Eichenprozessionsspinner in Geldern SPD will „alternative Bekämpfung“ der Eichenprozessionsspinner

Geldern · Um andere Insekten zu schützen, sind die Sozialdemokraten auf der Suche nach neuen Methoden, wie man dem Eichenprozessionsspinner den Garaus machen kann.

 Per Helikopter wird in Geldern zum Teil das Gift in die Bäume gesprüht.

Per Helikopter wird in Geldern zum Teil das Gift in die Bäume gesprüht.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Um Insektenpopulationen sowie die von Insekten lebenden Vögel und Kleinsäuger besser zu schützen, hat die SPD-Fraktion Geldern schon im August 2020 den Wunsch geäußert, bei der Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner (EPS) künftig verstärkt alternative Bekämpfungsmaßnahmen einzusetzen. Dieser Vorschlag stieß seitens der Verwaltung auf große Skepsis. Wie die SPD mitteilt, war die Verwaltung wohl aber bereit, gezielt Nistkästen, in denen heimische Singvögel brüten, für die der Eichenprozessionsspinner eine potenzielle Nahrungsquelle bietet, aufzuhängen.

In einem Antrag bitten die Sozialdemokraten die Verwaltung nun darum, im nächsten Umweltausschuss der Stadt Geldern am Donnerstag, 16. September, 18 Uhr, für über erste Erfahrungen mit dieser präventiven Maßnahme zu berichten.

Darüber hinaus beantragt die SPD, dass sich der zuständige Fachausschuss nochmals mit der Thematik „Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner und Vermeidung von damit einhergehenden großen Schäden für andere Insekten“ beschäftigt und die Verwaltung motiviert, sich mit den positiven Erfahrungen der niederländischen Nachbarn mit insektenschonenden Methoden auseinanderzusetzen.

Die SPD greift damit eine aktuelle Berichterstattung des Nabu Kreisverbandes Kleve auf, wonach sich ein Blick über die Grenze lohne. Demnach sind dort zahlreiche Gemeinden dazu übergegangen, nach Alternativen zu der klassischen und sehr naturschädlichen Bekämpfung zu suchen.

Außerdem seien zahlreiche Methoden untersucht und bewertet worden. Ergebnis: Keine einzige Methode könne die Schmetterlingsart ausrotten – auch keine chemische.

Was aber helfe, sei eine Kombination verschiedener Methoden, auch wenn sich der Erfolg teilweise erst im Laufe einiger Jahre einstelle. Dazu gehören vorbeugende Maßnahmen, gezielte biologische Bekämpfungsmaßnahmen und mechanische Maßnahmen. Mit diesen Methoden ließen sich die Probleme mit den Eichenprozessionsspinnern wirksam reduzieren.

„Der bisherige Chemie- oder biologisch-bakterielle Einsatz mit dem Mittel Bacillus thuringiensis schädigt nämlich sehr viele harmlose Arten sehr und verhindert, dass sich Arten, die sich von den Eichenprozessionsspinnern ernähren, vermehren können“, heißt es in dem Antrag der Gelderner Sozialdemokraten.

(RP)
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