Sportschießen Anna und Hannah fahren zur Europameisterschaft
Kevelaer · Kevelaerer Sportschützinnen Anna Janssen und Hannah Wehren gehen im März bei den Titelkämpfen in der estnischen Hauptstadt Tallinn an den Start.
Anna Janssen und Hannah Wehren von der Schießsportgemeinschaft (SSG) Kevelaer können ihre Koffer packen. Bei der EM-Qualifikation der Luftgewehr-Schützen, die am Wochenende in Wiesbaden ausgetragen wurde, lösten sie ihr Ticket für die Europameisterschaft, die vom 5. bis 15. März in der estnischen Hauptstadt Tallinn stattfindet.
Die Wettkämpfe bei den Seniorinnen wurden einmal mehr von der Kevelaerer Ausnahmeschützin Anna Janssen dominiert. Bei einem strammen 60-Schuss-Programm, das dreimal geschossen werden musste, ließ die 21-jährige Studentin keine Zweifel aufkommen, wer den Schießstand als Siegerin verlassen würde. Im entscheidenden dritten Durchgang erzielte sie herausragende 633,5 Ringe und setzte sich mit deutlichem Vorsprung auf die Zweitplatzierte Vanessa Gleißner (630,1) durch. „Ich bin sehr erleichtert, dass ich die Qualifikation so gestalten konnte. Vor allem der letzte Durchgang hat gezeigt, was mit konsequenter Arbeit alles möglich ist“, sagte die Sportschützin aus der Marienstadt.
Zur Verdeutlichung: Die Schallmauer liegt bei 630 Ringen – ab hier fängt der Spitzensport an. Um diese ominöse Grenze zu knacken, muss bei 60 Schüssen die im Durchmesser gerade einmal 0,5 Millimeter kleine Zehn möglichst mittig getroffen werden, um einen Schnitt von 10,5 zu schießen. Sollte „Gold-Anna“ ihre Form bis zur Europameisterschaft konservieren und ihr Qualifikations-Ergebnis wiederholen können, wird man mit ihr auf jeden Fall bei der Medaillenvergabe rechnen müssen.
Aber auch der SSG-Nachwuchs zeigte in Wiesbaden seine Klasse. Für ihren Verein war die in Uedemerbruch wohnende Hannah Wehren am Start. Die 18-jährige Schülerin machte es besonders spannend. Mit einem Gesamtergebnis von 1870,2 landete sie mit einem Minimalvorsprung von 0,1 Ringen auf dem dritten Platz.
Die Ergebnisse dieser Qualifikation sind keine endgültigen Nominierungen, sondern dienen als Vorschläge für den Bundesausschuss Spitzensport, der am 31. Januar die endgültige Entscheidung trifft, wer nach Tallinn reist. Abweichungen von den Quali-Ergebnissen werden jedoch nicht erwartet.