir die Hausaufgaben machen", sagte Schürmann vor der Partie mit den "Veilchen". Dort entwickelte sich ein Spiel, bei dem die erfahrenen Drittliga-Schiedsrichter Gillmann/Aniol mit einigen Entscheidungen unnötig oft in den Mittelpunkt rückten. So hatte Aldekerks Co-Trainer Jens Schnaithmann, der nach dem Ausfall von Can Greven und dem grippegeschwächten Einsatz von Christoph Kleinelützum die Aldekerker Abwehr stabilisieren sollte, bereits nach 20 Minuten seine zweite Zeitstrafe abzusitzen.

Nicht viel anders brachten die Männer in Gelb vor den Augen des Schiedsrichter-Nachwuchskaders das Spiel über die Bühne. "Gefühlt hatte ich den Eindruck, dass wir die gesamte Zeit in Unterzahl waren", sagte Schürmann, der sich verkniff, die Leistung der Schiedsrichter an diesem Abend zu bewerten. Aus Sicht des Aldekerker Trainers war bei ihnen jedenfalls nicht der Grund zu suchen, "dass wir im Vergleich zu unseren bisherigen Spielen ungewöhnlich viele Torchancen vergeben haben".

Die Aldekerker bekamen von Beginn an einen guten Zugriff auf das Spiel. In der Abwehr blockten sie zahlreiche Bälle, nachdem sie sich auf Hiesfelds "Halbe" Niklas Weghaus und Maximilian Reede gut eingestellt hatten. Nach mit Tempo herausgespielten Toren lag der ATV nach zehn Minuten mit 6:2 vorne und zwang Hiesfelds Coach Matthias Waclawczyk dazu, die erste Auszeit in diesem Spiel zu nehmen. Auf ein besseres Gleis kam das Hiesfelder Spiel dadurch aber nur kurzzeitig. Bei einem Vorsprung von 16:12 vergab Tobias Culm kurz vor der Pause aus freier Position die Chance, den ATV auf fünf Tore wegzubringen.

Das gelang den Aldekerkern nach dem Seitenwechsel aber trotzdem, weil sie sehr gut in die zweite Halbzeit kamen und es ihnen gelang, im Angriff ihren klar strukturierten Konzepthandball mit wenigen Fehlern durchzubringen und durch konzentriertes und zupackendes Auftreten in der Abwehr den Gegner zu Ballverlusten zu zwingen. Innerhalb von zehn Minuten hatte der ATV die Pausenführung von 16:13 auf 23:17 ausgebaut. Als bei einigen vergebenen Würfen von Fabian Schneider die Schiedsrichter auf Vorteil und nicht Foul entschieden, zudem zeitgleich Lukas Hüller und Thomas Jentjens für zwei Minuten auf die Bank mussten, kämpfte sich die junge Hiesfelder Mannschaft mit einer tollen Moral ins Spiel zurück. Innerhalb von sechs Minuten brachten sie es trotz eines von Florian Lindenau gehaltenden Strafwurfs auf 7:1-Tore und glichen auf 24:24 (46.) aus.

Kurz darauf fanden sich die Hiesfelder für zwei Minuten in doppelter Unterzahl wieder, Aldekerk setzte sich daraufhin auf zwei Tore ab, nach einem Kempa-Tor von Kleinelützum auf Pass von Culm beim Stand von 29:26 (28) sogar auf drei. Doch immer noch nicht waren die Hiesfelder abgeschüttelt, die nach einer Auszeit durch zwei schnelle Tore von Christian Mergner wenige Sekunden vor dem Ende auf 28:29 herankamen. Die zum Sieg noch fehlenden Sekunden holten die Grün-Weißen dann trotz offener Verteidigung der Heimmannschaft routiniert von der Uhr.

Auffälligster Aldekerker Spieler war wenige Stunden vor seinem 19. Geburtstag Lukas Hüller, der die meiste Zeit über die Angriffe seiner Mannschaft koordinierte und mit erfolgreich abgeschlossenen Einzelaktionen den Ball insgesamt acht Mal in den gegnerischen Maschen unterbrachte. Zudem machte er auf der Spitze der Aldekerker Abwehr einen guten und effizienten Job.

Die Aldekerker hatten also mit einem "dreckigen Sieg", wie Schürmann formulierte, ihre Hausaufgaben erledigt. Für ihr komplettes Weihnachtsglück sorgten dann 24 Stunden später die Panther, die Gladbach mit 38:30 besiegten. Die Aldekerker gehen damit als Tabellenerster mit vier Punkten Vorsprung ins neue Jahr.

(RP)
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