Fußball Abwehr-Asse für die Mission Aufstieg

Straelen · Tabellenführer SV Straelen stellt den torgefährlichsten Angriff der Landesliga. Jetzt haben die Verantwortlichen ihr Augenmerk auf die Abwehr gerichtet und zwei Neuzugänge verpflichtet, die bereit für höhere Aufgaben sind.

Vor gerade einmal neun Jahren stand Daniel Vogel noch am Beginn einer hoffnungsvollen Karriere. Nachdem er sämtliche Nachwuchs-Mannschaften von Borussia Mönchengladbach durchlaufen hatte, wechselte der damals 19-Jährige im Sommer 2008 in die "U 23"-Auswahl des Bundesligisten und trainierte regelmäßig mit den Profis. Der ganz große Durchbruch blieb ihm allerdings verwehrt. Mehrfach warfen Verletzungen den talentierten Verteidiger zurück.

Zwei Jahre später wechselte Vogel zum niedersächsischen Oberligisten Goslarer SC, später war er für mehrere westfälische Ober- und Verbandsligisten (Roland Beckum, Westfalia Wickede und Lüner SV) im Einsatz. Nach einer durchwachsenen Hinrunde mit elf Einsätzen für den VfL Jüchen-Garzweiler (aktuell Tabellendreizehnter in der Landesliga Niederrhein, Gruppe 1) möchte es der mittlerweile 27-Jährige noch einmal wissen. Und beteiligt sich ab sofort an der "Mission Aufstieg" des Landesliga-Tabellenführers SV Straelen.

"Wir waren spätestens zum Handeln gezwungen, nachdem sich Andre Laarmanns zu Beginn der Winterpause abgemeldet hatte", sagt Trainer Stephan Houben, der von einem Bekannten den Tipp bekommen hatte, sich doch einmal Daniel Vogel näher anzuschauen. Gesagt, getan: Der ehemalige Regionalligaspieler, der seine Stärken als Innenverteidiger und Abräumer vor der Abwehr hat, trug am 6. Januar im Test beim MSV Duisburg als Gastspieler erstmals das grün-gelbe Trikot. Das Abwehr-Ass demonstrierte sofort seine Qualitäten. Inzwischen haben die Straelener Verantwortlichen Nägel mit Köpfen gemacht und mit dem VfL Jüchen-Garzweiler die Freigabe-Modalitäten erledigt - Daniel Vogel ist ab sofort spielberechtigt.

Dem Neuzugang eilt ein glänzender Ruf voraus. "Der Daniel gibt immer Vollgas, unterscheidet nicht zwischen Training, Freundschaftskick und Punktspiel", urteilte etwa Pascal Friedrich, Mittelfeldspieler des SC Wegberg-Beeck, vor einiger Zeit über seinen langjährigen Weggefährten in der Borussia-Jugend. "Daniel Vogel ist mit seiner Vita eigentlich ein Regionalliga-Spieler. Eine wertvolle Verstärkung für uns", sagt Ilja Ludenberg.

Der Sportdirektor des SV Straelen hatte zuvor bereits einen weiteren Hochkaräter verpflichtet, der in der Landesliga-Rückrunde ebenfalls die Defensive des Titelaspiranten von der Römerstraße stabilisieren soll. Der 23-jährige Pascal Schmitz, den Stephan Houben noch aus seiner Zeit beim 1. FC Mönchengladbach kennt, soll an der Seite von Fabio Ribeiro die gegnerischen Angriffe nach Möglichkeit schon im Keim ersticken. Außerdem soll Schmitz die Fähigkeit mitbringen, seine Vorderleute mit "tödlichen Pässen" zu füttern.

"Es ist in jedem Fall so, dass wir ab sofort taktisch flexibler auf den jeweiligen Gegner reagieren können", sagt der Trainer, der noch nicht weiß, wann er mit dem dritten Neuzugang planen kann. Der Wechsel von Angreifer Rene Jansen steht zwar fest. Doch die Spielberechtigung entwickelt sich momentan etwas zur Hängepartie, weil die VSF Amern noch keine Freigabe erteilt haben.

Nichts Neues gibt es derweil von Andre Laarmanns und Angreifer Besar Amzai, die sich noch im alten Jahr abgemeldet hatten, weil sie offenkundig für sich zu wenig Perspektiven sahen. Beide haben noch keinen neuen Verein gefunden, während sich Marcel Schütze als dritter Abgang bekanntlich dem Ligarivalen SV Sonsbeck angeschlossen hat.

Bevor es am 5. März mit dem Derby beim Nordrivalen 1. FC Kleve wieder ernst wird, erhalten die Straelener Verstärkungen noch reichlich Gelegenheit, sich an ihre neuen Mannschaftskameraden zu gewöhnen. Die Verantwortlichen haben insgesamt neun Testspiele vereinbart, damit die folgenden 15 Hürden in Richtung Oberliga gemeistert werden können. Los geht's am Samstag, 28. Januar, mit dem Auftritt beim A-Ligisten Rheydter SV, bei dem die Mönchengladbacher Ex-Profis Rene Schnitzler und Lawrence Aidoo als Trainer wieder bessere Zeiten einläuten sollen.

(RP)
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