Kultureinrichtung in Straelen SPD will Kreisförderung des EÜKs

Straelen · Landtagskandidat Lars Aengenvoort zu Besuch im Haus an der Kuhstraße in Straelen. Die SPD will bald Antrag für zusätzliche Finanzierung stellen.

 Lars Aengenvoort und die ehemalige Bundesministerin Barbara Hendricks vor dem EÜK. Foto:

Lars Aengenvoort und die ehemalige Bundesministerin Barbara Hendricks vor dem EÜK. Foto:

Foto: Spütz

Einen Ort der Ruhe, der Konzentration und der kreativen Arbeit im friedlichen Miteinander fand SPD-Landtagskandidat Lars Aengenvoort in Straelen: das Europäische Übersetzer-Kollegium (EÜK). Poetischer drückte es Marcus Tulius Franco Morais aus, der derzeitige „Translator in Residence“ im Haus an der Kuhstraße. Das EÜK sei ein „Locus amoenus, ein lieblicher Ort der Idylle“, formulierte der Brasilianer.

Zusammen mit vier Kollegen aus Russland, Ungarn und Lettland vermittelte Morais dem jungen SPD-Politiker Einblicke in die Welt des Übersetzens und präsentierte ihm die hervorragenden Arbeitsbedingungen im EÜK, dem weltweit ersten und größten internationalen Arbeitszentrum für professionelle Literatur- und Sachbuchübersetzer. Mit dabei und eine schier unerschöpfliche Quelle von Wissens- und Staunenswertem über Sinn und Zweck dieses einmaligen Kulturinstituts: die Präsidentin des Kollegiums, Ex-Bundesministerin Barbara Hendricks, und EÜK-Geschäftsführerin  Regina Peeters.

Aengenvoort zeigte sich beeindruckt von der Qualität und internationalen Strahlkraft des Kollegiums: „Allein schon die Bibliothek mit 125.000 Bänden, davon 35.000 Lexika in über 275 Sprachen und Dialekten; 6000 Übernachtungen rund 30 Appartements auf insgesamt 2500 Quadratmeter Wohnfläche für jährlich 300 Gäste aus der internationalen Übersetzerszene – das ist schon überwältigend. Das Europäische Übersetzer-Kollegium leistet Kulturarbeit von unschätzbarem Wert und ist ein Juwel für den Standort Straelen. Wo ich kann, werde ich seine Arbeit unterstützen“, versprach er.

Das Fortbestehen des Kollegiums ist aber nicht selbstverständlich. Den größten Anteil an der Förderung hat das Land NRW. Auch die Stadt Straelen trägt einen Anteil. Obwohl das EÜK ein Leuchtturmprojekt für den Kreis Kleve ist, beteiligt sich dieser bisher nicht an dem Projekt. Aufgrund der neuen Kreisspitze und der neuen Situation im Kreistag ist Barbara Hendricks aber optimistisch: „Ich bin zuversichtlich, dass der Kreis die Finanzierung des Übersetzer-Kollegiums zukünftig unterstützen wird. Wir werden den Antrag zeitnah stellen.“

Eine interessante Information vor allem für junge Leute konnte Aengenvoort noch mitnehmen. Wie Regina Peeters auf Nachfrage bestätigte, nimmt das Vorhaben, im EÜK Arbeitsstellen für Bundesfreiwillige oder für ein Freiwilliges Kulturelles Jahr anzubieten, konkrete Formen an.

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