Handball Aldekerkerinnen fahren zur Schul-WM

Aldekerk · Für die Handballerinnen an der Liebfrauenschule Mülhausen rückt die Weltmeisterschaft der Schulmannschaften der Mädchen näher. Nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft geht es nun in die Türkei – aber noch fehlt Geld.

 Zum Team der Liebfrauenschule Mülhausen gehören auch die ATV-Handballerinnen Jessica Jochims, Birga van Neerven und Katharina Hufschmidt.

Zum Team der Liebfrauenschule Mülhausen gehören auch die ATV-Handballerinnen Jessica Jochims, Birga van Neerven und Katharina Hufschmidt.

Foto: Kaiser

Für die Handballerinnen an der Liebfrauenschule Mülhausen rückt die Weltmeisterschaft der Schulmannschaften der Mädchen näher. Nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft geht es nun in die Türkei — aber noch fehlt Geld.

Halbzeit ist bei der Mädchen-Handballmannschaft der Liebfrauenschule Mülhausen angesagt. "Wir haben genau die Hälfte der Reisekosten für unsere zehn Handballerinnen zusammen", erzählt Michaela Hufschmidt. Die Mutter einer der Spielerinnen und gleichzeitig Jugendwartin des TV Aldekerk, mit dem die Liebfrauenschule seit drei Jahren im Handball kooperiert, hat gemeinsam mit Kerstin Jochims, Mutter einer weiteren Spielerin, die Koordinierung der Sponsorengelder übernommen.

Auch drei Handballerinnen des ATV werden demnächst ihre Sachen packen, um zur WM in die Türkei zu fliegen: Jessica Jochims, Birga van Neerven und Katharina Hufschmidt. die beiden Erstgenannten gehören zur Bundesliga-Mannschaft des ATV. Angst, dass die Spielleistungen der Mädels im Verein durch die Doppelbelastung leidet, hat Hufschmidt nicht. "Die treffen sich für das zusätzliche Training während der Schulzeit und werden einige Samstage einschieben", sagt die ATV-Jugendwartin. Treffen könnte den ATV nur, wenn seine A-Mädchen nicht wieder für die Bundesligarunde gesetzt werden und stattdessen in die Qualifikation müssten. "Der Termin dafür ist genau an dem Wochenende, an dem die Mädchen in der Türkei sind. Das wäre hart", sagt Hufschmidt. Ob es zu dieser Überschneidung kommt, entscheidet sich frühestens Anfang März.

Mitschülerin Birga van Neerven spielt für den ATV in der weiblichen C-Jugend. Sie wird bei der WM wohl nicht teilnehmen dürfen. Der Grund dafür: Sie ist zu jung. Teilnehmen dürfen nur Spielerinnen der Jahrgänge 1996 bis 1998, Birga ist von 1999. "Das ist ein echter Wermutstropfen", sagt Hufschmidt. Denn immerhin hat die Handballerin den Titel mit vorbereitet. "Wir versuchen aber alles, dass sie auf jeden Fall mitfahren und im olympischen Dorf wohnen darf", gibt die Jugendwartin sich optimistisch. "Sie gehört mit zum Team."

Bis es los geht, werden noch fleißig Sponsorengelder gesammelt, um den Mädchen ihren großen Traum von der WM zu erfüllen. 10 000 Euro werden benötigt, damit das Team ins türkische Trabzon am Schwarzen Meer fliegen und an der Handballweltmeisterschaft der Mädchen-Schulmannschaften vom 20. bis 28. Juni 2014 teilnehmen kann.

Die Qualifikation dafür hat sich die Mannschaft im letzten Jahr hart erarbeitet. Nach einem Sieg in der Kreismeisterschaft und zwei siegreichen Runden auf der Regierungsbezirksebene ging es im April vergangenen Jahres nach Berlin zur deutschen Schulmeisterschaft. Aus allen 16 Bundesländern traten die Siegerteams an. "Es ist enorm, was die Mädchen in Berlin geleistet haben. Sie kommen alle aus verschiedenen Vereinen und sind damit eine zusammengewürfelte Schulmannschaft. Unter diesen Voraussetzungen gegen Teilnehmerinnen aus Handballinternaten zu siegen, die jeden Tag trainieren, dass war schon eine Leistung", lobt Mathe- und Physiklehrer Horst Simons, der die Mannschaft trainiert. "Dass wir in Berlin siegen würden, hätten wir nicht erwartet. Unsere Zielsetzung war, nicht Letzter zu werden, und auf einmal standen wir im Finale", erzählt Anne (17 Jahre).

Ihre sportliche Fahrkarte haben sich die zehn Spielerinnen damit gesichert. Nun geht es noch darum, dass die Reisekosten für Flug, Unterkunft und Verpflegung gestemmt werden. "Pro Mädchen liegen die Kosten bei 1000 Euro. 5000 Euro konnten wir bis jetzt dank Unterstützung ansparen", sagt Hufschmidt. Neben dem Förderverein der Schule und weiteren Sponsoren gewannen Hufschmidt und Jochims den Westdeutschen Handballverband, Deutschen Handballbund und Freundeskreis des Deutschen Handballs ebenfalls als Sponsor.

"Jeder Cent hilft uns ein Stück weiter", betont Jochims. Während die beiden weiter fleißig Firmen, Versicherungen & Co. zwecks Sponsoring ansprechen, trainieren die Mädchen indes nicht nur fleißig als Schulmannschaft unter der Leitung von Simons, sondern auch in den vier Vereinen, aus denen sie kommen. "Wir werden bei der Weltmeisterschaft unser Bestes geben", versprechen sie unisono.

(bimo)
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