Geldern Spende nach Arbeitsunfall in China

Geldern · Mit einer Schweigeminute haben die Beschäftigten der Firma Ruwel in Geldern der Erdbebenopfer in Nepal sowie eines Mitarbeiters in Kunshan in China gedacht, der durch einen Arbeitsunfall ums Leben gekommen ist. Beschäftigte von Ruwel International in Geldern haben zunächst 180 Euro für die Witwe des tödlich verunglückten Kollegen gesammelt.

Die Geschäftsführung stockte den Betrag später auf 400 Euro auf.

Das entspreche dem Monatslohn eines Beschäftigten in Kunshan. Die genauen Umstände des Arbeitsunfalls an dem Standort bei Shanghai seien noch unbekannt. Von dem chinesischen Kollegen, einem jungen Mann, weiß man nur, dass er eine schwangere Frau hinterlässt. Der Unfall führte wegen Lieferverzögerungen, die auch das hiesige Werk betrafen, dazu, dass ein geplanter Termin für Haustarifverhandlungen in Geldern verschoben werden musste.

Die Gewerkschaft IG Metall steht derzeit mit der Geschäftsführung über den neuen Haustarifvertrag in Verhandlungen. Seit dem Jahr 2000 verzichtet die Belegschaft auf Teile des Einkommens, um den Standort und die Arbeitsplätze bei Ruwel in Geldern zu retten. 2009 musste die Firma Insolvenz anmelden; sie wurde "zum Spielball mehrerer Investoren", bevor sie von Unimicron gekauft wurde, sagte Bernd Epping von der IG Metall-Bezirksleitung in Düsseldorf.

Das Ziel der IG Metall: Die Wochenarbeitszeit der über 300 Beschäftigten von 37,5 Stunden auf 35 zu verkürzen und - wie in der Metallindustrie insgesamt - die Einkommen um 3,4 Prozent zu erhöhen. Die zunächst ausgefallene Tarifverhandlung solle schnellstmöglich nachgeholt werden.

(RP)
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