Fußball Abstiegskrimi an der Straelener Römerstraße

Straelen · Fußball-Landesliga: Der SV Straelen empfängt am Sonntag um 15 Uhr den VfL Tönisberg. Beide Mannschaften stehen auf Abstiegsplätzen.

 Nachdem Philipp Brouwers in Odenkirchen seine fünfte gelbe Karte absitzen musste, steht er morgen gegen Tönisberg wieder auf dem Platz.

Nachdem Philipp Brouwers in Odenkirchen seine fünfte gelbe Karte absitzen musste, steht er morgen gegen Tönisberg wieder auf dem Platz.

Foto: Seybert

Morgen Nachmittag wird es auf der Platzanlage an der Römerstraße knistern. Abstiegskampf in Reinkultur mit all seinen Begleiterscheinungen ist angesagt, wenn der Tabellenelfte VfL Tönisberg auf den einen Platz besser in der Tabelle positionierten SV Straelen trifft. Die Gäste stehen auf einem direkten Abstiegsplatz, während den Grün-Gelben auf Platz zehn wenigstens die Tür zur Teilnahme an der Abstiegsrelation offen steht. Darüber könnte die Mannschaft von Trainer Sandro Scuderi dem Abstiegsgespenst dann doch noch auf den allerletzten Drücker ein Schnippchen schlagen. So wie vor zwei Jahren, als Trainer Stefan Janssen der Straelener Mannschaft über eine erfolgreich bestandene Extrarunde nach der Meisterschaft den Landesligaverbleib sicherte.

Doch so weit ist es noch gar nicht. Denn es steht nirgendwo in Stein gemeißelt, dass der SV Straelen auch nach den jetzt noch anstehenden zwei Meisterschaftsrunden auf einem Relegationsplatz die Saison abschließen wird. Das Spiel, das in die eine wie auch die andere Richtung vorentscheidend darüber Auskunft geben wird, steht morgen auf dem Spielplan. Tönisberg, das sich im Übrigen in der vergangenen Saison erst über die Abstiegsrelegation rettete, und Straelen trennen bei nahezu identischem Torverhältnis drei Punkte. Das heißt: Gewinnt Tönisberg auch nur mit einem Tor Unterschied, drückt es seinen morgigen Gegner vor dem letzten Spieltag noch tiefer ins Schlamassel. Ein Unentschieden würde zwischen beiden Mannschaften alles beim Alten lassen, allerdings kämen die Straelener durch den Punktgewinn bis auf einen Zähler an die morgen spielfreien Vereinigten Sportfreunde (VSF) aus Amern heran. Der letzte Spieltag wäre dann an Brisanz kaum noch zu überbieten. Zumal der SVS im Stadtderby bei den schon abgestiegenen Sportfreunden gefordert ist und Amern bei der womöglich endgültig geretteten Viktoria Goch antreten muss. Der VfL Tönisberg genießt zum Meisterschaftsausklang Heimrecht gegen Absteiger GSV Moers. Da brauen sich möglicherweise Konstellationen zusammen, die man Anhängern einer Mannschaft selbst bei guter körperlicher Verfassung nicht wünscht.

Die Lage ist, wie sie ist. Der enorm fleißige Sandro Scuderi macht im Vorfeld des so enorm wichtigen Spiels gegen Tönisberg einen gefassten Eindruck. Er vertraut seiner Mannschaft, die am Pfingstmontag kurz vor Schluss unter sehr unglücklichen Umständen um einen Punkt gebracht wurde. Der Straelener Sebastian Clarke hatte seiner Mannschaft nach einer Stunde mit einem wuchtigen Kopfball aus zentraler Position vor dem Tor zum Ausgleich verholfen. Die nahezu letzte Aktion in diesem Spiel führte dann zur Straelener Niederlage. Es ist eine Nachlässigkeit gewesen, die zu einem Freistoß führte, der zum zweiten und entscheidenden Gegentreffer führte. David Kalokoh leistete mit einem "überflüssigen Foul, das ihm auch noch die zweite gelbe Karte in diesem Spiel einbrachte", wie Scuderi anmerkt, seiner Mannschaft einen Bärendienst. Denn Straelens Sturmführer wird morgen seine Gelb-Rotsperre absitzen müssen und auf dem Spielfeld zwangsläufig fehlen. "Andere, die in Odenkirchen nicht dabei sein konnten, kommen indes zurück", entgegnet Trainer Scuderi, der an den dribbelstarken Philipp Brouwers und spielerisch ebenfalls starken Sebastian Kaczmarek denkt.

Hoffnung auf eine Rückkehr in das Team hatte Scuderi vor der gestrigen Trainingseinheit auch noch bei Daniel Lukaschek. "Dagegen wird Fabian Hermens definitiv fehlen", sagt Scuderi, der trotzdem einen zuversichtlichen Eindruck vermittelt, dass es nach dem Spiel um Grün-Gelb besser aussieht als noch zum jetzigen Zeitpunkt. Aber der Straelener Coach weiß auch, was dazu nötig ist. Jeder seiner Spieler von der Eins bis zur 14 oder 15 müsse mehr als 100 Prozent abrufen. "Man spürt zwar, dass es vor Spannung knistert, wir dürfen uns davon aber nicht zu sehr anfassen lassen", sagt der Trainer.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort