Fußball 1. FC Kleve dominiert klar das Kreisderby

Wachtendonk · Fußball-Landesliga: 1. FC Kleve – TSV Wachtendonk/Wankum 3:0 / Simrodt und Goldau vom Platz

 Was macht in dieser Szene der Ex-Straelener Max Stellmach (Bildmitte)? Ein Tor jedenfalls war dem Klever Angreifer gestern nicht vergönnt.

Was macht in dieser Szene der Ex-Straelener Max Stellmach (Bildmitte)? Ein Tor jedenfalls war dem Klever Angreifer gestern nicht vergönnt.

Foto: Evers

Als Wachtendonks Kapitän Sascha Simrodt nach 66 Minuten vorzeitig den Platz verlassen musste, da wollte er seinem Team offenkundig einen letzten Gefallen tun und Zeit schinden. Langsam stapfte er quer über den Platz zur Auswechselbank – anschließend dauerte es noch eine Weile, bis Simrodt den Innenraum verlassen und auf der Tribüne Platz genommen hatte. Dort befand sich mit Benjamin Goldau bereits ein anderer TSV-Spieler, der in der 52. Minute nach einem Foul an dem einschussbereiten Max Stellmach glatt Rot gesehen hatte. "Eine Fehlentscheidung", wie er sagte und die Begründung dafür gleich mitlieferte. "Vorher hätte der Schiedsrichter auf Abseits erkennen müssen."

Dermaßen personell geschwächt konnte es für die Mannschaft aus dem Südkreis nur noch darum gehen, das Ergebnis nicht weiter in Schieflage geraten zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt führte der Tabellenführer mit 2:0. Niklas Klein-Wiele, dessen aus dem Fußgelenk geschlagene Pässe für viel Freude unter den Zuschauern in der Volksbank-Arena sorgten, hatte nach 20 Minuten die Klever Führung markiert. Doch bis zu dem aus Klever Sicht erlösenden zweiten Treffer zeigten die Wachtendonker angesichts der langen Liste an verletzter, angeschlagener und/oder erkrankter Spieler eine "ordentliche Leistung im Rahmen unserer Möglichkeiten", wie Trainer Frank Goldau nach den 90 Minuten feststellte. Gefallen habe ihm zudem, wie sich seine Spieler in Unterzahl gegen eine noch höhere Niederlage gewehrt haben.

Die Klever Übermacht wurde mit zunehmender Spieldauer erdrückend. Und hätten sich die Schwanenstädter das Leben nicht bisweilen unnötig schwer gemacht, wäre es zu einem Kantersieg gekommen. "Und niemand hätte das beklagen dürfen", sagte Kleves Trainer Thomas von Kuczkowski. Dem FC-Coach war klar, dass gegen einen tiefstehenden Gegner mit Konterpotenzial über Timo Ingenlath und Rene op de Hipt Geduld gefragt sein würde. Bildlich gesprochen ging es um "die Suche nach dem Dosenöffner", wie es von Kuczkowski beschrieb. Und den hielt dann Bastian Grütter in den Händen, als er nach der mit Rot bestraften Goldau-Aktion den von den Zuschauern rhythmisch angeklatschten Strafstoß einnetzte. Kompromisslos, schnörkellos, effektiv – wie man halt beim SV Veert das Fußballspielen erlernt.

Der Klever Sieg war endgültig in trockenen Tüchern. Den Rest des frühherbstlichen Nachmittags unterhielten die Klever mit feinen Kombinationen ihre Anhänger. Beispielhaft dafür der Treffer zum 3:0-Endstand, den Sebastian Kaczmarek erzielte. Aus Sicht des Gastgebers war also alles in feinster Ordnung, wenn man nicht so nachlässig mit den Chancen umgegangen wäre. Das konstatierte zwar auch Kleves Trainer, der aberzunächst einmal seiner Elf nach zehn Ligaspielen große Anerkennung zollte für die bis dato erreichte Bilanz von 25 Punkten bei nur zehn Gegentoren. "Wobei eines klar ist: Ausruhen dürfen wir uns nicht", wechselte der FC-Coach sofort wieder die Rolle und wurde zum Mahner.

Derweil beschäftigte sich TSV-Trainer Goldau damit, wie er die in Summe jetzt drei rot-gesperrten Spieler seines Teams ersetzen kann. "Die Karten tun weh, nicht so sehr das 0:3", sagte er.

(RP)
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