Handball Das Torspektakel des Tabellenführers

Kerken · Handball-Regionalliga: Der TV Aldekerk begeistert die Zuschauer in der Vogteihalle mit einem 41:31 gegen die SG Langenfeld und grüßt nach drei Spieltagen vom Platz an der Sonne. Die Mannschaft hat bereits 108 Treffer erzielt.

 Der Aldekerker Linksaußen Christopher Tebyl war am Samstagabend der überragende Mann in der Vogteihalle.

Der Aldekerker Linksaußen Christopher Tebyl war am Samstagabend der überragende Mann in der Vogteihalle.

Foto: Norbert Prümen

Tschingderassabum – da war er wieder, der Zillertaler Hochzeitsmarsch. Ausgelassen wie kleine Kinder feierten die Spieler des Handball-Regionalligisten TV Aldekerk auf dem Parkett der Vogteihalle den 41:31 (20:15)-Heimerfolg gegen die SG Langenfeld. Weil interaktiv.Handball, wie sich die SG Ratingen inzwischen schimpft, im Heimspiel gegen TSV Bonn nicht über ein 36:36 hinauskam und Topfavorit TV Korschenbroich mit 19:24 beim BTB Aachen patzte, grüßt der ATV wegen des besseren Torverhältnisses vor Ratingen von der Tabellenspitze.

Die Tabelle ist nach drei Spieltagen ganz nach dem Geschmack von Statistikfreunden. Der Spitzenreiter hat bislang die meisten Gegentreffer in der Liga kassiert (94). Beeindruckend ist aber auch der Bestwert auf der anderen Seite. 108 Tore hat der TV Aldekerk bislang geworfen – die Angriffsmaschinerie der Grün-Weißen läuft bereits in der Anfangsphase der Saison auf Hochtouren.

Wie schon eine Woche zuvor in Gummersbach beim HC Gelpe/Strombach legten die Hausherren einen Raketenstart hin. Jeder Angriff ein Treffer, auf der anderen Seite Hexer Paul Keutmann im Tor – 3:0 nach drei Minuten. Doch so ging es nicht weiter. Begünstigt durch zwei Zeitstrafen gegen Thomas Jentjens und Jonas Mumme kämpften sich die Gäste zurück in die Partie und lagen nach elf Minuten mit 5:4 in Führung. Es sollte sich um den einzigen Aldekerker Rückstand handeln.

Die Gastgeber traten nun das Gaspedal langsam aber kontinuierlich durch und brannten ein Feuerwerk ab, das die Zuschauer zu Szenenapplaus bewegte. Fünf Tore betrug der Vorsprung nach 22 Minuten, den die Grün-Weißen bis zur Halbzeitpause nicht mehr aus der Hand gaben. „Zwei, drei Gegentore weniger, und wir wären sehr nahe an einem perfekten Spiel gewesen“, sagte ATV-Trainer Nils Wallrath.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs erlebten die Zuschauer ein wahres Torfestival. Drei Treffer in einer Minute waren keine Seltenheit und bereiteten Hallensprecherin Andrea Niederholz Schwierigkeiten, mit den Durchsagen nachzukommen. Nach gerade einmal fünf Minuten hatten sich die Gäste bis auf einen Treffer herangepirscht, doch dann war Schluss mit lustig. Der Siegeszug des TV Aldekerk nahm seinen Lauf. 31:24 nach 45 Minuten durch Neuzugang Cedric Linden, der seine ersten Treffer für den ATV erzielte.

Der „unheimliche Paul“ brachte zwischen den Pfosten wieder einmal die gegnerischen Angreifer zur Verzweiflung. Und Marcel Görden unterstrich als Abwehrspieler und Kreisläufer seine Extraklasse. Sven Upietz machte nach 57 Minuten die „40“ voll. Beim Stand von 41:31 wurde die Partie abpfiffen.

„Aldekerk hat genau das gemacht, womit wir gerechnet hatten, aber meine Spieler haben nicht umgesetzt, was sie machen sollten“, sagte Gäste-Trainer Lars Bümner. „Wir haben uns gewissenhaft auf das eigenwillige Spiel der Langenfelder vorbereitet. Unser Matchplan ist voll aufgegangen. Jetzt muss ich mit den Jungs ein Bier in der Kabine trinken“, meinte Nils Wallrath und ließ sich nicht lange aufhalten.

Die Auszeichnung „Mitarbeiter des Tages“ ging diesmal an Christopher Tebyl. Der torgefährliche Linksaußen hatte sich diese auch redlich verdient.

TV Aldekerk: Keutmann, Schoemackers – Jentjens (8), Tebyl (7), Jonas Mumme (7), Julian Mumme (5), Görden (4), Linden (3), Küsters (3), Upietz (2), Gentges (2), Grützner.

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