Gelderland Spar-Tricks gegen hohe Gema-Gebühren

Gelderland · Die Bedingungen genau durchlesen. Das rät Christiane Plaumann allen Veranstaltern, die sich vor den drohenden Gebührenerhöhungen der Gema retten wollen. Die Geldernerin, ihres Zeichens Präsidentin des Kinderkarnevalskomitees (KKG) in der Herzogstadt, hat einen Dreh zum Sparen gefunden. "Wir nennen unseren Prinzenpaar-Frühschoppen künftig Prinzenpaar-Empfang." Ein neues Etikett, mit dem das KKG statt bisher 200 Euro nur rund 40 Euro zu zahlen hat.

 Ein hoher Kostenfaktor für die Gelderner Karnevalisten ist der Umzug. Da müssen sie sonst nach Einsparmöglichkeiten suchen.

Ein hoher Kostenfaktor für die Gelderner Karnevalisten ist der Umzug. Da müssen sie sonst nach Einsparmöglichkeiten suchen.

Foto: Seybert, Gerhard

Ein dicker Kostenbrocken bleibt den Gelderner Jecken erspart. Wobei die Präsidentin nicht weiß, ob ihr Schreiben an die Kreis Klever SPD-Bundestagsabgeordnete Barbara Hendricks dazu geführt hat. Die Karnevalsfunktionärin hatte der Politikerin die Sorgen wegen Mehrkosten mitgeteilt, weil das KKG als relativ kleiner Verein fünf Gema-pflichtige Veranstaltungen pro Jahr zu organisieren habe. Laut Spitzabrechnung, die von der Bundespolitikerin nach Geldern übermittelt wurde, hätte das KKG im nächsten Jahr mit Mehrkosten von 500 Euro rechnen müssen. "Doch der 50-prozentige Zuschlag bei mehr als fünfstündigen Veranstaltungen, der auch unsere Karnevals-Show betroffen hätte, wurde gestrichen", freut sich Plaumann.

Bleiben noch Mehrkosten von etwa 300 Euro, vor allem für den Karnevalszug. Da das KKG auf Beitragserhöhungen verzichtet, werden die Einnahmen zum Beispiel durch das Waffelbacken oder das Kinderschminken genutzt, um diese finanzielle Belastung aufzufangen.

Einen Spar-Effekt erzielt die KKG durch ihre Mitgliedschaft in der Föderation Europäischer Narren (FEN). Dadurch lasse sich, so Plaumann, wie bei Sportvereinen ein Rundum-Sorglos-Paket bei Haftpflicht-, Rechtschutz- und Unfallversicherung schnüren.

Die Große Karnevalsgesellschaft (GKG) "Narrenschiff" in Straelen erhöht nach zehn Jahren gleichgebliebenem Niveau die Eintrittspreise für die Kappensitzungen von zehn auf 13 Euro. Das hat jedoch nach Auskunft von Geschäftsführer Willi van de Stay nichts mit der Gema, sondern mit der Technik zu tun. "Der Aufwand ist viel höher geworden", erklärt er. Das Publikum erwarte das auch. Eine Stufe runterzufahren sei nicht möglich.

Bezüglich der Gema-Kosten sieht sich die GKG, die außer mit den Kappensitzungen mit der Prinzenproklamation, dem Tanz um den Weinbrunnen und Altweiber im Festzelt Großveranstaltungen im Programm hat, erst ab nächstem Herbst betroffen. "Wir warten ab, wie andere Vereine damit umgehen", so van de Stay. Möglicherweise müsse man beim nächsten Karnevalszug im Februar 2014 auf die eine oder andere Musikkapelle verzichten.

Und notfalls auch über einen Gema-Aufschlag beim Eintrittspreis nachdenken.

(RP)
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