Antrag der SPD Geldern SPD: Keine Hubschrauber gegen Prozessionsspinner

Geldern · Zum Schutz der Insekten sowie der Vögel und Kleinsäuger beantragt die SPD Geldern, zukünftig die Bekämpfung der Larven zielgerichtet vornehmen sowie auch alternative Maßnahmen einzusetzen.

 Die Gelderner SPD setzt sich dafür ein, die Larven der Eichenprozessionsspinner umweltschonend zu bekämpfen.

Die Gelderner SPD setzt sich dafür ein, die Larven der Eichenprozessionsspinner umweltschonend zu bekämpfen.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Zum Schutz der Insekten sowie der Vögel und Kleinsäuger beantragt die SPD Geldern, künftig auf den flächendeckenden Einsatz von Helikoptern zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners zu verzichten. Stattdessen solle die Stadt die Bekämpfung zielgerichtet vornehmen und alternative Maßnahmen einsetzen, etwa das Absaugen mit speziellen Geräten oder die thermische Bekämpfung. Der Ansatz im Etat soll für die Haushaltsberatungen im November entsprechend geändert werden.

Im Frühjahr wurde der Eichenprozessionsspinner auf Gelderner Stadtgebiet großflächig durch den Einsatz eines Helikopters bekämpft. Der Einsatz von Bioziden aus der Luft sei laut BUND fragwürdig, weil damit die natürlichen Regulierungszyklen des seit 250 Jahren in Deutschland nachgewiesenen Eichenprozessionsspinners stark gehemmt würden. „Der Eichenprozessionsspinner hat eine Vielzahl von natürlichen Gegenspielern. Dazu gehören Schlupfwespen, Raupenfliegen, Puppenräuber, Pilze und Viren sowie Kuckuck und Pirol. Auch die Wirtspflanzen reagieren auf den Befall. Der flächenhafte Biozideinsatz greift in dieses Gefüge ein und verhindert eine natürliche Regulierung. Es ist nachgewiesen, dass gerade der Eichenprozessionsspinner und ein weiterer Eichenschädling, der Eichenwickler, nach dem Biozideinsatz zurückkehren. Andere Schmetterlingsarten bleiben hingegen dauerhaft weg oder werden in den besprühten Bereichen vollständig vernichtet“, zitiert die SPD Corinna Cwielag vom BUND.

Auch laut einer Veröffentlichung des Umweltbundesamtes bergen Insektizide, die zum Schutz von Bäumen in Wäldern mit dem Hubschrauber versprüht werden, immer ein hohes Risiko für andere im Wald lebende Tiere, die gar nicht bekämpft werden sollen. An Eichen leben über 350 Falter-Arten, von denen 214 Arten gegenüber Insektiziden empfindlich sind – allerdings schädigen nur wenige dieser Arten die Bäume. Der Bruterfolg von Singvögeln könne durch die Mittel beeinträchtigt werden, wenn Insekten sterben, von denen die Vögel sich und ihren Nachwuchs ernähren.

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