Fußball Alarm: Die Verteidigung rennt davon

Die Ausbeute des Fußball-Oberligisten SV Straelen im Spieljahr 2007 ist mit mager recht wohlwollend umschrieben. Aus den Spielen gegen Bonn, Solingen, Bergisch Gladbach, Aachen und Homberg sicherte sich die ranghöchste Mannschaft des Gelderlandes zwei Zähler. Damit führen die Grün-Gelben zumindest die Rangliste „schwächstes Team 2007“ souverän an. Kein Team sammelte in diesem Jahr weniger Punkte ein. An der Analyse, warum der so stark gestartete Aufsteiger derzeit recht souverän in der Tabelle durchgereicht wird, arbeitet die Stabsabteilung des SV Straelen wohl akribisch. Immer wieder gerne als Grund herangezogen wird, dass einige Aktive des SVS ziemlich viel im Kopf haben, nur nicht mit aller Macht Punkte für die Grün-Gelben einzusammeln. So ist es perfekt, dass sich die in den ersten Partien sehr ordentlich präsentierte Hintermannschaft komplett verabschieden wird.

Zukunftsgedanken

Der Mann, der seit Jahren hinten links beim SVS abräumt, wird den Verein verlassen: Edib Mujovic (26) ist nach einem Gespräch mit SVS-Chef Hermann Tecklenburg zu der Erkenntnis gekommen, dass es besser sei, den Verein zu verlassen. Mujovic: „Ich muss an meine Zukunft denken. Ich kann noch ein, zwei Jahre Fußball spielen und dann? Die Vorstellungen zwischen dem SVS und mir langen zu weit auseinander.“ An seine Zukunft denkt auch Michél Kniat (21), den der SVS gern halten möchte, der aber lieber höher spielen will. Er soll Kontakte zu Alemannia Aachen haben. Der nächste, der am Saisonende mit Blumen bedacht wird, ist Adin Muminovic (28). „Es steht fest. Ich gehe auf jeden Fall. Was derzeit bei uns läuft ist irgendwie überraschend und auch traurig. Seit der Winterpause ist der Wurm drin. Irgendwie sind einige Leute im Kopf nicht ganz frei“, so der lange Innenverteidiger. Der „Kran von Straelen“ wird mit TuRU Düsseldorf in Verbindung gebracht. Zudem wird Muminovic Mitte des Jahres als Bezirksleiter bei der Firma „Wenn ich groß bin, dann will ich auch mal Spießer werden…“ anfangen. Sprich: der LBS. Der gelernte Diplom-Immobilien-Ökonom wartet seit 2005 auf einen Job bei Tecklenburg: „Das war für mich damals ein Grund, nach Straelen zu wechseln. Irgendwann habe ich mich eben selbst um eine Arbeit gekümmert.“

Dave Joosten (26), Niederländer in Diensten des SV Straelen, der eigentlich für die Spielkultur zuständig sein sollte, wird den Verein ebenfalls definitiv verlassen. Er ist selbständig und hat ein Kopiergeschäft in den Niederlanden. Ihm ist der Aufwand zu groß, den man als Oberligaspieler betreiben muss. Da wohl auch Nedjac Dragovic (22) gehen wird, hat der SVS hinten reichlich Platz für neues Fachpersonal. Die Verteidigung blutet derzeit aus.

(RP)
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