Lokalsport 14-Jähriger ist erfolgreich auf dem Eis
Broekhuysen · Der Broekhuysener Justus Jahn will Anfang März bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin dabei sein. Über 3000 Meter belegt er derzeit Platz drei der Weltrangliste. Deutschlandweit ist er der Zweitschnellste.
Von wegen seichtes Dahingleiten, Eislaufen ist richtig Arbeit. Fasziniert von der Sportart in der Kälte ist der 14-jährige Justus Jahn. "Das Besondere ist, dass Eislaufen physikalisch gar nicht geht, da man nur auf einer Außenkante steht, so dass der Mensch eigentlich umkippen müsste", erläutert der Eisschnellläufer. Es braucht schon viel Körperbalance, um den Lauf auf dem Eis zu beherrschen. Justus ist auf dem Weg, das zur absoluten Perfektion zu bringen. Der 14-jährige Broekhuysener ist auf Platz drei der Weltrangliste über 3000 Meter in seiner Altersklasse, deutschlandweit belegt er Rang zwei.
Seine Leidenschaft fürs Eis entdeckte Justus bereits im Grundschulalter. Alles begann mit einer Eislauf-AG der St. Amandusschule Herongen. Schnell war Justus, und auch dem Trainer klar, dass der Nachwuchs-Eisläufer Talent hat, eben die gewisse Begabung das eigentlich physikalisch Unmögliche zu schaffen. Er kann sich nicht nur irgendwie auf dem Eis bewegen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren, sondern ist dabei auch noch sehr schnell. Dazu macht es dem 14-Jährigen auch noch viel Spaß. "Ich bewege mich sehr gerne und mag die Anstrengung. Zudem benötige ich eine Menge an Konzentration, um die Technik zu beherrschen." Bei Überprüfungswettkämpfen, wie demnächst in Inzell, wird regelmäßig geschaut, um wie viel er sich seit dem vergangenen Wettkampf verbessert hat.
Noch bis vergangenes Jahr kam sein stärkster Konkurrent aus Soest. "Mit dem ist jetzt Gleichstand", sagt Justus. "Wir machen jetzt viel zusammen, sind sozusagen Kollegen." Die neue Konkurrenz kommt aus Dresden und Berlin. "Die Dresdener sind die Schnellsten, der Berliner ist der Beste deutschlandweit. Er ist weit oben in der Weltrangliste." Noch am Wochenende hieß es Kräfte messen in Dresden. Doch Justus stürzte. "20 Meter vor dem Ziel", erinnert er sich. Zum Glück war die Folge nur eine Schürfwunde. Wäre Justus nicht gefallen, wäre er über 1500 Meter Dritter geworden. Das ist "richtig schade", sagt Justus.
Um sich für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren, fehlen ihm noch die 1000 Meter. Die Qualifikation für die 500, 1500 und 3000 Meter hat er schon. Eine Trennung zwischen Sprint und Langstrecke gibt es in seiner Altersklasse noch nicht. Justus zählt sich ganz klar zu den Langstreckenläufern. Es ist jetzt seine vierte Saison, die er läuft.
Heimisch ist er beim Eisschnelllaufclub Grefrath. Sein nächstes Ziel ist der Wechsel vom D in den D/C-Kader. Das richtige Alter hat er, jetzt müssen nur noch die Zeiten stimmen. Im Unterschied zum D-Kader würde er beim D/C-Kader auf Lehrgänge fahren. "Die sind teilweise auch während der Schulzeit. Aber solange ich das mit der Schule hinbekomme, ist das kein Problem", sagt Justus selbstbewusst. Um weiterzukommen, geht es für den 14-Jährigen sechsmal in der Woche zum Training nach Grefrath, wenn ein Wettkampf ansteht siebenmal, in den Ferien sogar achtmal. Dann wird am Samstag morgens und abends trainiert.
Im Sommer steht vor allem Krafttraining auf dem Programm oder es geht zum Eislaufen nach Inzell. "Da gibt es richtig gutes Eis, das beste in Deutschland", sagt der junge Eisschnellläufer. Ihm ist es ernst. Deswegen achtet er auf seine Ernährung. Vor einem Wettkampf wird gut gefrühstückt und am Abend vorher gibt es reichlich Kohlenhydrate. "Nudeln, möglichst viele, damit kann man nicht viel falsch machen", sagt Justus. Wenn er alt genug ist, will er an den Olympischen Spielen teilnehmen. "Ich will so weit wie möglich kommen", sagt der Broekhuysener.
